Trotz der anhaltenden Unsicherheit an den Finanzmärkten präsentieren sowohl amerikanische als auch europäische Banken solide Geschäftszahlen. Insgesamt entsprechen die Ergebnisse weitgehend den Erwartungen.

 

 

Deutsche Bank, HSBC, BBVA und Swedbank überzeugen

Die Deutsche Bank erzielt einen Rekordgewinn: 1,78 Milliarden Euro – das beste Quartalsergebnis seit 14 Jahren. Die Erträge steigen um 10 % auf 8,5 Milliarden Euro. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2025 zu erreichen“, kommentierte CEO Christian Sewing.

Die HSBC, Europas größte Bank nach Marktkapitalisierung, verzeichnet zwar einen Rückgang des Vorsteuergewinns um 25 % auf 9,5 Milliarden US-Dollar, übertrifft damit aber die Erwartungen um 1,7 Milliarden. Die Aktie legt zu, unterstützt durch ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis im ersten Quartal litt unter einem Basiseffekt nach außergewöhnlichen Gewinnen aus dem Verkauf von Vermögenswerten in Kanada und Argentinien im Vorjahr.

BBVA meldet einen Nettogewinn von 2,70 Milliarden Euro – über den Prognosen und deutlich über dem Vorjahreswert von 2,20 Milliarden. Der Gewinn je Aktie steigt von 0,36 auf 0,45 Euro. Wichtigster Wachstumstreiber bleibt Mexiko, aber auch das Heimatgeschäft in Spanien überzeugt mit einem Gewinnplus von 43,8 %.

Die Swedbank, der führende Hypothekenfinanzierer in Skandinavien, weist einen Nettogewinn von 8,20 Milliarden schwedischen Kronen (ca. 852,7 Millionen US-Dollar) aus – leicht unter dem Vorjahreswert von 8,43 Milliarden, aber über den Analystenschätzungen von 7,66 Milliarden laut einer Umfrage von LSEG.

Solide Umsatzmotoren

Bei der Deutschen Bank legen alle Sparten zu: das Asset Management wächst um 67 %, das Investmentbanking um 22 %, das Privatkundengeschäft um 43 %. Die Vermögensverwaltungstochter DWS enttäuscht hingegen leicht: Die langfristig verwalteten Vermögen liegen mit 11,7 Milliarden Euro unter dem Konsens von 12,6 Milliarden. Zudem kam es im Bereich alternativer Anlagen zu unerwarteten Mittelabflüssen.

HSBC verzeichnet einen Anstieg von 10 % im Investmentbanking und 21 % in der Vermögensverwaltung. Trotz eines rückläufigen Gewinns je Aktie (0,39 US-Dollar) wird am 20. Juni eine Zwischendividende von 0,10 US-Dollar ausgeschüttet.

BBVA verzeichnet einen leichten Rückgang des Nettozinsertrags (6,40 Milliarden gegenüber 6,51 im Vorjahr), übertrifft jedoch die Erwartungen. Die Eigenkapitalrendite (ROTE) steigt auf 20,2 %.

Swedbank übertrifft die Erwartungen beim Betriebsergebnis, doch die Zins- und Handelserträge sind leicht rückläufig. Die Betriebsaufwendungen konnten besser als erwartet kontrolliert werden.

Ausblick: Kurs bleibt stabil

Die Deutsche Bank treibt ihren „Plan 3.0“ zur Steigerung der Profitabilität und des Wachstums weiter voran. JPMorgan zeigt sich zuversichtlich, dass das Renditeziel von über 10 % auf das Eigenkapital erreicht wird.

BBVA steht kurz vor einer Fusion mit Banco Sabadell. Die Entscheidung der spanischen Aufsichtsbehörden wird in den nächsten Tagen erwartet. Sollte die Fusion genehmigt werden, würde der neue Konzern über Vermögenswerte in Höhe von 1.000 Milliarden Euro verfügen. Alphavalue hat seine EPS-Prognose für das laufende Jahr um 7,5 % angehoben.

HSBC setzt ihre Reorganisation unter der Führung von Georges Elhedery fort. Die Geschäfts- und Investmentbanking-Segmente werden zusammengelegt, der Fokus liegt auf den Kernstärken: Privatkundengeschäft in Großbritannien und Hongkong, Dienstleistungen für Großunternehmen sowie Vermögensverwaltung.

Swedbank plant einen Investorentag am 4. Juni. „Wir werden dann unseren neuen strategischen Plan vorstellen“, kündigte CEO Jens Henriksson an.

Trotz makroökonomischer Unsicherheiten stellt keine der Banken ihre Jahresziele infrage. Dies war nur der Auftakt für die europäische Finanzwelt – mit Société Générale, Barclays, UBS und Santander berichten am Mittwoch weitere Finanzinstitute.