Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die US-Notenbank wird nach allgemeiner Erwartung eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen. Im Juni hatte sie bereits eine erste Pause gemacht, im Juli dann aber den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht. Die Entscheidung über eine weitere Anhebung wird weitgehend davon abhängen, ob sich die Inflation in den kommenden Monaten weiter abschwächt. Die Notenbanker werden insbesondere die Kerninflation genau beobachten, um zu sehen, ob der zugrunde liegende Preisdruck nachlässt. Mehr als ein Jahr lang waren sich die Notenbanker einig, dass sie die Zinssätze lieber zu viel als zu wenig anheben sollten - so ernst schätzten sie die Gefahr einer anhaltend hohen Inflation ein. Das ändert sich jetzt. Einige Währungshüter ziehen es immer noch vor, die Zinssätze zu stark anzuheben, mit der Begründung, dass sie sie später wieder senken könnten. Andere Notenbanker sehen die Risiken aber inzwischen als ausgewogener an. Sie befürchten, dass eine Anhebung der Zinssätze einen Abschwung auslösen könnte, der sich als unnötig erweist, oder einen neuen Ausbruch von Finanzturbulenzen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:00 Fedex Corp, Ergebnis 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote; 20:30 PK mit Fed-Chairman Powell Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 5,25% bis 5,50% zuvor: 5,25% bis 5,50%
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.484,50 -0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.343,50 -0,2% Nikkei-225 33.087,00 -0,5% Hang-Seng-Index 17.862,36 -0,7% Kospi 2.577,12 +0,7% Shanghai-Composite 3.114,76 -0,3% S&P/ASX 200 7.151,10 -0,6%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Die Teilnehmer zeigen sich vorsichtig im Vorfeld der US-Notenbank-Entscheidung am Abend (mitteleuropäischer Zeit). Es wird zwar nicht mit einer Zinserhöhung gerechnet, doch dürften sich die Fed-Repräsentanten eher falkenhaft äußern. Grund ist die hartnäckige Inflation, die durch die scheinbar unaufhaltsam aufwärts laufenden Ölpreise stetige Nahrung erhält. Am Mittwoch geben die Ölpreise indes etwas nach; Teilnehmer sprechen von einer kleinen Gegenbewegung. Ein Warnsignal lieferte am Vortag die Verbraucherpreisinflation aus Kanda, die höher ausgefallen war als erwartet. Am japanischen Markt fällt der Nikkei um 0,5 Prozent auf 33.066 Punkte, gedrückt vor allem von Elektronik- und Spiele-Aktien. In Schanghai gibt der Leitindex 0,3 Prozent ab. Derweil hat die chinesische Notenbank den Referenzzinssatz für Bankkredite an Unternehmen und Haushalte (Loan Prime Rate) unverändert belassen nach einer Senkung im vergangenen Monat. Der Hongkonger Markt folgt der Wall Street abwärts und verliert 0,7 Prozent. Vergleichsweise gut hält sich der Kospi in Südkorea mit einem Minus von 0,2 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Quartalszahlen und eine Übernahme haben am Dienstag im nachbörslichen US-Geschäft das Interesse der Anleger geweckt. Steelcase hat im vergangenen Quartal einen höheren Nettogewinn verzeichnet, während der Umsatz leicht zurückging. ie Aktie verteuerte sich um 3,4 Prozent. Eastern Bankshares fusioniert mit Cambridge Bancorp im Rahmen einer reinen Aktienübernahme im Wert von 528 Millionen Dollar. Die Aktien von Cambridge stiegen nachbörslich um 22 Prozent, Eastern Bankshares verloren 1,3 Prozent. Sonder Holdings wird eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 20:1 durchführen, um den Mindestpreis von 1 Dollar pro Aktie an der Nasdaq wieder zu erreichen. Die Aktien fielen um 8,8 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.517,73 -0,3% -106,57 +4,1% S&P-500 4.443,95 -0,2% -9,58 +15,7% Nasdaq-Comp. 13.678,19 -0,2% -32,05 +30,7% Nasdaq-100 15.191,23 -0,2% -34,14 +38,9% Dienstag Montag Umsatz NYSE (Aktien) 889 Mio 851 Mio Gewinner 1.206 1.298 Verlierer 1.669 1.579 Unverändert 122 136
