FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Start in den Tag schlossen die europäischen Aktienmärkte im Minus. Einen Impuls dafür dürfte der Hexensabbat geliefert haben. Zudem kam die Aktie der Credit Suisse (CS) erneut unter Druck und notierte zwischenzeitlich zweistellig im Minus. Die Investoren sind mit Blick auf die Banken weiter extrem nervös, auch die Milliardenhilfe der Schweizerischen Nationalbank für die CS kann die Sorgenfalten der Anleger nicht glätten. Am Nachmittag reagierte vor dem Wochenende dann "Risk-off", Aktien wurden verkauft und die sicheren Häfen wie Anleihen oder Gold gekauft.

Der DAX gab zuvor gesehene Gewinne ab und verlor 1,3 Prozent auf 14.768 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelte 1,3 Prozent tiefer bei 4.067 Punkten. Alle Branchen-Indizes schlossen im Minus. Sichere Häfen wie Anleihen legten dagegen zu, die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten 15 Basispunkte tiefer bei 2,13 Prozent.


   Anleger vertrauen Gold und Bitcoin 

Der Goldpreis war auf dem Weg zu seiner besten Woche seit Mitte November letzten Jahres, da Investoren nach sicheren Anlagen inmitten der jüngsten Bankenturbulenzen suchen. Die Verwerfungen auf den Finanzmärkten in dieser Woche haben dazu beigetragen, dass sich die Anleger wieder für Gold interessieren, so Analysten und Händler. "Als einer der traditionellen sicheren Häfen hat Gold neben dem US-Dollar und Staatsanleihen profitiert", sagte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus. Die Nettozuflüsse in SPDR Gold Shares - dem größten Gold-ETF nach verwaltetem Vermögen - lagen am 13. März bei 709 Millionen Dollar, dem größten Tageszufluss seit April letzten Jahres. "Vorfälle mit systemischen Risiken können Anleger dazu veranlassen, Sicherheit zu suchen und einen Teil ihrer Währungsbestände in Gold anzulegen", so Krishan Gopaul, Senior Analyst beim World Gold Council. Gold stieg um gut 2 Prozent auf 1.958 Dollar je Unze. Der Bitcoin kletterte zwischenzeitlich auf ein 9-Monatshoch, im späten europäisch dominierten Handel notierte er 6,4 Prozent fester bei 26.657 Dollar.


   Banken erneut deutlich im Minus 

Der Branchenindex der europäischen Banken verlor 2,6 Prozent, alle seit Jahresbeginn gesehenen Gewinne radierte der Branchenindex zwischenzeitlich aus. Der Abverkauf startete am Mittag, als die Aktie der Credit Suisse erneut zur Schwäche neigte, hier sollen Anleger weiter ihr Geld abziehen. Zudem war aus den USA zu hören, dass die mittelgroßen Regionalbanken weiter unter Mittelabflüssen litten. Damit birgt das Wochenende ein hohes Nachrichtenrisiko, zuvor würden nochmals die Risiken minimiert, also Aktien verkauft. Hier schlossen Aktien wie Santander (-4,6%) , Commerzbank (-3,5%) oder Unicredit (-3,6%) im Minus.

Sollte sich die Bankenkrise weiter ausweiten, steigt in der Folge die Gefahr einer Rezession. Auch wenn sich dies in den aktuellen Konjunkturdaten bisher nicht abzeichnet und auch die Europäische Zentralbank am Vortag noch ein positives konjunkturelles Bild vermittelte, wurden zum Beispiel die Aktien der Automobilhersteller (-1,7%) verkauft.

Starke Zahlen der Fedex verhalfen den Aktien der Deutschen Post zu einem Plus von 0,9 Prozent. Der Post-Konkurrent aus den USA hat im vergangenen Geschäftsquartal deutlich mehr verdient als erwartet und den Gewinnausblick erhöht. "Auch wenn die Entwicklung zum großen Teil an firmenspezifischen Kostensenkungsprogrammen liegt, ist sie gut für das Branchensentiment", so ein Marktteilnehmer.


