NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag im Mittagshandel zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 42,43 US-Dollar. Das waren 70 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 76 Cent auf 40,20 Dollar. Damit stieg der Preis für amerikanisches Rohöl im Tagesverlauf über die Marke von 40 Dollar, die am Vortag unterschritten worden war.

Marktbeobachter zeigten sich trotz der leichten Preisaufschläge weiterhin skeptisch. Ein Grund lautet, die wieder anlaufende Ölförderung im Golf von Mexiko nach dem Wirbelsturm Delta treffe auf eine schwache Nachfrage. Diese wird weiterhin von der Corona-Krise belastet.

Laut Carsten Fritsch von der Commerzbank wird die aktuelle Ölnachfrage vorrangig aus China getragen, im September seien die Importe weiter gestiegen. "Dies dürfte auf Dauer aber nicht ausreichen, die gegenläufigen Faktoren zu kompensieren. Wir erwarten daher einen weiteren Rückgang der Ölpreise", hieß es weiter.

Die Internationale Energieagentur IEA erwartet derweil, dass die Belastung am Ölmarkt noch lange anhalten wird. Nachdem die Nachfrage in diesem Jahr um acht Prozent eingebrochen sei, wird es aus Sicht der IEA bis 2023 dauern, bis das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht ist. IEA-Chef Fatih Birol bekräftigte die Einschätzung, dass das Wachstum der Ölnachfrage im Verlauf des nächsten Jahrzehnts zum Erliegen kommen wird./ssc/jsl/mis