FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis ist am ersten Handelstag des neuen Jahres weiter gestiegen und hat den höchsten Stand seit über drei Monaten erreicht. Am Donnerstagnachmittag wurde eine Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London zeitweise für 1529,11 US-Dollar gehandelt. Damit war das gelbe Edelmetall so wertvoll wie seit September nicht mehr.

Der Goldpreis konnte damit an die deutlichen Gewinne im Dezember anknüpfen. Marktbeobachter begründeten den aktuellen Kursanstieg unter anderem mit geopolitischen Risiken, die an den Finanzmärkten wieder stärker in den Vordergrund rückten. Zum Jahreswechsel haben sich unter anderem die Spannungen zwischen den USA und dem Iran verstärkt.

Hintergrund ist ein Angriff militanter Demonstranten auf die US-Botschaft im Irak. Die Vereinigten Staaten machen den Iran für die jüngsten Ausschreitungen in Bagdad verantwortlich. Die Führung in Teheran wies den Vorwurf jedoch vehement zurück. Außerdem stehen im Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas die Zeichen erneut auf Konfrontation. Die kommunistische Diktatur sieht sich grundsätzlich nicht mehr an ihr Moratorium für Tests von Atombomben und Interkontinentalraketen gebunden.

Seit den Weihnachtsfeiertagen hat der Goldpreis um etwa zwei Prozent zugelegt. Wesentliche Ursache für den Preisanstieg sind auch jüngste Kursverluste des US-Dollar. Weil Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine schwächere amerikanischen Währung das Edelmetall in Ländern außerhalb des Dollarraum günstiger und stützt somit die Nachfrage./jkr/jsl/he