Zürich (awp) - Finanzexperten sind laut einer Studie des französischen Instituts Natixis vorsichtig optimistisch für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte im laufenden Jahr. Die Finanzprofis in der Schweiz zeigen sich etwas zuversichtlicher als der weltweite Durchschnitt.

Geht es nach den Erwartungen der Experten, dürften die Aktienmärkte einen Teil der im Zuge der Coronakrise erlittenen Versuche bis zum Jahresende wieder aufgeholt haben. Als grösste Sorge wird weltweit die anhaltend hohe Volatilität (69%) bezeichnet, gefolgt von Rezessionsängsten (67%) und geopolitischen Risken (50%). Dagegen werden Liquiditätsprobleme nur von 17 Prozent der Befragten als grosses Risiko eingestuft.

Schweizer Experten weniger skeptisch

Für den MSCI World gehen die Schweizer Experten zum Jahresende von einem Rückgang von 7 Prozent gegenüber den Höchstständen von Anfang 2020 aus. Damit zeigen sie sich im Durchschnitt zuversichtlicher als etwa die Befragten aus Australien (-13,4%), Deutschland (-12,8%) oder Hongkong (-9,5%). Noch optimistischer sind die Befragten aus Grossbritannien (-6,9%) und den USA (-6,1%).

Etwas stärker dürfte der Rückgang der hiesigen Aktienmärkte ausfallen. So dürfte der SMI nach Ansicht der Befragten das Jahr 2020 mit einem Minus von 13 Prozent schliessen.

Mögliche Wiederwahl von Trump als Treiber

Eine wichtige Rolle wird von den Finanzspezialisten die anstehende US-Präsidentenwahl zugeschrieben. Weltweit denken laut Studie rund 62 Prozent der Befragten, dass sich eine Wiederwahl von Donald Trump positiv auf die weitere Entwicklung der Aktienmärkte auswirken werde. In der Schweiz hätten sich sogar fast 75 Prozent in diesem Sinne geäussert, heisst es.

Die Befragung wurde von Natixis den Angaben zufolge weltweit im März und April 2020 unter 2'700 Finanzprofis in 16 Ländern durchgeführt. In der Schweiz hätten sich 150 Vermögensverwalter, Broker und Finanzberater an der Befragung beteiligt.

an/rw