ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Börse hat am Donnerstag nach anfänglichen Startschwierigkeiten am Ende etwas höher geschlossen. Nach dem zuletzt guten Lauf sei die Neigung zu Gewinnmitnahmen gestiegen, sagten Händler. Diese sprachen von einer Konsolidierung auf hohem Niveau. Für gute Laune sorgten positive Konjunkturdaten aus China, für Stirnrunzeln solche aus den USA und die Entwicklung an der Corona-Front.

Die Aussicht auf Stimuli stützen die Dividendenpapiere. Laut Medienberichten will der designierte US-Präsident Joe Biden dem Kongress ein zwei Billionen Dollar schweres wirtschaftliches Hilfspaket vorschlagen. Die US-Börsen starteten in der Folge mit neuerlichen Rekorden in den Handel. Doch erst einmal muss Biden in einer Woche in sein Amt eingeführt werden. Es wird befürchtet, dass es am kommenden Mittwoch zu neuen Krawallen kommen könnte.

Der SMI schloss um 0,04 Prozent höher bei 10 850,81 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI stieg um 0,01 Prozent auf 1722,39 und der umfassende SPI um 0,16 Prozent auf 13 486,84 Zähler. Im SLI kamen auf 23 Gewinner sieben Verlierer.

Mit zu den Favoriten der Anleger gehörten Finanzwerte, die erneut vom Anstieg der US-Anleiherenditen profitierten. Fester schlossen etwa die Versicherer Swiss Re (plus 0,7 Prozent) und Swiss Life (plus 1,0 Prozent).

Die Grossbankenaktien Credit Suisse und UBS zogen um 0,3 Prozent respektive 1,1 Prozent an. Anleger positionierten sich für die am Freitag erwarteten Quartalszahlen aus der US-Bankenbranche, hieß es im Handel. In Partners Group (minus 0,6 Prozent) habe man sich hingegen in Zurückhaltung geübt in Erwartung nachbörslich angekündigter Zahlen.

Kräftig zugegriffen wurde bei zyklischen Aktien wie Swatch (plus 2,9 Prozent), AMS (plus 1,5 Prozent) und Clariant (plus 1,1 Prozent). Auch Straumann (plus 2,1 Prozent) habe Nachholbedarf gehabt, sagten Marktbeobachter.

Nach Zahlen wurden in Geberit (minus 5,6 Prozent) derweil Gewinne mitgenommen, sagte ein Börsianer. Gleiches gelte für Sika (minus 2,3 Prozent), die am Vortag nach Zahlen neue Rekordwerte markiert hatten. Lonza (minus 0,7 Prozent) waren die Überflieger des Jahres 2020. Und Temenos (minus 0,5 Prozent) sind im Tagesverlauf ins Visier eines Leerverkäufers geraten.

Unter Abgaben litten auch einige Aktien von Firmen mit einem defensiven Geschäftsmodell. Dazu zählten etwa Swisscom (minus 0,9 Prozent). Sie wurden von Jefferies auf "Underperform" von "Hold" herabgestuft. Aber auch die gut gelaufenen Givaudan (minus 1,4 Prozent) und Schindler (minus 0,6 Prozent) wurden verkauft.

Die defensiven Schwergewichte hingegen schüttelten im Tagesverlauf ihre Abgaben ab. Roche und Nestlé rückten um 0,1 Prozent vor, Novartis gar um 0,5 Prozent./ra/jb/AWP/fba