Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Das Geschäftsklima in den Chefetagen deutscher Großunternehmen dürfte sich im Mai etwas eingetrübt haben. Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 93,0 (April: 93,6) Punkte gesunken ist. Es wäre der erste Rückgang seit Oktober 2022. Für den Ifo-Lage- und den Erwartungsindex werden Stände von 94,5 (95,0) und 91,9 (92,2) Punkten prognostiziert. Gegenwärtig herrscht eine gewisse Unsicherheit über den Zustand der deutschen Wirtschaft. Sie rührt auch daher, dass Analysten Mühe haben, die Konjunkturindikatoren in einem Umfeld einander überlagernder Schocks richtig zu interpretieren. Beispiel Ifo-Index: Der seit Herbst zu beobachtende Anstieg war vor allem von einem Anstieg der Geschäftserwartungen getrieben und die wiederum von der Erleichterung darüber, dass die deutsche Wirtschaft auch ohne russisches Gas zurechtkommt - jedenfalls vorläufig. Derzeit werden Aussichten aber zunehmend von anderen Faktoren belastet - zum Beispiel der Erwartung, dass die Zinsanhebungen der EZB ihre Wirkungen über die Kreditvergabe der Banken auch für die Unternehmen entfalten.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 DE/CTS Eventim AG & Co KGaA, ausführliches Ergebnis 1Q

08:00 GB/Marks & Spencer plc, Jahresergebnis

10:00 DE/Lanxess AG, HV

10:00 DE/New Work SE, HV

10:00 DE/SMA Solar Technology AG, HV

10:00 DE/Uniper SE, HV

10:00 DE/Zalando SE, HV

11:00 DE/Puma SE, HV

11:00 DE/Adva Optical Networking SE, HV

11:00 DE/Teamviewer SE, HV

22:20 US/Nvidia Corp, Ergebnis 1Q

DIVIDENDENABSCHLAG


Krones                   1,75 EUR 
Nemetschek               0,45 EUR 
PSI Software             0,40 EUR 
Sixt St.                 6,11 EUR 
Sixt Vz.                 6,13 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- GB 
    08:00 Verbraucherpreise April 
          Verbraucherpreise 
          PROGNOSE: +0,8% gg Vm/ +8,2% gg Vj 
          zuvor:    +0,8% gg Vm/+10,1% gg Vj 
          Verbraucherpreise Kern 
          PROGNOSE: +0,7% gg Vm/ +6,1% gg Vj 
          zuvor:    +0,9% gg Vm/ +6,2% gg Vj 
- DE 
    10:00 ifo-Geschäftsklimaindex Mai 
          PROGNOSE: 93,0 
          zuvor:    93,6 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 94,5 
          zuvor:    95,0 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 91,9 
          zuvor:    92,2 
- BE 
    15:00 Geschäftsklimaindex Mai 
          PROGNOSE: -8,8 Punkte 
          zuvor:    -7,8 Punkte 
- US 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy 
          Information Administration (EIA) 
 
    20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 2./3.5 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.116,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     4.164,25  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   13.747,75  +0,1% 
Nikkei-225               30.778,81  -0,6% 
Schanghai-Composite       3.232,34  -0,4% 
Hang-Seng-Index          19.277,30  -0,8% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future              134,13%     +8 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.152,86      -0,4% 
DAX-Future     16.112,00      -0,9% 
XDAX           16.074,68      -0,9% 
MDAX           27.388,16      -0,7% 
TecDAX          3.264,23      -0,4% 
EuroStoxx50     4.342,38      -1,0% 
Stoxx50         4.043,49      -0,7% 
Dow-Jones      33.055,51      -0,7% 
S&P-500-Index   4.145,58      -1,1% 
Nasdaq-Comp.   12.560,25      -1,3% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     134,05%        +1 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Der US-Schuldenstreit belastet weiter die Stimmung an den Börsen. "Die Fronten scheinen verhärtet", so ein Marktteilnehmer. Laut dem republikanischen Verhandlungsführer Kevin McCarthy gibt es bisher keine Annäherung, und der Tag, an dem die USA ohne Anhebung des Schuldendeckels vermutlich in die Zahlungsunfähigkeit rutschen, naht. Damit werden die europäischen Börsen nach den schwächeren Vorlagen niedriger in den Mittwoch gehen. Zudem hat der DAX noch ein Gap offen. "Ein Schließen des Gap sollte nicht überraschen", so ein Marktteilnehmer. Trotzdem bleibe die technische Lage günstig.

