FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Montag trotz leichter Verluste über der Marke von 1,10 US-Dollar gehalten. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1033 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen.

Zum Franken kommt der Euro ebenfalls zurück und rutscht auch wieder unter die 1,03er Marke. Aktuell geht er zu 1,0274 Franken um und damit wieder etwas über dem bisherigen Tagestief von 1,0263. Wie die Devisenexperten der Valiant-Bank schreiben, haben der andauernde Ukraine-Konflikt, die steigenden Dollarzinsen und Positionsbereinigungen der Risikoaversion Vorschub geleistet. "Wie so häufig in einer solchen Situation wurde der Franken gesucht." Der US-Dollar ist zwar kurzfristig unter die 0,93er Marke gerutscht, kann diese aber bei einem Stand von 0,9310 wieder behaupten.

Der Krieg in der Ukraine steht an den Finanzmärkten unverändert im Mittelpunkt. Die EZB geht jedoch nach wie vor von Wirtschaftswachstum aus. Der Krieg werde zwar Folgen für das Wachstum im Währungsraum haben, da die Inflation steige und das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern Schaden nehme, sagte Notenbankpräsidentin Christine Lagarde. Selbst im "düstersten Szenario" gehe die EZB aber von einer wachsenden Wirtschaft aus, so Lagarde.

Nach Einschätzung der Bundesbank wird die deutsche Wirtschaft vorübergehend deutlich durch die Folgen des Kriegs getroffen. "Die Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine dürften die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland ab März spürbar belasten", heisst es im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank. "Die für das zweite Vierteljahr angelegte starke Erholung dürfte aus heutiger Sicht (...) deutlich schwächer ausfallen."

Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nur wenige an. Sie sind zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs in den Hintergrund gerückt. Aus den Notenbanken wird sich nach EZB-Präsidentin Lagarde im Tagesverlauf auch US-Notenbankchef Jerome Powell äussern.

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