Etwas leichter - Die Börsianer hielten sich im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der Fed am Mittwoch zurück. Dazu kamen die weiter steigenden Renditen am Anleihemarkt als Bremsfaktor. Der Markt geht davon aus, dass die US-Notenbank die Zinssätze unverändert belassen wird, doch sind die Akteure angesichts des hartnäckigen Inflationsdrucks zunehmend skeptisch, was die begleitenden Hinweise auf künftige Zinserhöhungen angeht. Befeuert wurde dies durch eine unerwartet hohe Teuerung in Kanada. Die Aktie von Maplebear, Mutter des US-Lebensmittellieferdienstes Instacart, zeigte ein gelungenes Börsendebüt. Zum Handelsende lag der Kurs bei 33,70 Dollar und damit 12,3 Prozent über dem Ausgabepreis von 30 Dollar. Für Walt Disney ging es um 3,6 Prozent nach unten. Der Konzern will in den kommenden 10 Jahren rund 60 Milliarden Dollar in die Geschäftseinheit investieren, in der die Themenparks und das Kreuzfahrtgeschäft untergebracht sind. Das ist fast doppelt so viel wie die Investitionen der vergangenen zehn Jahre.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 5,11 +7,7 5,04 69,4 5 Jahre 4,52 +7,0 4,45 52,1 7 Jahre 4,47 +6,8 4,40 50,1 10 Jahre 4,36 +5,8 4,31 48,5 30 Jahre 4,43 +4,2 4,39 46,0
Am Anleihemarkt legten die Renditen kräftig zu. Für die Rendite der 10-jährigen Papiere ging es um 5,8 Basispunkte auf 4,36 Prozent nach oben, den höchsten Stand seit 2007. Teilnehmer verwiesen auf die Sorge, dass die US-Notenbank später in diesem Jahr noch mit einer Zinserhöhung aufwarten könnte angesichts der hartnäckig hohen Inflation.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:43 Uhr % YTD EUR/USD 1,0679 -0,0% 1,0680 1,0687 -0,2% EUR/JPY 157,86 +0,0% 157,81 157,85 +12,5% EUR/GBP 0,8620 +0,0% 0,8617 0,8629 -2,6% GBP/USD 1,2389 -0,0% 1,2394 1,2385 +2,4% USD/JPY 147,84 +0,0% 147,77 147,71 +12,7% USD/KRW 1.330,49 +0,3% 1.326,49 1.326,50 +5,4% USD/CNY 7,2001 +0,1% 7,1921 7,2951 +4,4% USD/CNH 7,3116 +0,1% 7,3037 7,2981 +5,5% USD/HKD 7,8214 +0,0% 7,8197 7,8158 +0,2% AUD/USD 0,6450 -0,1% 0,6455 0,6445 -5,3% NZD/USD 0,5937 0% 0,5937 0,5931 -6,5% Bitcoin BTC/USD 27.081,99 -0,3% 27.158,98 26.861,99 +63,2%
Der Dollar gab leicht nach. Der Dollarindex reduzierte sich um 0,1 Prozent.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 90,38 91,2 -0,9% -0,82 +15,4% Brent/ICE 93,53 94,34 -0,9% -0,81 +13,9%
Für die Ölpreise ging es weiter nach oben. Allerdings schlossen sie deutlich unter den Tageshochs und lediglich minimal höher. Seit der Verlängerung der Förderbeschränkungen durch Saudi-Arabien und Russland haben die Ölpreise kräftig zugelegt. Angesichts der Ölpreisrally sagen einige Analysten noch vor Jahresende einen Preis von 100 Dollar pro Barrel voraus. Die Analysten der ING gehen davon aus, dass der politische Druck auf die Saudis seitens der westlichen Verbraucher, die Förderung zu erhöhen, zunehmen wird, sobald die Preise 100 Dollar erreichen.
+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR +++++
CHINA LEITZINSEN
Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Dies war erwartet worden, nachdem bereits die Leitzinsen Anfang des Monats auf den bisherigen Niveaus belassen worden waren und eine Reihe positiver Daten für August Anzeichen für eine Stabilisierung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zeigten. Wie die Notenbank des Landes mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,45 Prozent und der fünfjährige LPR bei 4,2 Prozent. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC.
EXPORTE JAPAN
Japans Exporte sind im August den zweiten Monat in Folge gesunken, was auf eine schwächere Nachfrage nach Brennstoffen und Halbleiterausrüstungen zurückzuführen ist. Wie aus den offiziellen Daten hervorgeht, fielen die Exporte um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Juli lag der Rückgang bei 0,3 Prozent, so die Daten des Finanzministeriums. Vom Datenanbieter Factset befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang der Exporte im August um 0,5 Prozent gerechnet. Die Ausfuhren in die USA und in die EU stiegen jedoch weiter an, und zwar um 5,1 Prozent bzw. 12,7 Prozent aufgrund höherer Lieferungen von Produkten wie Autos.
ÖLVORRÄTE USA
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September 20, 2023 01:32 ET (05:32 GMT)