Rückblick: Schwächer - Schwächster Index war der CAC-40 nach schwachen Konjunkturdaten in Frankreich und einem Kurseinbruch von Vivendi. Daneben drückten steigende Ölpreise etwas auf die Kurse. Zudem nimmt die Fed mit falkenhaften Äußerungen sukzessive die Zinssenkungserwartungen aus dem Markt. Anleger warteten aber vor allem auf eine Anhebung des US-Schuldendeckels. Neue Einkaufsmanager-Indizes aus Europa ergaben kein klares Bild zur Wirtschaftslage. Während der Sammelindex in Frankreich unter den Erwartungen blieb, fiel er in Deutschland besser aus. Bei Julius Bär (-7,4%) belastete laut RBC die 3 Prozent unter Erwartung ausgefallene Kennziffer für die verwalteten Vermögen. Bei hohen Umsätzen verloren Vivendi 3,6 Prozent. Großaktionär Vincent Bollore soll einen Teil seiner Aktien verkauft haben. Damit werde ein mögliches Übernahmeangebot ausgepreist, hieß es. Der Stoxx-Index der Öl- und Gaswerte stieg mit den Ölpreisen um 0,9 Prozent. Auf der Verliererseite standen die Indizes Konsum des täglichen Bedarfs, der Industrietitel und der Papiere der Bauindustrie ganz oben.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas leichter - Größte Gewinner waren die Immobilienwerte. Vonovia erholten sich nach den jüngsten Verlusten um 5,6 Prozent. In der zweiten und dritten Reihe gewannen LEG 3,2 Prozent, Aroundtown 3,5 Prozent, TAG Immobilien 4,3 und Grand City Properties 4,8 Prozent. Allerdings konnten sie die Höchststände nicht halten. Hatte es am Mittag noch so ausgesehen, also ob das Gebäudeenergiegesetz in dieser Woche nicht mehr im Bundestag behandelt und damit auch nicht mehr vor der Sommerpause verabschiedet wird, sah es später wieder nach Verhandlungen über den umstrittenen Entwurf aus. Eon (+0,7%) will Energiemanagement und -Handel optimieren. Daneben profitierten Qiagen (+2,1%) von einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley. Auf der anderen Seite gaben Rheinmetall 3,7 Prozent ab. Siemens fielen nach der jüngsten Aufwärtswelle um 1,6 Prozent, Heidelberg Materials um 1,5 und Beiersdorf um 1,2 Prozent. Auch wenn Ceconomy den freien Fall erst einmal stoppten - Puma, Adidas und Zalando standen am Dienstag ebenfalls schon wieder alle auf der Verliererseite. "Die Inflation kommt zwar zurück, trotzdem wird 2023 wohl das dritte Jahr in Folge mit Reallohnverlusten", so ein Marktteilnehmer. Für konsumnahe Werte bleibe das Umfeld schwierig.

XETRA-NACHBÖRSE

Der Gesamtmarkt schwächelte, weil er der Wall Street nach unten folgte. Auffallende Bewegungen bei Einzelwerten gab es nicht.

USA - AKTIEN

Leichter - Der weiter nicht beigelegte Streit um die Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA blieb das bestimmende Thema und veranlasste Anleger zu Verkäufen. Die Mai-Einkaufsmanagerindizes fielen für den verarbeitenden Sektor schwächer und für den nicht-verarbeitenden Sektor besser aus als erwartet - und lieferten damit keinen eindeutigen Impuls. Zoom hatte mit ihren Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen auf breiter Front übertroffen. Zudem wurde die Prognose angehoben. Teilnehmer zeigten sich aber besorgt über die niedrigeren Unternehmensausgaben und die harte Konkurrenz durch Microsoft, die Aktie verbilligte sich um gut 8 Prozent. Die Geschäftszahlen von Lowe's überraschten überwiegend positiv. Allerdings verzeichnete die Baumarktkette eine sinkende Nachfrage und senkte daher die Jahresziele - ähnlich wie zuvor schon Home Depot. Deshalb schienen Anleger auch nicht sonderlich überrascht von der Gewinnwarnung, die Aktie stieg um 1,7 Prozent. Broadcom legten um 1,2 Prozent zu. Grund für den Kursanstieg war ein Auftrag von Apple zur Entwicklung von 5G-Radiofrequenzelementen.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,34         +0,0          4,34           -8,3 
5 Jahre                  3,75         -1,6          3,77          -25,0 
7 Jahre                  3,71         -2,7          3,74          -25,5 
10 Jahre                 3,70         -1,1          3,71          -17,9 
30 Jahre                 3,95         -1,3          3,97           -1,8 
 

Anleiherenditen tendierten leichter. Lediglich am ganz kurzen Ende zogen sie an mit der Sorge um einen Zahlungsausfall. So stieg die Rendite sechsmonatiger T-Bills auf 5,41 Prozent, das höchste Niveau seit 2000. Die Zehnjahresrendite zeigte sich dagegen 1,1 Basispunkte niedriger.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0780        +0,1%     1,0774         1,0775   +0,7% 
EUR/JPY           149,22        -0,0%     149,26         149,37   +6,3% 
EUR/CHF           0,9712        +0,0%     1,1094         0,9705   -1,9% 
EUR/GBP           0,8669        -0,1%     0,8676         0,8676   -2,0% 
USD/JPY           138,42        -0,1%     138,54         138,60   +5,6% 
GBP/USD           1,2435        +0,1%     1,2417         1,2421   +2,8% 
USD/CNH           7,0615        -0,0%     7,0640         7,0637   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.797,11        -1,5%  27.201,74      27.308,25  +61,4% 
 

Falkenhafte Aussagen eines Notenbankvertreters gaben dem Dollar Auftrieb. James Bullard, Präsident der Federal Reserve of St. Louis, sprach sich für zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr aus. Damit hebt er sich von einigen Kollegen ab, die Sympathie zumindest für eine Zinserhöhungspause erkennen ließen. Der Dollarindex gewann 0,3 Prozent.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 24, 2023 01:32 ET (05:32 GMT)