SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag zunächst nur wenig auf die erheblichen Börsenturbulenzen in China reagiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 56,34 US-Dollar. Das waren 28 Cent weniger als am Freitag. Allerdings fand von Freitag auf Montag ein Wechsel des marktrelevanten Terminkontrakts statt, was - verglichen mit dem ausgelaufenen Kontrakt - einen deutlicheren Preisabschlag zur Folge hat. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg dagegen leicht um sechs Cent auf 51,62 Dollar.

In China öffneten die Finanzmärkte erstmalig seit den verlängerten Ferien zum chinesischen Neujahresfest. Die Börsen gaben stark nach, der Yuan stand erheblich unter Druck. Grund ist die rapide Verbreitung des neuartigen Coronavirus in China. Auf den Rohölmarkt sprangen die Marktturbulenzen zunächst aber nicht über.

Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf informierte Personen, dass die chinesische Erdölnachfrage infolge des teilweisen wirtschaftlichen Stillstands wegen des Virus stark gefallen sei. Die Rede ist von einem Nachfragerückgang um etwa zwanzig Prozent. Für den Ölmarkt wäre ein solcher Einbruch außergewöhnlich. Er würde auch Folgen für das Ölkartell Opec bedeuten, das sich seit Jahresbeginn ohnehin mit fallenden Ölpreisen konfrontiert sieht./bgf/mis