FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Montag gegenüber dem US-Dollar gesunken. Im Vormittagshandel wird die Gemeinschaftswährung bei 1,1283 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs in der vergangenen Nacht wieder unter 1,13 US-Dollar rutschte. Am Freitagabend hatte eine kurzfristige Erholung den Euro zeitweise bis auf 1,1331 Dollar steigen lassen.

Zum Franken nähert sich der Euro bei einem Stand von 1,0427 langsam der 1,04er Marke an. Der US-Dollar bewegt sich mit 0,9242 Franken ebenfalls minim tiefer als noch am Morgen. "Die Schweizerischer Nationalbank gesteht dem Franken Kursgewinne zu", schreibt die VP Bank in einem Devisenkommentar. "Selbst Notierungen von unter 1,05 gegenüber dem Euro sind für die eidgenössischen Währungshüter kein Tabuthema mehr." Das lasse sich an der jüngsten Entwicklung der Sichteinlagen ablesen, die am Morgen veröffentlicht wurden. Letztere blieben in den vergangenen drei Wochen nahezu unverändert und gelten als Indikator für die Aktivität der SNB an den Devisenmärkten.

An den Finanzmärkten bleibt unterdessen die Ausbreitung der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus ein beherrschendes Thema. Allerdings haben sich die Märkte zu Beginn der Woche vorerst stabilisieren können. "Am Morgen ist erstmal Entspannung angesagt", beschreibt Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank den Handel.

Die EZB wiederum hat am Morgen einmal mehr bekräftigt, dass der starke Anstieg der Inflation im gemeinsamen Währungsraum nur eine vorübergehende Erscheinung sei. "Wir gehen davon aus, dass im November der Höhepunkt der Inflationsentwicklung erreicht ist und dass die Inflation im kommenden Jahr wieder allmählich zurückgehen wird, und zwar in Richtung unseres Inflationsziels von zwei Prozent", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel im ZDF-"Morgenmagazin".

Im Handelsverlauf dürften neue Daten zur Preisentwicklung stärker in den Fokus rücken. Am Nachmittag steht die erste Schätzung zur Entwicklung der deutschen Verbraucherpreise im November auf dem Programm. Am Markt wird damit gerechnet, dass die Inflationsrate auf 5,5 Prozent steigen dürfte. Preisdaten aus Spanien haben am Morgen bereits gezeigt, dass die Inflation im November gestiegen ist und mit einer Rate von 5,6 Prozent den höchsten Stand seit fast 30 Jahren erreicht hat.

Deutliche Kursverluste zeigten sich am Morgen erneut bei der türkischen Lira. Der Kurs näherte sich damit wieder dem Rekordtief, das in der vergangenen Woche bei über 13 Lira für einen Dollar erreicht worden war. Ausschlaggebend für die Kursschwäche der Lira ist die Geldpolitik der türkischen Notenbank, die zuletzt trotz einer hohen Inflation die Zinsen gesenkt hat.

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