FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally am Vortag zeichnen sich zur Eröffnung am Donnerstag kräftige Verluste an den europäischen Börsen ab. "An den US-Börsen arbeiten die Verkaufssignale", so ein Händler. Dow, S&P und die Nasdaq-Indizes schlossen alle auf neuen Jahrestiefs geschlossen. "Dem kann sich auch Europa nicht entziehen", so der Marktteilnehmer. Der XDAX wird bei 13.550 Punkten gesehen, 2 Prozent unter dem Xetra-Schluss am Mittwoch. Der Euro-Stoxx-50 wird bei 3.561 Zählern gesehen, nach 3.648.

Belastend wirkten an der Wall Street die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise. Deren Anstieg ging im April zwar etwas zurück, aber nicht so deutlich wie erhofft. Die davon wieder angeheizte Zinserhöhungsspekulation warf vor allem die Technologiewerte stark zurück. Am Nachmittag könnten nun die US-Erzeugerpreise neue Impulse liefern. Hier wird mit einem Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gerechnet.


   Berichtssaison läuft auf Hochtouren 

Auf Unternehmensseite setzt die Berichtssaison Akzente, wobei vorbörslich der sehr schwach erwartete breite Markt auf die Kurse drückt.

"Bereinigt um die Aufwendungen für den Rückzug aus Russland sind die Zahlen in Ordnung", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Siemens-Quartalsausweis. Mit 2,21 Euro liege das darum bereinigte Ergebnis je Aktie sogar leicht über den Schätzungen. "Auch der Auftragseingang ist stark", so der Marktteilnehmer. Nun müsse man sehen, wie der Markt auf die hohen Belastungen durch den Russland-Rückzug reagiere. Vorbörslich geht es für die Aktie um fast 3 Prozent nach unten.

"Die Outperformance dürfte sich fortsetzen", so ein Börsianer zu RWE (vorbörslich -2,5%). "Die Zahlen sind durch die Bank besser als erwartet", sagt er. Den Ausblick hat das Unternehmen bekräftigt. "Solange die Strompreise nicht deutlich sinken, bleibt RWE ein 'sicherer Hafen' im DAX", meint er.

"Der Ausblick ist gut, und das sollte die Aktie stützen", heißt es zu Merck (-1,4%). Während die Quartalszahlen alle nahe an den Schätzungen lägen, liege der Ausblick über den Prognosen, und zwar sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Gewinnseite.

Weiter als "Underperformer" stuft ein Marktteilnehmer Heidelbergcement (-2,7%) ein. "Zwar liegen einige Kennziffern leicht über den Erwartungen", sagt er. Der Umsatz liege aber bereits leicht unter den Prognosen. Die Stimmung im Bau sei weltweit schlecht, damit seien weitere Umsatzprobleme absehbar.

Allianz (-1,7%) hat den Ausblick für 2022 bestätigt, nachdem der Versicherer am Vortag bereits erste Quartalsergbnisse mitgeteilt hatte.

Metro geben um 1,7 Prozent nach. Die bereits vorab veröffentlichten guten Zahlen für das zweite Geschäftsquartal hat der Großhändler laut den Analysten von Baader Helvea nunmehr bestätigt.


   Knorr-Bremse mit starkem Auftragseingang 

"Der Auftragseingang ist sehr stark", kommentiert ein Teilnehmer die Zahlenvorlage von Knorr-Bremse (-1,5%). Er liege rund 15 Prozent über den Schätzungen. Die Quartalszahlen hätten die Erwartungen ebenfalls übertroffen, wenn auch nicht in dem Maß wie die Aufträge. Den Ausblick hat das Unternehmen bekräftigt.

Als leicht stützend werden im Handel die endgültigen Erstquartalszahlen von Sixt (-2,1%)eingestuft. Während der Umsatz bestätigt wurde, ist das Vorsteuerergebnis mit 93,5 Millionen Euro über dem Mittelwert der vorläufigen Spanne von 80 bis 95 Millionen Euro ausgefallen. Den Ausblick hat der Autovermieter bestätigt.


DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 18:55 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0519      +0,0%     1,0516         1,0530   -7,5% 
EUR/JPY           136,51      -0,1%     136,66         136,72   +4,3% 
EUR/CHF           1,0475      +0,2%     1,0062         1,0444   +1,0% 
EUR/GBP           0,8615      +0,4%     0,8584         0,8574   +2,5% 
USD/JPY           129,78      -0,1%     129,97         129,82  +12,8% 
GBP/USD           1,2210      -0,3%     1,2252         1,2282   -9,8% 
USD/CNH           6,7873      +0,4%     6,7581         6,7526   +6,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.634,66      -4,6%  28.971,41      30.175,79  -40,2% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         104,36     105,71      -1,3%          -1,35  +42,2% 
Brent/ICE         106,18     107,51      -1,2%          -1,33  +39,8% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.850,99   1.852,46      -0,1%          -1,48   +1,2% 
Silber (Spot)      21,38      21,58      -0,9%          -0,20   -8,3% 
Platin (Spot)     986,18     994,78      -0,9%          -8,60   +1,6% 
Kupfer-Future       4,16       4,21      -1,2%          -0,05   -6,5% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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May 12, 2022 02:21 ET (06:21 GMT)