Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag nach den jüngsten Verlusten eine zaghafte Gegenbewegung ab. Die vorbörslichen Indikationen deuten aktuell auf leichte Gewinne hin. Allerdings stehen diese Avancen auf tönernen Füssen, heisst es am Markt unter Verweis auf die Vorgaben aus Übersee. Dort hatte sich die Wall Street am Vorabend erneut mit Verlusten aus dem Handel verabschiedet. In Asien tendieren die verschiedenen Marktplätze uneinheitlich.

Die Befürchtungen vor höheren Zinsen haben die Börsen zuletzt wieder belastet. Der starke Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag wirke dabei immer noch nach. Vor allem mit Blick auf die zinssensiblen Technologiewerte geht weiterhin die Sorge um, dass die US-Notenbank Fed angesichts des robusten Jobmarktes restriktiver als zuvor gedacht gegen die hohe Inflation vorgehen könnte. Zudem drückten die geopolitische Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China auf die Stimmung. "Ich denke, der Markt befindet sich in einem Neubewertungsmodus, und das ist der Grund, warum die Märkte ein wenig zurückgehen", kommentiert ein Stratege.

Der von Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.15 Uhr 0,17 Prozent hinzu auf 11'304,40 Punkte. 19 der 20 SMI-Werte werden höher gestellt, die CS ist unverändert.

Über die Grossbank berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, das Management strebe offenbar einen Börsengang für das Investmenthaus CSFB im Jahr 2024 oder 2025 an.

Der Baustoffhersteller Holcim (+0,6%) rückt gleich mit mehreren Meldungen in den Fokus. So kündigt Konzernchef Jan Jenisch im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" an, weitere Unternehmen kaufen und den Umbau vorantreiben zu wollen. Diese Ankündigung setzt der Konzern am Dienstagmorgen gleich um und tätigt mit dem Kauf des US-Unternehmen Duro-Last für 1,29 Milliarden Dollar eine weitere Grossakquisition im Dachgeschäft.

Die Berichtssaison wird unter anderem von AMS Osram (-3,4%) fortgesetzt. Der Sensorenhersteller ist im Schlussquartal 2022 weiter kräftig im Gegenwind gestanden: Umsatz und Betriebsgewinn sind im vierten Quartal geschrumpft. Unter dem Strich steht ein Riesenverlust. Und die Aussichten sind trübe.

Klar abwärts geht es bei den Unternehmen aus der zweiten Reihe auch für Idorsia (-2,9%) nach Zahlen. Basilea (+1,6%) sind dagegen gesucht. Partner Pfizer zahlt dem Unternehmen einen weiteren Umsatzmeilenstein.

Analystenkommentare stützen unterdessen Zur Rose (+1,1%) und BKW (+0,8%).

hr/ra