FRANKFURT (awp international) - Der Franken neigt nach den zuletzt starken Wochen in dieser Woche etwas zur Schwäche. Im Gegenzug haben Euro und US-Dollar am Dienstag zum Franken zugelegt und dabei wichtige technische Hürden übersprungen, heben etwa die Devisenexperten der Valiant Bank hervor.

Die Frankenschwäche beruhe vor allem auf Hoffnung im Ukrainekrieg und der wegen der Zinserwartungen gestiegenen Risikoneigung, begründen die Experten die jüngsten Bewegungen. So hat sich der Euro mittlerweile mit 1,0317 Franken klar oberhalb der 1,03er Marke etabliert. Am Montag vergangener Woche noch war das Euro/Franken-Paar erstmals seit Aufhebung der Mindestgrenze unter Parität gefallen.

Offenbar habe dies aber die SNB auf den Plan gerufen, wie die Valiant-Experten weiter kommentieren. Darauf deuteten die am Montag veröffentlichten Sichtguthaben hin. Der US-Dollar wiederum hält sich mit 0,9384 Franken weiterhin nahe der 0,94er Marke. Dieses Niveau hat das Währungspaar letztmals vor rund einem Jahr gesehen.

Gleichzeitig hat der Euro auch zum US-Dollar seine vorsichtige Erholung vom Wochenbeginn fortgesetzt. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0996 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Zeitweise war der Kurs bis auf 1,1020 Dollar gestiegen, er fiel aber wieder etwas zurück.

An den Finanzmärkten haben Gespräche zwischen Russland und der Ukraine Hoffnungen auf eine Annäherung der Kriegsparteien aufkeimen lassen. Die Gespräche wurden gestern begonnen und werden heute fortgesetzt. Von einem Durchbruch kann bisher nicht gesprochen werden.

Konjunkturdaten aus Deutschland fielen unterdessen sehr schwach aus, belasteten den Euro aber nicht stark. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im März so stark eingebrochen wie noch nie seit Erhebungsbeginn Anfang der 1990er Jahre. "Der Ukrainekrieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Zugleich legten die Inflationserwartungen stark zu.

In den USA beginnt der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank Fed sein zweitägiges Treffen. Es wird erwartet, dass das Fed am Mittwochabend die erste Zinsanhebung seit dem Jahr 2018 bekanntgibt. Hintergrund ist die hohe Inflation.

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