NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch weiter nachgegeben. Nach einem starken Preisrückgang am Vortag ging es mit den Notierungen im Mittagshandel aber nur noch vergleichsweise leicht nach unten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 40,48 US-Dollar. Das waren 55 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 35 Cent auf 38,94 Dollar.

Bei US-Öl sieht es auf Monatssicht nach dem ersten Preisrückgang seit April aus. Anfang September hatte der Preis noch bei 43 Dollar gelegen. Auch Rohöl aus der Nordsee war mit 46 Dollar je Barrel zu Monatsbeginn noch deutlich teurer gewesen.

Händler signalisierten angesichts dieser Zahlen, dass bis zu einer bedeutenden Erholung der Nachfrage noch einige Zeit vergehen werde. Neben der Belastung der Nachfrage durch die Corona-Krise hatten in den vergangenen Tagen Berichte über die Ausweitung der Ölförderung in Libyen und dem Iran die Hoffnungen auf höhere Preise geschmälert.

Doch dies könnte nur der Anfang einer Reihe von schlechten Nachrichten sein. Laut dem Commerzbank-Rohstoffexperten Eugen Weinberg wird es für das Ölkartell Opec zunehmend schwieriger, das Angebot an die schwache Nachfrage anzupassen. Die in der Opec+ zusammengefassten Ölstaaten, darunter auch Russland, hatten sich auf Förderkürzungen geeinigt, um die Preise zu stabilisieren. Nun sieht Weinberg aufgrund der aktuellen Fördermeldung des russischen Energieministeriums einen Verstoß gegen eben diese Vereinbarung./ssc/jkr/jha/