BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht noch Fragezeichen bei der künftigen Auslastung der PCK-Raffinerie in Schwedt im Falle eines Öl-Embargos gegen Russland. Derzeit liefen Gespräche, um die Raffinerie-Kapazitäten im Nordosten Deutschlands zu erhalten und weitere Öl-Zulieferungen zu ermöglichen, sagte Müller am Freitag im rbb24 Inforadio. "Die Frage ist, reicht das wirklich für die komplette Auslastung der Produktion."

Die PCK-Raffinerie wird bisher von der deutschen Tochter des russischen Staatskonzerns Rosneft mit russischem Öl aus der Druschba-Pipeline betrieben. Weil auf EU-Ebene ein Öl-Embargo gegen Moskau diskutiert wird, sucht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) alternative Lieferwege für Schwedt über Rostock und Danzig. Rosneft Deutschland hatte sich offen gezeigt, auch nicht-russisches Öl zu verarbeiten.

Müller sagte, das sei ein positives Signal. "Ich erlebe die dortige Geschäftsführung natürlich so, dass sie zwischen Baum und Borke steht, dass sie hin- und hergerissen ist, zwischen ihren russischen Eigentümern und natürlich ihren Verpflichtungen für deutsche Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer, ihre Kunden, die Region, in der sie sitzen", sagte der Behördenchef. "Darum wünsche ich mir und freue mich, wenn die Geschäftsführung versucht, konstruktiv zur Lösung beizutragen." Ob das erfolgreich sei, würden die nächsten Tage wahrscheinlich zeigen./vsr/DP/eas