Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürften sich die Investoren auch zur Wochenmitte nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Das lassen zumindest die vorbörslichen Indikationen vermuten. Sie deuten auf eine wenig veränderte Eröffnung hin. Die Vorgaben aus Übersee werden als uneinheitlich gesehen. Während die Wall Street am Dienstag nach dem hiesigen Börsenschluss noch weiter abgerutscht war, sorgen Schnäppchenjäger und eine generelle Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten in Asien am Mittwoch für Kursgewinne.

In Asien waren die meisten Indizes zuletzt deutlich abgesackt. Grund dafür ist der Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan. Die Reise der US-Spitzenpolitikerin nach Taipeh kommt in Peking nicht gut an. Sorgen um eine sich zuspitzende Spannung zwischen den USA und China mache die Börsianer nervös, hiess es am Markt. Zudem bleibe das Thema Inflationsbekämpfung und steigende Zinsen ein Thema, nachdem am Vortag drei Präsidenten der Federal Reserve angedeutet hatten, dass weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation notwendig seien. Im Tagesverlauf dürften Daten wie Einkaufsmanagerindizes und hierzulande die Konsumentenpreise für den nötigen Informationsfluss sorgen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,07 Prozent höher bei 11'126,60 Punkten. Dabei werden all 20 Werte bis auf die CS knapp höher erwartet.

Die Aktien des CS (-1,6%) setzen damit ihren Abwärtstrend vom Vortag fort, als sie mit einem Kursrutsch von mehr als 6 Prozent der mit Abstand grösste Verlierer unter den Blue Chips waren. Zur Wochenmitte nun sorgt eine neu ausgesprochene Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs für neuerlichen Druck.

Alle übrigen SMI-Werte werden um etwa 0,1 Prozent höher gestellt. Damit zeichnet sich auch für die anderen am Vortag verlustreichen Finanzwerte wie die UBS oder Swiss Life sowie einige Zykliker wie ABB und Holcim eine leichte Gegenbewegung ab.

Es sind zur Wochenmitte aber vor allem Werte aus der zweiten Reihe, die das Nachrichtenaufkommen bestimmen. So hat der Industriekonzern Oerlikon (+3,8%) nach dem kräftigen Wachstum im Startquartal auch im Frühling weiter zugelegt. Im gesamten ersten Halbjahr kletterten Umsatz und Gewinn deutlich. Auch die Auftragsbücher wurden dicker.

Im Fokus dürften auch die Aktien der Versandapotheke Zur Rose (+0,6%). Sie waren am Vortag klar angezogen. Auslöser war ein Medienbericht, in dem das Unternehmen als möglicher Übernahmekandidat genannt wurde.

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