Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt legt am Freitag nach der jüngsten Erholung erst einmal eine Verschnaufpause ein. In einem impulslosen Handel würden vor dem Wochenende die jüngsten Avancen verdaut, sagten Marktbeobachter. Zuletzt hatte die Hoffnung auf ein langsameres Tempo bei den künftigen Zinserhöhungen in den USA die Börsen gestützt. Impulse im Tagesverlauf sind kaum auszumachen. Die Agenda hält lediglich Makrotermine aus der zweiten Reihe bereit.

An der Wall Street gab es am Donnerstag eine Feiertagspause für "Thanksgiving". Auch zum Wochenausklang findet dort am "Black Friday" nur ein verkürzter Handel statt. Die Aktienmärkte Asiens haben derweil am Freitag überwiegend nachgegeben. In China nähren die hohen Corona-Zahlen weiter Sorgen, dass umfangreiche Lockdowns abermals auf der Wirtschaft des Landes und damit auch auf der Weltkonjunktur lasten könnten.

Der Swiss Market Index (SMI) liegt gegen 11.00 Uhr um 0,10 Prozent im Minus bei 11'145,85 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,28 Prozent auf 1711,37 und der breite SPI um 0,14 Prozent auf 14'267,88 Zähler. Bei den 30 SLI-Werten kommen auf sechs Gewinner 24 Verlierer.

Es sind in erster Linie die grosskapitalisierten Roche-Bons, die den Leitindex mit einem Kursplus von 0,9 Prozent vor grösseren Abgaben bewahren. Nestlé (-0,1%) und Novartis (-0,2%) tendieren wenig auffällig.

Daneben greifen die Anleger noch bei einigen zyklischen Papieren wie Holcim (+0,1%) und Schindler (+0,3%) oder bei Sonova (+0,2%) und Zurich Insurance (+0,1%) zu.

Am anderen Ende fallen Credit Suisse um 1,6 Prozent zurück. Bei 3,48 Franken wurde im Vormittagshandel ein neues Allzeittief notiert. Bei der angeschlagenen Grossbank geht die wichtige Kapitalerhöhung demnächst in eine wichtige Phase. Zu Wochenschluss hat zudem die Bank Vontobel das Kursziel auf nunmehr gerade noch 3,50 Franken gesenkt.

UBS (-0,5%) stehen etwas besser als die Konkurrenzpapiere da, während Partners Group deutliche 1,4 Prozent abgeben. Für Julius Bär (-0,2%) wiederum hat die Royal Bank of Canada das Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Marktteilnehmer verweisen auf die mittlerweile "ansprechende" Dividendenrendite der Valoren.

SGS fallen nach einer Rückstufung durch Barclays um 2,0 Prozent zurück. Das Rating für den Warenprüfer wurde um zwei Stufen direkt auf "Underweight" gesenkt und die Papiere einem tieferen Kursziel versehen. Die Genfer hatten unlängst die Prognosen für 2022 gesenkt.

Grössere Abgaben erleiden verschiedene Technologieaktien und zyklische Papiere. Ams-Osram (-1,9%), Temenos (-1,4%), Swatch (-1,8%) und Richemont (-1,3%) fallen allesamt deutlich. Letztere leiden wohl unter den neuen Corona-Massnahmen in China. Aus dem Healthsektor reihen sich zudem Lonza (-0,6%) und Straumann (-0,4%) in diese Gruppe ein.

In den hinteren Reihen gab es News von Ypsomed, deren Aktien um 0,2 Prozent nachgeben. Die auf Injektions- und Infusionssysteme spezialisierte Firma hat ein System auf den Markt gebracht, das nun auch in Deutschland angewendet werden darf. Analysten sprechen von einem wichtigen Schritt in Sachen Konkurrenzfähigkeit.

Dass sich Kardex (-1,3%) auf die Suche nach einem neuen Konzernchef machen muss, belastet die Aktien. Die grössten Verluste im breiten Markt gehen aber auf Zur Rose (-4,7%). Die Versandapotheke unternimmt weitere Schritte zur Verbesserung der Profitabilität und schliesst in Deutschland Standorte. Die Einführung des sogenannten E-Rezepts beim nördlichen Nachbarn hat in den letzten Wochen und Monaten immer neue Rückschläge erlitten.

ra/tv