Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Dienstagnachmittag weiterhin überwiegend mit kleinen Abgaben. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 16.170 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 4.352 nach unten. Schwächster Index ist der CAC-40 in Paris nach schwachen Konjunkturdaten und mit einem Kurseinbruch von Vivendi. Der Markt wartet aber vor allem auf eine Anhebung des US-Schuldendeckels. Ein neues Spitzengespräch zwischen Präsident Joe Biden und den oppositionellen Republikanern hat erneut keinen Durchbruch gebracht, auch wenn von "produktiven" Gesprächen die Rede war. Damit bleiben die Anleger überwiegend an der Seitenlinie. Größter Gewinner sind die Immobilienwerte.

Im DAX erholen sich Vonovia nach den jüngsten Verlusten um 4,9 Prozent auf 18,45 Euro. In der zweiten und dritten Reihe gewinnen LEG 3 Prozent, Aroundtown 2,3 Prozent und Grand City Properties über 3,4 Prozent. Allerdings können sie die Höchststände nicht halten. Hatte es am Mittag noch so ausgesehen, also ob das Gebäudeenergiegesetz in dieser Woche nicht mehr im Bundestag behandelt und damit auch nicht mehr vor der Sommerpause verabschiedet wird, sieht es nun wieder nach Verhandlungen über den umstrittenen Entwurf aus.


   Eon stellt sich neu auf - Aktie fest 

Auf der Gewinnerseite im DAX stehen auch Eon mit einem Plus von 1,1 Prozent. Der Energiekonzern will Energiemanagement und -Handel neu aufstellen und optimieren. "Mit der Neuausrichtung der Optimierungs- und Handelsaktivitäten zielen wir auf zusätzlichen Wert aus der Portfoliooptimierung und sichern gleichzeitig nachhaltige und bezahlbare Produkte für unsere Kunden", so Eon-COO Patrick Lammers laut der Mitteilung.

Daneben profitieren Qiagen mit einem Plus von 2,3 Prozent von einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley. Auf der anderen Seite geben Rheinmetall 4,2 Prozent ab. Siemens fallen nach der jüngsten Aufwärtswelle um 2 Prozent ab, Heidelberg Materials und Beiersdorf je 1,2 Prozent.


   Einkaufsmanager-Indizes aus Europa durchwachsen 

Neue Einkaufsmanager-Indizes aus Europa ergeben kein klares Bild zur Wirtschaftslage. Während der Sammelindex in Frankreich unter den Erwartungen blieb, fiel er in Deutschland besser aus. Allerdings lag das nur an den Dienstleistungen: Der Service-Bereich hat klar positiv überrascht. Der Industrieindex enttäuscht dagegen und ist tiefer in den Kontraktionsbereich gefallen - auch deutlicher als ohnehin befürchtet.


   Julius Bär sehr schwach 

Die Aktie des Schweizer Vermögensverwalters Julius Bär gibt um knapp 8 Prozent nach. Das Sentiment leidet darunter, dass die Assets under Management (AuM) laut RBC mit 429 Milliarden Franken rund 3 Prozent unter der eigenen Schätzung ausgefallen sind. Währungseffekte, vor allem die Aufwertung des Schweizer Franken zum Dollar, beeinträchtigten die verwaltete Vermögenssumme (AuM). Aber auch die Bruttomarge habe die Erwartung knapp verfehlt.


   Bollore soll Vivendi-Aktien verkaufen 

Bei hohen Umsätzen geben Vivendi um 4,2 Prozent nach. Marktteilnehmer verweisen darauf, dass Großaktionär Vincent Bollore einen Teil seiner Aktien verkauft haben soll. Damit werde nun an der Börse ausgepreist, dass Bollore ein Übernahmeangebot vorlegen werde, heißt es.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.351,86        -0,8%        -33,77         +14,7% 
Stoxx-50                4.048,59        -0,6%        -25,45         +10,9% 
DAX                    16.170,72        -0,3%        -53,27         +16,1% 
MDAX                   27.478,31        -0,4%       -105,96          +9,4% 
TecDAX                  3.274,26        -0,1%         -4,56         +12,1% 
SDAX                   13.616,92        -0,0%         -3,71         +14,2% 
FTSE                    7.768,88        -0,0%         -2,11          +4,3% 
CAC                     7.394,52        -1,1%        -83,64         +14,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,48                      +0,03          -0,09 
US-Zehnjahresrendite        3,73                      +0,02          -0,15 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Di, 8:03 Uhr  Mo, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0788        -0,2%        1,0806         1,0798   +0,8% 
EUR/JPY                   149,38        -0,3%        149,80         149,68   +6,4% 
EUR/CHF                   0,9709        -0,0%        0,9716         0,9711   -1,9% 
EUR/GBP                   0,8684        -0,1%        0,8694         0,8696   -1,9% 
USD/JPY                   138,49        -0,1%        138,64         138,62   +5,6% 
GBP/USD                   1,2422        -0,1%        1,2428         1,2416   +2,7% 
USD/CNH (Offshore)        7,0637        +0,2%        7,0646         7,0503   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                27.258,36        +1,3%     27.417,64      26.873,18  +64,2% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,68        72,05         +2,3%          +1,63   -7,7% 
Brent/ICE                  77,18        75,87         +1,7%          +1,31   -7,8% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  29,37        29,71         -1,2%          -0,35  -63,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.970,09     1.969,80         +0,0%          +0,29   +8,0% 
Silber (Spot)              23,57        23,68         -0,4%          -0,10   -1,6% 
Platin (Spot)           1.062,83     1.072,00         -0,9%          -9,18   -0,5% 
Kupfer-Future               3,62         3,68         -1,5%          -0,06   -5,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 23, 2023 10:04 ET (14:04 GMT)