FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste bis Freitagmittag aus. Die Abgaben könnten mit dem Verfall von Futures und Optionen auf Aktien-Indizes im Zusammenhang stehen. Am Abend verfallen dann die Optionen auf Einzelaktien. Ein Verfallstagen kann es beim Ringen um die Verfallspreise zu einer erhöhten Volatilität an den Märkten kommen. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 15.658 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,4 Prozent auf 4.143 Zähler nach. Grundsätzlich positiv zu werten ist die andauernde Schwäche des Euro.


   Stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise seit 2008 

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Mai kräftig gestiegen und haben die Prognosen deutlich übertroffen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich um 1,5 Prozent, einen so hohen Preisanstieg hatte es zuletzt vor der Finanz- und Wirtschaftskrise im Juli 2008 gegeben. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Anstieg um 7,2 Prozent. Das ist der höchste Sprung seit Oktober 2008. Die Anleger setzen aber bislang darauf, dass sich die steigenden Preise als vorübergehendes Phänomen erweisen werden.

Die Nachrichtenlage ist ansonsten recht dünn. Brenntag legen um 1,8 Prozent zu, der Chemikalienhändler hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021 angehoben und erwartet ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 1,16 bis 1,26 (zuvor 1,08 bis 1,18) Milliarden Euro. Die neue Spanne liegt nun über dem Konsens. Von daher dürften Analysten ihre Annahmen anheben.

Nach dem Vortageseinbruch wegen der Probleme bei der Corona-Impfstoffentwicklung stabilisieren sich Curevac und steigen um fast 20 Prozent. Der Mehrheitseigentümer des angeschlagenen Biotechnologie-Unternehmens, Dietmar Hopp, will trotz des jüngsten Rückschlags bei der Impfstoffentwicklung an seiner Beteiligung festhalten.

Mit einem Minus von 3,2 Prozent stellt die Aktie von Henkel das Schlusslicht im DAX. In Handel wird darauf verwiesen, das die Barclays-Analysten die Gewinnschätzungen für das Unternehmen aufgrund der höheren Rohstoffkosten, vor allem für Erdöl, leicht gesenkt haben. Dies dürfte sich im zweiten Halbjahr bemerkbar machen. Positiv ist Barclays dagegen für die Klebstoffsparte gestimmt, die von dem Anfahren der Automobilindustrie profitieren sollte.

Reisen per Zug ist en vogue, auch in Dänemark. Dort soll Alstom die dänische Staatsbahn mit Zügen ausstatten und Wartungsdienste erbringen. Damit haben die Franzosen nach Aussage der Jefferies-Analysten die größte Eisenbahn-Ausschreibung in der Geschichte Dänemarks gewonnen. Den Auftragswert bezifferte Alstom mit 2,6 Milliarden Euro. Alstom wird die Züge an ihrem Standort in Salzgitter montieren. Für die Alstom-Aktie geht es an der Pariser Börse um 1,9 Prozent nach oben.


   Indizes mit umfangreichen Änderungen 

Diverse deutsche Aktien werden am Freitag letztmalig in ihren bisherigen Indizes gehandelt. Auto1 steigen nach Handelsschluss aus dem SDAX in den MDAX auf. Diesen müssen Siltronic Richtung SDAX verlassen. Grenke, Nagarro und Vantage Towers rücken quasi von unten kommend in das Kleinwertesegment auf, aus dem Corestate Capital, Koenig & Bauer sowie Leoni absteigen. Auch im breiten europäischen Index Stoxx-600 stehen umfangreiche Änderungen an. Unter anderem werden Auto1 auf- und Shop Apotheke herausgenommen.


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Aktienindex                 zuletzt   +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              4.143,13  -0,36%   -15,01     +16,6% 
Stoxx-50                   3.567,37  -0,35%   -12,69     +14,8% 
DAX                       15.658,33  -0,44%   -69,34     +14,1% 
MDAX                      34.316,44  +0,27%    93,75     +11,4% 
TecDAX                     3.517,13  +0,26%     9,17      +9,5% 
SDAX                      16.131,73  -0,24%   -38,62      +9,3% 
FTSE                       7.093,49  -0,84%   -59,94     +10,7% 
CAC                        6.655,89  -0,16%   -10,37     +19,9% 
 
Rentenmarkt                 zuletzt          absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,20             0,04      -0,44 
US-Zehnjahresrendite           1,49            -0,02      -1,19 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:28 Uhr  Do, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1915     +0,07%        1,1902         1,1922   -2,4% 
EUR/JPY                131,21     -0,06%        131,00         131,55   +4,1% 
EUR/CHF                1,0946     +0,20%        1,0933         1,0928   +1,3% 
EUR/GBP                0,8571     +0,21%        0,8572         0,8557   -4,0% 
USD/JPY                110,13     -0,12%        110,04         110,35   +6,6% 
GBP/USD                1,3903     -0,14%        1,3886         1,3932   +1,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,4432     -0,22%        6,4504         6,4567   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             37.791,76     +0,16%     37.921,26      38.843,51  +30,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               70,81      71,04        -0,32%          -0,23  +45,9% 
Brent/ICE               72,74      73,08        -0,47%          -0,34  +41,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.791,59   1.773,55        +1,02%         +18,04   -5,6% 
Silber (Spot)           26,38      25,93        +1,77%          +0,46   -0,0% 
Platin (Spot)        1.081,20   1.058,00        +2,19%         +23,20   +1,0% 
Kupfer-Future            4,19       4,18        +0,31%          +0,01  +18,8% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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June 18, 2021 06:45 ET (10:45 GMT)