NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen. Nachdem sie sich im frühen Handel kaum bewegt hatten, konnten sie im Vormittagshandel zu einer Erholung nach den jüngsten Kursverlusten ansetzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 58,26 US-Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 80 Cent auf bei 53,34 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung am Ölmarkt. Seit dem Vortag werden die Ölpreise außerdem durch Spekulationen auf eine weitere Förderkürzung durch Saudi-Arabien gestützt. "Saudi-Arabien will den Ölmarkt offensichtlich mit allen Mitteln stabilisieren", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Seit Beginn des Monats sind die Ölpreise unter dem Strich deutlich gesunken.

Am Freitag hatte die Internationale Energieagentur (IEA) die Prognose für die Nachfrage nach Rohöl auf dem Weltmarkt nach unten geschraubt. Zudem warnte die Agentur vor einer weiteren Senkung, falls der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter anhält. Der Ausblick für die globale Ölnachfrage sei wegen der zunehmenden Hinweise auf ein Abflauen der Weltwirtschaft "fragil", hieß es im Monatsbericht des Interessenverbands der führenden Industriestaaten.

Die IEA rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum der Ölnachfrage um 1,1 Millionen Barrel pro Tag. Dies sind 100 000 Barrel pro Tag weniger als in der bisherigen Prognose. Für 2020 erwartet der Interessenverband einen Zuwachs der Nachfrage um 1,3 Millionen Barrel, wobei die bisherige Prognose um 50 000 Barrel pro Tag gesenkt wurde./jkr/jsl/jha/