NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag vor neuen Beschlüssen des Ölverbunds Opec+ gestiegen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Februar 70,09 US-Dollar. Das waren 1,22 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Januar stieg um 1,28 Dollar auf 66,85 Dollar.

Nachdem das Auftauchen der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus die Ölpreise in den vergangenen Handelstagen mehrfach stark belastet hatte, rückt ein Treffen des Ölverbunds Opec+ in den Mittelpunkt des Interesses. Im Verlauf des Tages werden Beschlüsse zur weiteren Förderpolitik des Ölverbunds erwartet, in dem sich die Mitgliedsstaaten der Opec und andere wichtige Ölstaaten wie Russland zusammengeschlossen haben.

Am Markt wird es für möglich gehalten, dass die Opec+ eine für Januar vorgesehene Erhöhung der Ölproduktion um 400 000 Barrel pro Tag aussetzen könnte. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank wies allerdings darauf hin, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante auf die Nachfrage nach Rohöl noch nicht klar seien. "Möglicherweise stellen sich die derzeitigen Sorgen auch als übertrieben heraus", sagte Fritsch. Seiner Einschätzung nach dürfte die Sitzung der Opec+ spannender werden als die vorangegangenen Treffen und auch länger dauern./jkr/bgf/jha/