NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag unmittelbar vor einem Treffen des Ölverbunds Opec+ gestiegen. Nachdem sich die Notierungen am Morgen kaum verändert hatten, legten sie im Vormittagshandel deutlicher zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 79,52 US-Dollar. Das waren 54 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 58 Cent auf 76,66 Dollar.

Am Markt wird erwartet, dass der Ölverbund Opec+, in dem sich die Mitglieder des Kartells mit verbündeten Ölstaaten zusammengeschlossen haben, die Förderpolitik nicht verändern wird. Der von Saudi-Arabien und Russland dominierte Verbund aus 23 Staaten dürfte für Februar erneut eine Erhöhung der Fördermenge um 400 000 Barrel pro Tag beschließen. Seit dem Sommer 2021 dreht die Allianz den Ölhahn schrittweise auf.

Bei einem Treffen eines Expertengremiums, das der Vorbereitung der Konferenz der Staaten der Opec+ diente, wurde am Montag die Prognose für den Überschuss an Rohöl auf dem Weltmarkt für die ersten drei Monate des Jahres gesenkt. Die Fachleute der Opec+ gehen davon aus, dass das Angebot im ersten Quartal schwächer wachsen dürfte als bisher gedacht.

"Momentan scheinen also die Dinge für die OPEC+ im Lot", kommentierte Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank die Marktlage. Sie wies aber darauf hin, dass die Stimmung schnell kippen kann. Demnach könnte die Omikron-Welle doch noch zu stärkeren Einschränkungen der Mobilität führen. Außerdem könnte das Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt stärker steigen als erwartet./jkr/jsl/jha/