FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Montagnachmittag unter Druck. "Wir haben im Moment überall Risiken", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Die belastenden Themen sind weiter der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation, deswegen weltweit steigenden Zinsen sowie Lieferkettenprobleme. Verzögerungen im Hafen von Schanghai aufgrund von Covid-19-Sperrungen könnten die Containerfrachtpreise bis weit in das Jahr 2023 hinein deutlich über historischem Niveau halten, so die Rabobank.

Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 13.526, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,5 Prozent auf 3.575 Punkte nach unten. Der Rohstoffsektor verliert gleich um 2,9 Prozent. Belastend dürfte vor allem die Entwicklung in China wirken. Die dortige Wirtschaft leidet zusehends unter den harten Lockdowns, die weiter schärft werden. Dazu passt, dass China gerade erst Exportwachstumsdaten für April veröffentlicht hat, die zwar wie erwartet ausfielen, aber deutlich schwächer als noch im Februar. Touristikaktien geben 3,6 Prozent nach - hier drückt die sich eintrübende Stimmung der Verbraucher.


   PostNL brechen nach Zahlen ein 

Mit Abschlägen von 12,5 Prozent reagieren PostNL empfindlich auf schwache Erstquartalszahlen. Das EBIT ist laut Jefferies 20 Prozent unter den Konsensschätzungen ausgefallen, belastet vor allem durch das Paketgeschäft und steigende Kosten. Das Unternehmen hat daraufhin die Prognose gesenkt für das laufende Jahr und rechnet nun nur noch mit einem EBIT von 170 bis 210 Millionen Euro nach bislang 210 bis 240 Millionen. Der Konsens liegt bei 223 Millionen Euro.

Trotz der besser als gedacht ausgefallenen Geschäftszahlen geben Infineon in dem Marktumfeld mit der Schwäche der Technologiewerte um 3,8 Prozent nach. Auch dank des Preismix habe die Bruttomarge mit 45,4 Prozent die Erwartungen um rund 100 Basispunkte übertroffen, so Equita. Mit 36 Prozent sei der Umsatzanstieg bei Connected Secure Systems (CSS - Lösungen für das Internet der Dinge) besonders stark gewesen. Citi rechnet mit einer im zweiten Quartal etwas schwächeren Gewinnmarge.

Adidas geben nach verschiedenen Kurszielsenkungen um 3 Prozent nach. Deutsche Post verlieren zwar 6 Prozent, hierbei ist aber der Dividenenabschlag zu berücksichtigen, ohne den das Minus deutlich geringer ausfiele. Für Deliery Hero geht es 8 Prozent nach unten - auch hier belastet eine Analystenstimme.


   Alstom mit Großauftrag 

Alstom steigen an der Pariser Börse um 3,7 Prozent. Das Unternehmen hat seinen bisher größten Auftrag aus Deutschland erhalten. Wie Alstom mitteilte, wird das französische Industrieunternehmen Eisenbahnzüge im Wert von bis zu 2,5 Milliarden Euro an die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) liefern.

Auffallend schwach tendieren zum Start in die Woche erneut die Aktien der Biokraftstoffhersteller. Verbio sacken um 20 Prozent ab, für Cropenergies geht es um 7 Prozent nach unten. Im Handel wird auf Gegenwind aus Berlin verwiesen. Am Wochenende hatte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze vor der größten Hungerkrise seit 1945 gewarnt und deshalb ein Ende der Lebensmittelnutzung für Biokraftstoffe gefordert. Um die verfügbaren Lebensmittel auf der Welt zu erhöhen, fordert sie ein internationales Ende von Biokraftstoffen, die aus Lebensmitteln gewonnen werden.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.574,98      -1,5%      -54,19     -16,8% 
Stoxx-50                3.518,63      -1,6%      -55,78      -7,9% 
DAX                    13.525,89      -1,1%     -148,40     -14,9% 
MDAX                   28.151,13      -2,1%     -614,42     -19,9% 
TecDAX                  2.937,40      -2,1%      -62,62     -25,1% 
SDAX                   12.940,21      -2,8%     -370,93     -21,2% 
FTSE                    7.273,72      -1,5%     -114,22      +0,0% 
CAC                     6.163,94      -1,5%      -94,42     -13,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,12                  -0,01      +1,30 
US-Zehnjahresrendite        3,12                  -0,02      +1,61 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mo, 8:38   Fr,17:02   % YTD 
EUR/USD                   1,0539      -0,0%      1,0508     1,0585   -7,3% 
EUR/JPY                   137,91      +0,2%      137,78     137,98   +5,4% 
EUR/CHF                   1,0466      +0,5%      1,0441     1,0425   +0,9% 
EUR/GBP                   0,8544      +0,1%      0,8561     0,8566   +1,7% 
USD/JPY                   130,81      +0,1%      131,09     130,35  +13,6% 
GBP/USD                   1,2334      -0,1%      1,2274     1,2354   -8,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,7600      +0,7%      6,7583     6,7023   +6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                33.090,50      -3,9%   33.478,55  36.151,82  -28,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 106,77     109,77       -2,7%      -3,00  +45,5% 
Brent/ICE                 109,38     112,39       -2,7%      -3,01  +44,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.864,93   1.884,05       -1,0%     -19,12   +1,9% 
Silber (Spot)              22,03      22,36       -1,5%      -0,33   -5,5% 
Platin (Spot)             956,15     969,00       -1,3%     -12,85   -1,5% 
Kupfer-Future               4,16       4,26       -2,4%      -0,10   -6,5% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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May 09, 2022 09:56 ET (13:56 GMT)