FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Mittwoch zum US-Dollar auf ein 15-monatiges Tief gefallen. Am Vormittag hat die Gemeinschaftswährung mit 1,1552 Dollar den tiefsten Stand seit Juli 2020 erreicht und notiert aktuell nur leicht höher bei 1,1557 Dollar.

Der Dollar zieht auch zum Franken an. Aktuell notiert er bei 0,9302 Franken wieder über der 0,93er Marke. Der Euro wiederum fällt auch zum Schweizer Franken etwas zurück und notiert mit 1,0749 tiefer.

Belastet wird der Euro durch die trübe Stimmung an den Aktienmärkten. Der Dollar als Weltreservewährung ist daher stärker gefragt, während der Euro und andere Devisen belastet werden. Verluste müssen unter anderem der australische und der neuseeländische Dollar sowie das britische Pfund hinnehmen.

Eine erste Zinsanhebung seit sieben Jahren hat dem Neuseeland-Dollar nicht geholfen. Die Notenbank des Landes stemmt sich mit einer ersten Zinserhöhung seit dem Jahr 2014 gegen die erhöhte Inflation. Zudem hat sie weitere Anhebungen in Aussicht gestellt. Ein Grund für den strafferen Kurs dürfte auch der heisslaufende Immobilienmarkt sein.

Derweil haben Konjunkturdaten aus Deutschland am Morgen die Erwartungen enttäuscht. Die Auftragseingänge in der Industrie sind im August wesentlich stärker zurückgegangen als erwartet. Das Bundeswirtschaftsministerium führt die Nachfrageschwäche auch auf geringere Grossaufträge und die Lage von Betriebsferien zurück. Der Rücksetzer folgt zudem auf teils deutliche Zuwächse in den Monaten zuvor.

In den USA veröffentlicht am Nachmittag der Dienstleister ADP seine monatlichen Daten vom Arbeitsmarkt. Sie gelten als Hinweis auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, dem grosse Bedeutung für die kurzfristige Geldpolitik der US-Notenbank Fed zugeschrieben wird. Die Fed will bald ihre milliardenschweren Wertpapierkäufe, die zur Konjunkturstützung aufgelegt wurden, zurückfahren.

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