FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Mittwoch abermals unter die Marke von 1,16 US-Dollar gefallen. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1594 US-Dollar. Dem Erholungsversuch vom Morgen ging damit zunächst die Luft aus.

Auch zum Schweizer Franken hat der Dollar am Mittwoch zugelegt und kurz vor Mittag gar die Schwelle von 0,92 Franken zurückerobert. Aktuell kostet der "Greenback" mit 0,9199 Franken wieder minim weniger. Der Euro geht zu etwas tieferen 1,0663 Franken um. Die eher trübe Stimmung an den europäischen Aktienmärkten belastet den Euro.

Preisdaten aus Deutschland wurden an den Märkten zur Kenntnis genommen, sie belegten aber zugleich den anhaltend hohen Inflationsdruck. Im September erhöhten sich die Einfuhrpreise um 17,7 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist der deutlichste Zuwachs seit 40 Jahren. Besonders stark verteuerten sich Energie und Vorprodukte wie Holz oder Kunststoffe. Die Importpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet.

Zur Wochenmitte stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Plan. Grösste Beachtung dürften Auftragsdaten aus der US-Industrie auf sich ziehen, da sie Hinweise auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen geben. Entscheidende Äusserungen von Währungshütern aus der Eurozone sind nicht zu erwarten, da sie sich vor einer Zinssitzung mit öffentlichen Auftritten stets zurückhalten. Die EZB entscheidet an diesem Donnerstag über ihre Geldpolitik.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) machte derweil an ihrer jährlichen Aussprache mit dem Bundesrat klar, dass sie ihre expansive Geldpolitik unverändert als notwendig erachtet. Laut einer Medienmitteilung begründete die SNB im Gespräch mit der Regierung ihre Haltung mit dem hoch bewerteten Franken, der immer noch nicht ganz ausgelasteten gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten und der mittelfristig moderaten Inflationsprognose. jsl/bgf/mis/mk/pre