   Vonovia spart bei der Dividende 

Vonovia gaben 2,2 Prozent nach. Für Enttäuschung sorgte die Dividenden-Ankündigung. Der Konzern will 0,85 Euro je Anteilsschein für das abgelaufene Berichtsjahr ausschütten, die Erwartung lag höher. Ganz überraschend dürfte die Entwicklung die Anleger indes nicht getroffen haben. In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Immobilienkonzerne die Dividende gesenkt bzw ganz gestrichen.

Die Anleger des IT-Dienstleisters Bechtle (+1,3%) können sich dagegen über eine deutlich höhere Dividende freuen, sie soll für das vergangene Jahr um 10 Cent auf 0,65 Euro steigen. Es handelt sich um die dreizehnte Erhöhung in Folge.


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Index                      Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                             stand      absolut         in %           seit 
.                                                              Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50              4.064,99       -51,99        -1,3%          +7,2% 
Stoxx-50                   3.740,64       -32,55        -0,9%          +2,4% 
Stoxx-600                    436,31        -5,33        -1,2%          +2,7% 
XETRA-DAX                 14.768,20      -198,90        -1,3%          +6,1% 
FTSE-100 London            7.335,40       -74,63        -1,0%          -0,6% 
CAC-40 Paris               6.925,40      -100,32        -1,4%          +7,0% 
AEX Amsterdam                722,43        -4,63        -0,6%          +4,9% 
ATHEX-20 Athen             2.477,76       -28,11        -1,1%         +10,1% 
BEL-20 Bruessel            3.602,80       -49,75        -1,4%          -2,7% 
BUX Budapest              40.771,24       -81,65        -0,2%          -6,9% 
OMXH-25 Helsinki           4.619,27       -73,03        -1,6%          -2,8% 
ISE NAT. 30 Istanbul       5.625,98      -148,68        -2,6%          -5,4% 
OMXC-20 Kopenhagen         1.872,88        -7,06        -0,4%          +2,1% 
PSI 20 Lissabon            5.865,99      -141,87        -2,4%          -0,0% 
IBEX-35 Madrid             8.719,30      -170,90        -1,9%          +6,0% 
FTSE-MIB Mailand          25.494,54      -424,22        -1,6%          +9,3% 
RTS Moskau                   948,97       +21,67        +2,3%          -2,2% 
OBX Oslo                   1.049,15        -5,69        -0,5%          -3,8% 
PX  Prag                   1.317,55        -0,99        -0,1%          +9,6% 
OMXS-30 Stockholm          2.088,02       -37,21        -1,8%          +2,2% 
WIG-20 Warschau            1.678,16       -28,39        -1,7%          -6,4% 
ATX Wien                   3.124,59       -22,85        -0,7%          +1,9% 
SMI Zuerich               10.613,55      -105,55        -1,0%          -1,1% 
* zu Vortagsschluss 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,11                      -0,18          -0,47 
US-Zehnjahresrendite        3,41                      -0,17          -0,47 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:05 Uhr  Do, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0668        +0,5%        1,0665         1,0611   -0,3% 
EUR/JPY                   141,08        -0,4%        141,72         141,20   +0,5% 
EUR/CHF                   0,9907        +0,4%        0,9867         0,9865   +0,1% 
EUR/GBP                   0,8766        +0,0%        0,8761         0,8767   -1,0% 
USD/JPY                   132,25        -0,9%        132,90         133,11   +0,9% 
GBP/USD                   1,2169        +0,5%        1,2174         1,2103   +0,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,8856        -0,2%        6,8697         6,9053   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.656,66        +6,4%     26.080,26      24.850,34  +60,6% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  67,02        68,35         -1,9%          -1,33  -16,8% 
Brent/ICE                  73,20        74,70         -2,0%          -1,50  -14,3% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  43,16        44,34         -2,7%          -1,19  -41,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.964,04     1.919,88         +2,3%         +44,16   +7,7% 
Silber (Spot)              22,26        21,71         +2,5%          +0,55   -7,1% 
Platin (Spot)             974,55       977,73         -0,3%          -3,18   -8,8% 
Kupfer-Future               3,92         3,89         +0,9%          +0,03   +2,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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March 17, 2023 13:10 ET (17:10 GMT)