Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag wenig verändert gesehen. Im Fokus der Anleger stehen die Ergebnisse der Grossbank Credit Suisse und des Lebensmittelmultis Nestlé, die den Markt in entgegengesetzter Richtung beeinflussen. Nach den Gewinnmitnahmen der Vortage sei eigentlich mit einer technischen Erholung zu rechnen.

Grundsätzlich sei die Stimmung nicht schlecht, da es in dem am Vorabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed keinen Hinweis auf eine baldige Änderung der laschen Geldpolitik gegeben habe, sagt ein Händler. Damit dürften sich die Inflationssorgen, die für einen merklichen Anstieg der Anleiherenditen gesorgt haben, beruhigen. Allerdings sorgen sich die Marktteilnehmer weiter über die Ausbreitung der mutierten Coronaviren und die Entwicklung der Konjunktur. Zudem warteten die Märkte weiter auf das billionenschwere US-Hilfspaket

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI tritt gegen 8.15 Uhr mit-0,04 Prozent auf der Stelle bei 10'804,67 Punkten. Von den 20 SMI-Titel werden bis auf Nestlé alle höher erwartet.

Nestlé (-1,1%) hat im Corona-Jahr 2020 vom starken Online- und Detailhandel profitiert. Der Konzern wuchs aus eigener Kraft stärker als von Analysten erwartet um 3,6 Prozent. Die Dividende wird dagegen etwas weniger stark als erwartet um 5 Rappen auf 2,75 Franken erhöht. Im Schnitt wurde eine Dividende von 2,77 Franken je Aktie erwartet.

Dagegen werden die Aktien der Credit Suisse um 0,5 Prozent höher indiziert. Die Grossbank ist im vierten Quartal wegen umfangreicher Kosten für Rechtsstreitigkeiten und einem hohen Abschreiber wie vorangekündigt in die roten Zahlen gerutscht. Für das Gesamtjahr 2020 resultiert nun ein 22 Prozent tieferer Reingewinn von 2,7 Milliarden Franken.

Die andern SMI-Werte werden um 0,1 Prozent (für SGS ) bis 0,3 Prozent (für UBS) höher indiziert.

Keinen stärkeren Einfluss hatte der Rückgang der Uhrenexporte im Januar um 11 Prozent. Die Titel von Swatch und Richemont werden um jeweils 0,2 Prozent höher indiziert.

Von den am breiten Markt vorbörslich gestellten Aktien sind einzig Basilea (-0,6%) und GAM Holding (-1,9%), deren Jahresabschluss nicht goutiert wird, tiefer indiziert. Die anderen Titel gewinnen bis zu einem Viertelprozent.

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