TEHERAN (dpa-AFX) - Der Iran will wegen der neuen Omikron-Variante erneut strenge Corona-Einschränkungen bis hin zum Lockdown einführen. "Wegen der neuen Omikron-Variante planen wir mit einem Umdenken im Corona-Krisenstab", sagte Gesundheitsminister Bahram Ejnollahi am Montag bei einem Krisentreffen in Teheran. Dies beziehe sich auf einen möglichen neuen Lockdown sowie auf die Entscheidung über die Schuleröffnungen. Auch die Krankenhäuser und Intensivstationen sollten sich schon im Vorfeld auf eine neue Welle von Infizierten einstellen, so der Minister nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.

Wegen der Wirtschaftskrise im Iran wollte die Regierung von Präsident Ebrahim Raisi erneute Beschränkungen eigentlich unbedingt vermeiden. Das Land steckt wegen der US-Sanktionen bereits in der schlimmsten Finanzkrise seiner Geschichte und weitere Einschränkungen würden die nur noch weiter verschärfen. Aber nachdem am Sonntag der erste Omikron-Fall im Iran bestätigt wurde, habe die Regierung nach Meinung von Gesundheitsexperten keine andere Wahl als erneut einen Lockdown zu verhängen.

Der Iran war bis Sommer dieses Jahres von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen, aber die Lage entspannte sich nach der Beschleunigung der Impfungen. Bislang sind 60 Prozent der fast 84 Millionen Iraner doppelt geimpft und auch die dritte Booster-Vakzinationen haben bereits begonnen. Seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 wurden im Land über 130 000 Corona-Tote und fast 6,2 Millionen Infizierte registriert./str/fmb/DP/men