Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--An den Aktienmärkten in Ostasien haben sich die Anleger auch am Donnerstag mit Käufen zurückgehalten. Für Vorsicht sorgten die weltweit hohen Inflationsraten und die wieder tobende Corona-Pandemie mit Rekordinfektionszahlen in einigen Ländern.

Eine Ausnahme machte Sydney, wo der S&P/ASX nur mit einem Miniplus aus dem Tag ging, nachdem er am Vortag vor allem wegen eines 8-prozentigen Minus von Commonwealth Bank of Australia (CBA) nach einer Margenwarnung deutlich nachgegeben hatte. CBA verloren weitere 1,5 Prozent, auch belastet von einer Morgans-Studie, wonach die Aktie im Vergleich mit den Wettbewerbern immer noch überbewertet sei.

Tagesverlierer in der Region war Hongkong mit einem Minus von 1,4 Prozent im Späthandel. Hier war zusätzlich die mit Liquiditätsproblemen kämpfende Immobilienbranche ein Belastungsfaktor. In Schanghai und Seoul war die Tendenz leichter, in Tokio gab der Nikkei-Index nach einer Erholung von den Tiefs im späten Geschäft um 0,3 Prozent auf 29.599 Punkte nach.

Am Devisenmarkt spiegelte sich die dominierende Vorsicht in einem im Vergleich zur gleichen Vortageszeit deutlich gestiegenen Yen wider, was zusätzlich Gegenwind für die Aktienkurse in Japan bedeutete. Der Yen gilt traditionell als Fluchtwährung in Krisenzeiten.


 Biden-Xi-Treffen wirkt bei Energieaktien nach 

Tendenziell verkauft wurden in der gesamten Region Aktien aus dem Öl- und Energiesektor, nachdem sich US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping bei ihrem virtuellen Treffen auch darüber unterhalten haben sollen, gemeinsam ihre strategischen Ölreserven anzuzapfen, um den steigenden Energiepreisen zu begegnen. Am Ölmarkt gaben die Preise nach den kräftigen Einbußen vom Vortag weiter nach, wenn auch mit bis zu 0,9 Prozent nicht mehr so stark.

Für das deutliche Minus in Hongkong zeichneten neben Immobilienwerten vor allem Technologieaktien verantwortlich. Tencent und Meituan lagen zuletzt je rund 2,5 Prozent im Minus. Alibaba kamen um 5,0 Prozent zurück. Das Unternehmen wird später am Tag Geschäftszahlen vorlegen.

Im Immobiliensektor verloren Country Garden 4,3 und Sunac 2,7 Prozent. China Evergrande gaben um 5,4 Prozent nach. Der unter Liquiditätsknappheit ächzende Immobilienriese will nun seine komplette Beteiligung am Film- und Fernsehproduzenten HengTen Networks (+22,5%) zu Geld machen. Dadurch sollen bis zu umgerechnet 273,5 Millionen Dollar in die Kasse kommen.

Die Analysten von CGS-CIMB warnten, dass in der Immobilienbranche weitere Schieflagen drohten, sollte es dort keine Erleichterungen im Hinblick auf die Refinanzierungsmöglichkeiten geben. Eine positive Entwicklung, wenn auch nicht ausreichend, sei zumindest, dass Immobilienunternehmen jüngst die Erlaubnis bekommen hätten, sich über den Interbankenmarkt Gelder zu beschaffen.

In Tokio knickten Eisai um 9 Prozent ein, nachdem sich die Chancen für die Zulassung eines Alzheimer-Medikaments des Unternehmens in der EU eingetrübt haben.

Zu den größeren Gewinnern in Sydney gehörten Nufarm (+5,2%), die sich damit zum Teil von dem noch größeren Vortagesminus nach einer Margenwarnung erholen konnten. Evolution Mining machten einen Satz um 9,7 Prozent, befeuert von der vollständigen Übernahme der Ernest Henry Kupfer- und Gold-Mine. In diesem Sog ging es auch für die Goldwerte Newcrest, Northern Star und Ramelius um 1,4 bis 2,9 Prozent aufwärts.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.379,20      +0,1%     +12,0%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     29.598,66      -0,3%      +8,6%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.957,42      -0,2%      +2,9%      07:00 
Schanghai-Comp.         3.520,71      -0,5%      +1,4%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     25.292,30      -1,4%      -5,9%      09:00 
Taiex (Taiwan)         17.841,37      +0,4%     +21,1%      06:30 
Straits-Times (Sing.)   3.238,13      +0,2%     +13,7%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.520,11      -0,3%      -6,3%      10:00 
BSE (Mumbai)           59.421,42      -1,0%     +24,1%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00   Mi, 8:15    % YTD 
EUR/USD                   1,1324      +0,1%     1,1318     1,1306    -7,3% 
EUR/JPY                   129,26      +0,1%     129,19     129,87    +2,5% 
EUR/GBP                   0,8388      -0,0%     0,8389     0,8404    -6,1% 
GBP/USD                   1,3500      +0,1%     1,3493     1,3453    -1,3% 
USD/JPY                   114,15      +0,0%     114,15     114,89   +10,6% 
USD/KRW                 1.180,27      -0,2%   1.182,66   1.182,46    +8,7% 
USD/CNY                   6,3768      -0,0%     6,3780     6,3855    -2,3% 
USD/CNH                   6,3770      +0,0%     6,3752     6,3866    -1,9% 
USD/HKD                   7,7888      +0,0%     7,7878     7,7881    +0,5% 
AUD/USD                   0,7289      +0,3%     0,7264     0,7297    -5,4% 
NZD/USD                   0,7043      +0,6%     0,6998     0,7008    -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                59.729,01      -0,5%  60.003,26  59.519,76  +105,6% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  77,65      78,36      -0,9%      -0,71   +62,9% 
Brent/ICE                  79,85      80,28      -0,5%      -0,43   +57,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.865,33   1.867,53      -0,1%      -2,20    -1,7% 
Silber (Spot)              25,04      25,08      -0,1%      -0,03    -5,1% 
Platin (Spot)           1.061,67   1.061,92      -0,0%      -0,25    -0,8% 
Kupfer-Future               4,23       4,27      -0,8%      -0,03   +20,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 18, 2021 02:32 ET (07:32 GMT)