Zürich (awp) - Die US-Notenbank Fed hat am Montag kurzzeitig ein Kursfeuerwerk gezündet. Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus haben die US-Währungshüter nochmals in die Trickkiste gegriffen und weitere Massnahmen angekündigt. Ziel ist es, den Kreditfluss an Haushalte und kleine Firmen zu unterstützen.

Zudem kündigte das Fed weitere Käufe von Staatsanleihen und von Hypothekenpapieren an. Die Währungshüter stellen zudem ein Kreditprogramm für nicht-börsennotierte Unternehmen in Aussicht, um die Folgen der Corona-Pandemie zu mildern.

Der SMI hat denn auch in Windeseile seine Verluste eingedämmt und mit 8'642 Zählern kurzzeitig sogar im Plus notiert. Mittlerweile ist er aber wieder zurückgefallen und verliert gegen 13.50 Uhr 1,20 Prozent auf 8'520,11 Punkte.

Vor allem die Finanztitel profitieren von den angekündigten Massnahmen. So gewinnen Julius Bär als grösster Gewinner mittlerweile 3,5 Prozent hinzu. CS, Swiss Re und UBS folgen mit Aufschlägen zwischen 1,2 und 0,9 Prozent. Sie alle hatten den gesamten Vormittag über nachgegeben.

Auch am Devisen- und am Bondmarkt zeigen die Massnahmen Wirkung. So zieht der Euro sowohl zum Dollar als auch zum Franken an. Der für den Schweizer Bondmarkt richtungsweisende Future zieht ebenfalls etwas stärker an.

In ihren ersten Kommentaren reagieren Ökonomen denn auch positiv auf das Paket. "Fed zündet nächste Stufe", kommentiert etwa Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Das Fed habe die richtigen Massnahmen gewählt. Es gehe vor allem darum, den Kreditfluss nicht zum Erliegen zu bringen. Auch der Kauf von Unternehmensanleihen mittels des SMCCF sei ein gut platziertes Instrument, um an den Finanzmärkten für Stabilität zu sorgen.

Allerdings werde es dem Staat oder auch den Notenbanken in der aktuellen Situation nicht gelingen, sämtliche Unternehmen zu retten. "Dies gilt nicht nur für die USA, sondern für sämtliche Staaten", so Gitzel weiter.

Für den Chefvolkswirt der deutschen LBBW, Uwe Burkert, dürfte die US-Notenbank mit dem aktuellen Paket allerdings auch am Ende ihrer Mittel angekommen sein. "Mehr als der unlimitierte Ankauf von Anleihen geht faktisch nicht."

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