Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwochvormittag weiterhin etwas fester. Von seinem Schwung zu Handelsbeginn hat der SMI allerdings etwas eingebüsst. Nach einem Angriff auf ein weiteres Allzeithoch sind die Kurse in der Folge etwas abgebröckelt. Gewinnmitnahmen und eine Korrektur nach einer Phase von mittlerweile vier Wochen mit steigenden Kursen zeichnen sich weiterhin nicht ab. Allerdings zeigt sich bei den Investoren im Vorfeld der Sitzung der amerikanischen Notenbank von heute nach Börsenschluss in Europa eine gewisse Zurückhaltung, wie es in Marktkreisen heisst.

Trotz eines zuletzt starken Anstiegs der Inflation dürfte das Fed an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten, zumindest nach Einschätzung der Mehrheit der Ökonomen. An den Finanzmärkten wird entsprechend nicht damit gerechnet, dass die amerikanischen Währungshüter eine Rückführung der Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise signalisieren werden. Allenfalls könnte das Fed erste sanfte Exit-Signale aussenden. Die Bank Mirabaud verweist denn auch auf Stimmen, wonach die Sitzung für Fed-Chef Jerome Powell möglicherweise zu einer der wichtigeren wird. Und dass die Volatilität im Zusammenhang mit den drängender werdenden Fragen um den möglichen Zeitpunkt einer Normalisierung der Geldpolitik ansteigen könnte.

Der SMI steht um 10.50 Uhr 0,21 Prozent höher bei 11'946,6 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht um 0,13 Prozent auf 1933,32 Punkte an und der breite SPI um 0,17 Prozent auf 15'334,44 Punkte. Im SLI kommen auf 19 Gewinner 11 Verlierer.

Grösste Gewinner sind derzeit Swisscom und SGS (je +0,8%), gefolgt von den konjunktursensiblen Lonza und Clariant (je +0,7%).

Kühne+Nagel (+0,5%) sind ebenfalls in der erweiterten Spitzengruppe zu finden. Der Logistikkonzern hat ein bestehendes Logistik-Abkommen mit der britischen Leonardo Helicopters um 10 Jahre verlängert und errichtet für diese eine grosse Lagerhalle.

Im breiten Mittelfeld sind unter anderem auch die Schwergewichte Roche und Novartis (je +0,4%) sowie Nestlé (+0,3%) zu finden. Der US-Partner von Roche, Regeneron, hat neue Daten zum Covid-Cocktail REGEN-COV vorgelegt und sich positiv dazu geäussert. In Marktkreisen wird der Nachricht allerdings wenig Kursrelevanz zugebilligt.

Bei den Finanzwerten sind die Versicherer allesamt weiterhin im Plus - wenn auch geringfügig, wogegen die Grossbanken nach freundlichem Start ins Minus gedreht haben. So stehen CS 0,1 Prozent tiefer und UBS 0,3 Prozent.

JPMorgan hat sowohl für CS als auch für UBS in einer Branchenstudie das Kursziel moderat erhöht und dabei die Einstufungen "Neutral" (CS) und "Overweight" (UBS) bestätigt. Die Aktien der Credit Suisse würden zurecht mit einem Abschlag gegenüber der Konkurrenz gehandelt, heisst es in der Begründung dazu unter anderem. Belastend wirkten dabei Themen wie Rechtsstreitigkeiten, Archegos, Greensill oder eine drohende verschärfte Regulierung.

Knapp im Plus halten sich dagegen Julius Bär (+0,1%). Kepler hat Julius Bär neu auf die Liste der Swiss Best Ideas gesetzt.

Auf diese Liste sind von den Nebenwerten auch Barry Callebaut (+0,9%), Sulzer (unv.) und Zehnder (-0,2%) gelandet, was sich allerdings nicht einheitlich auf die Kurse auswirkt. Sulzer sind zwar gut in die Sitzung gestartet und haben zumindest zu Beginn an die starke Performance im Anschluss an den gut aufgenommenen Investorenveranstaltung vom Vortag angeknüpft. In der Folge gehen die Gewinne aber wieder verloren.

Mit massiven Gewinnen fallen dagegen Meyer Burger (+12%) nach dem Erhalt neuer Finanzmittel und Swissquote (+16%) nach einer positiven Gewinnwarnung auf.

Auf der anderen Seite geht es mit Bachem (-6,5%) deutlich bergab, nachdem der Titel in der letzten Zeit von Rekord zu Rekord geeilt war.

cf/rw