FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Dienstag nur wenig von der Stelle bewegt. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1737 US-Dollar und damit geringfügig weniger als am Morgen.

Zum Schweizer Franken bewegt sich der Euro kaum. Derzeit wird er mit 1,0719 Franken umgesetzt nach 1,0721 Franken am Morgen. Der Dollar notiert derweil ebenfalls nur wenig verändert auf 0,9134 Franken.

Hat die SNB den Frankenanstieg gebremst?

Nach Ansicht der Credit Suisse könnte die Schweizerische Nationalbank den jüngsten Aufwärtstrend des Franken gestoppt haben. Die plötzliche Aufwertung des Franken Anfang August habe die SNB veranlasst, Fremdwährungen gegen den Franken zu kaufen, schreibt die CS in der jüngsten Ausgabe von "Swiss Strategy & Relative Value und beruft sich dabei auf den Anstieg der Einlagen der Geschäftsbanken bei der SNB. Die Devisenmarktinterventionen seien (zumindest in dieser Grössenordnung) die ersten seit Mitte Juni. Im Grunde habe die SNB mit ihrem Eingreifen wohl signalisieren wollen, dass sie nach wie vor bereit sei, keine unbegrenzte Aufwertung des Franken zuzulassen. Die SNB werde aber nicht in grösserem Stil am Devisenmarkt intervenieren.

Fehlende Impulse

Starke Kursbewegungen waren am Devisenmarkt Mangelware. Der Euro hat sich zuletzt etwas von seinem jüngst markierten neunmonatigen Tiefstand erholt. Dazu beigetragen hat die anhaltend freundliche Stimmung an den internationalen Aktienmärkten. Der Dollar war daher etwas weniger stark als sichere Alternative gefragt, wovon unter anderem der Euro profitieren konnte.

Von der guten Marktstimmung und der tendenziellen Schwäche des Dollar profitierten besonders der australische und der neuseeländische Dollar. Beide Währungen werden von Anlegern speziell in Zeiten guter Aktienmarktstimmung nachgefragt. Verschlechtert sich die allgemeine Marktlage, geben die Währungen häufig besonders deutlich nach.

Konjunkturdaten aus Deutschland wurden nüchtern zur Kenntnis genommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wuchs die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal etwas stärker als bisher bekannt. Zum Vorquartal betrug der Zuwachs 1,6 Prozent anstatt der bislang genannten 1,5 Prozent. Unterdessen verzeichnete der Staatshaushalt im ersten Halbjahr das zweitgrösste Defizit seit der Wiedervereinigung.

Im Tagesverlauf stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Kursbewegung sorgen könnten. Im Laufe der Woche richtet sich das Interesse auf die amerikanische Geldpolitik. In den USA findet das alljährliche Notenbankertreffen von Jackson Hole statt. Wegen der ungünstigeren Corona-Lage wird das Treffen per Videokonferenz abgehalten. Am Freitag will sich US-Notenbankchef Jerome Powell zu Wort melden. Es werden Hinweise erwartet, wann die Federal Reserve ihre extrem lockere Geldpolitik etwas zurückfahren könnte.

/bgf/jsl/jha/