FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Montagnachmittag mit deutlichen Aufschlägen. Investoren stockten in einigen länger vernachlässigten Branchen auf, heißt es am Markt. So sind etwa Auto- und Technologieaktien gesucht. Das Geschäft verläuft laut Händlern in ruhigen Bahnen, denn alle wichtigen Börsen der Welt sind geschlossen. Die bestimmenden Themen für die Kapitalmärkte werden auch im neuen Jahr die alten bleiben - so die weitere Entwicklung der Inflation als auch die restriktivere Geldpolitik der Notenbanken.

Der DAX gewinnt 0,8 Prozent auf 14.041 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt sogar 1,3 Prozent auf 3.842 zu - hier stützen kräftige Aufschlägen von Öl- und Gasaktien (+1,6%) sowie Bankentiteln (+1,3%). Letztere profitieren von den zuletzt gestiegenen Anleiherenditen.


Schwache chinesische Daten spielen keine Rolle 

Die an Silvester veröffentlichten chinesischen Einkaufsmanagerindizes sind derweil unerwartet stark zurückgegangen, was allerdings die Börsen nicht belastet. Händler hoffen, dass dies lediglich die Anfangsschwierigkeiten am Beginn der neuen Covid-Lockerungspolitik spiegele.

Im Wochenverlauf werden dann am Dienstag die Verbraucherpreise aus Deutschland spannend. Aus den USA folgt am Mittwoch das Protokoll der FOMC-Sitzung im Dezember. Dieses dürfte von Interesse sein, da es von Seiten der Fed-Mitglieder über die Weihnachtsfeiertage kaum etwas zu hören gab. Am Freitag folgt dann der US-Arbeitsmarktbericht.

In den kommenden Monaten dürfte der Anleihemarkt ein größeres Interesse am Kapitalmarkt auf sich ziehen. Dabei sollte die Volatilität hoch bleiben. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen liegt mit im jüngsten Hoch über 2,50 Prozent auf einem Niveau, das seit gut elf Jahren nicht mehr gesehen wurde. Im ersten Quartal 2023 wird mit einem hohen Emissionsvolumen am Anleihemarkt gerechnet. Hier wird spannend, auf welchem Niveau es auf Kaufinteresse trifft. Für die Anleger bilden Anleihen in dem aktuellen Umfeld zunehmend eine Alternative zu Aktien.

Für einen Kurssprung von 17,7 Prozent bei Atos in Paris sorgt ein Kreise-Bericht in der französischen Les Echos. Demnach wird Airbus Interesse an einer Minderheitsbeteiligung an Evidian unterstellt, der Cyber- und Digital-Sparte von Atos. "Wir haben zuletzt verstärktes Übernahme-Interesse an Unternehmen aus dem Segment IT-Sicherheit gesehen", so ein Händler.

In Deutschland schießen bei den Nebenwerten Vectron um 25,8 Prozent nach oben. Der Anbieter von Kassensystemen übernimmt die Acardo Group. Als Kurstreiber wird aber vor allem die Aussage gewertet, das Jahr 2023 mit schwarzen Zahlen abschließen zu wollen.


EZB fordert höheres Kapitalpuffer bei der Deutschen Bank 

Kräftig gesucht sind auch Automobilwerte zum Jahresstart. Im DAX geht es für Continental um 4,8 Prozent, für Mercedes-Benz um 4 Prozent und für VW um 3,2 Prozent höher. Rheinmetall legen um 5,3 Prozent zu dank eines Großauftrags über 250 Millionen Euro im Bereich E-Mobilität. Zalando erholen sich zu Jahresbeginn nach schwacher Kursentwicklung 2022 um 5 Prozent. Ähnlich für die gebeutelte Vonovia - die Aktie liegt 3,5 Prozent vorn.

Deutsche Bank steigen 3,6 Prozent trotz der Forderung der EZB nach einem höheren Kapitalpuffer. Dies sei wenig überraschend, heißt es im Handel. Die Kapitalanforderungen steigen nach dem Überprüfungs- und Bewertungsprozess der EZB-Bankenaufsicht um 20 Basispunkte auf 2,70 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.841,92        +1,3%       48,30      +1,3% 
Stoxx-50                3.679,13        +0,7%       27,30      +0,8% 
DAX                    14.040,77        +0,8%      117,18      +0,8% 
MDAX                   25.469,70        +1,4%      352,13      +1,4% 
TecDAX                  2.900,29        -0,7%      -20,83      -0,7% 
SDAX                   12.041,33        +1,0%      115,63      +1,0% 
FTSE                                    Kein Handel 
CAC                     6.575,75        +1,6%      101,99      +1,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,43                    -0,14      -0,14 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %   Mo, 08:10  Do, 17:30  % YTD 
EUR/USD                   1,0681        -0,2%      1,0688     1,0661  -0,2% 
EUR/JPY                   139,61        -0,3%      139,96     142,12  -0,5% 
EUR/CHF                   0,9881        -0,1%      0,9881     1,0824  -0,2% 
EUR/GBP                   0,8863        +0,1%      0,8851     0,8841  +0,1% 
USD/JPY                   130,70        -0,1%      130,94     133,33  -0,3% 
GBP/USD                   1,2053        -0,3%      1,2078     1,2059  -0,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,9253        +0,2%      6,9252     6,9799  -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.689,70        +0,6%   16.637,03  16.629,12  +0,5% 
 
ROHÖL                                   Kein Handel 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  72,95        76,32       -4,4%      -3,36     0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 02, 2023 09:46 ET (14:46 GMT)