FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich auch am Mittwochnachmittag mit kleineren Aufschlägen. Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im November auf 10,0 von 10,6 Prozent im Oktober gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 10,4 Prozent vorhergesagt. Nach den unter den Erwartungen ausgefallenen deutschen Preisdaten aus Deutschland, stellen die Zahlen aus Marktsicht aber keine Überraschung mehr da. "Sie sind nicht schlecht, aber zu sehr im erwarteten Rahmen, um noch zu bewegen", kommentiert ein Händler die europäischen Daten. Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 14.401 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,7 Prozent auf 3.964 Punkte an, hier stützen auch Ölwerte, für die es 1,7 Prozent nach oben geht.


   Schwung im DAX erst einmal raus 

"Der Schwung ist aber erst mal raus", sagt Thomas Altmann von QC Partners zum DAX. Auch schwächere ADP-Arbeitsmarktdaten setzen keine Akzente. Die Zahl der neuen Stellen im November blieb mit 127.000 unter der Prognose von 190.000. Für die Börsen sind die Daten ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sprechen sie für eine weniger rigide Geldpolitik der US-Notenbank. Andererseits unterstreichen die Zahlen die zunehmenden Wachstumsrisiken. Am Abend redet US-Notenbank-Chef Jerome Powell zu den Themen Konjunktur und Arbeitsmarkt. Dazu kommen auch noch Aussagen von den stimmberechtigten Fed-Gouverneurinnen Michelle Bowman und Lisa Cook.

Renault liegen 3,3 Prozent fester im Markt. Stützend wirken offenbar Medienberichte, laut denen der Autobauer im Dezember Pläne für eine restrukturierte Allianz mit Nissan bekannt geben könnte. Laut Bloomberg könnte Nissan als Teil der Vereinbarung zwischen 500 bis 750 Millionen Dollar für einen 15-prozentigen Anteil an Ampere, der Elektrofahrzeug-Tochter von Renault, zahlen. Als Vorbedingung müsse Renault allerdings seine Beteiligung an Nissan auf 15 Prozent von derzeit 43 Prozent reduzieren. Auch andere Titel ziehen an: BMW gewinnen 1,2 Prozent oder VW 1,5 Prozent. Für den Sektor geht es europaweit um 1,6 Prozent nach oben.

Leicht im Plus mit 0,5 Prozent zeigen sich die Aktien von H&M. Die Bekanntgabe der Kosten für den Restrukturierungsaufwand wurde leicht positiv aufgenommen. Im fiskalisch letzten Quartal wurden dafür knapp über 73 Millionen Euro angesetzt. Der Umstrukturierung sollen rund 1.500 Arbeitsplätze zum Opfer fallen. H&M geht aber davon aus, dass sich die Effekte der Einsparmaßnahmen erst im zweiten Halbjahr 2023 materialisieren werden.


   Analysten machen Kurse 

Daneben stehen einige Kurszieländerungen im Blick. Die Royal Bank of Canada (RBC) zeigt sich optimistisch für Delivery Hero. Sie stuft die Aktie weiterhin als Outperformer ein und hat das Kursziel auf 85 von 75 Euro erhöht. Der Kurs steigt um 4,5 Prozent.

United Internet ziehen um 4,6 Prozent an, hier hat die UBS eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Und Goldman Sachs hat das Kursziel für Siemens Energy auf 25,70 von 24,30 Euro erhöht, die Kaufempfehlung hat das Haus bekräftigt. Der Kurs steigt um 1,4 Prozent.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.957,93        +0,6%       23,49          -7,9% 
Stoxx-50                3.793,22        +0,7%       27,58          -0,7% 
DAX                    14.381,13        +0,2%       25,68          -9,5% 
MDAX                   25.522,71        +0,7%      166,15         -27,3% 
TecDAX                  3.066,94        +1,4%       41,11         -21,8% 
SDAX                   12.325,89        +0,9%      105,82         -24,9% 
FTSE                    7.583,06        +0,9%       71,06          +1,7% 
CAC                     6.714,90        +0,7%       45,93          -6,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,95                    +0,03          +2,13 
US-Zehnjahresrendite        3,77                    +0,03          +2,26 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 8:12  Di, 17:30 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0388        +0,6%      1,0348         1,0339    -8,6% 
EUR/JPY                   144,67        +1,0%      143,40         143,08   +10,5% 
EUR/CHF                   0,9863        +0,1%      0,9871         1,0504    -4,9% 
EUR/GBP                   0,8653        +0,1%      0,8646         0,8636    +3,0% 
USD/JPY                   139,27        +0,4%      138,57         138,39   +21,0% 
GBP/USD                   1,2005        +0,4%      1,1965         1,1971   -11,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,0808        -0,9%      7,1455         7,1549   +11,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.847,73        +2,2%   16.874,45      16.380,44   -63,6% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  80,73        78,20       +3,2%          +2,53   +16,5% 
Brent/ICE                  85,62        83,03       +3,1%          +2,59   +16,7% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                 146,50       136,17       +7,6%         +10,34  +104,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.756,75     1.750,30       +0,4%          +6,45    -4,0% 
Silber (Spot)              21,77        21,25       +2,4%          +0,52    -6,6% 
Platin (Spot)           1.033,00     1.005,50       +2,7%         +27,50    +6,4% 
Kupfer-Future               3,75         3,63       +3,3%          +0,12   -15,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 30, 2022 09:58 ET (14:58 GMT)