FRANKFURT (Dow Jones)--Mit den Kursen ging es an Europas Börsen am Dienstag nach unten. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 13.535, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,1 Prozent auf 3.715 Zähler nach unten. Ein paar Impulse für die Einzelwerte lieferte noch die laufende Berichtssaison. Ansonsten war der Datenkalender recht leergefegt, der wichtigste Termin der Woche ist die Veröffentlichung der Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch. Nachdem die US-Teuerungsrate im Juni auf 9,1 Prozent nach oben geschnellt war, rechnen die Marktstrategen der DZ Bank damit, dass der Teuerungsschub im Juli geringfügig auf eine Jahresrate von 8,8 Prozent nachgelassen hat. Für die leichte Entspannung sollten vor allem die Energiepreise sorgen.

Bis zu ihrer Vorlage dürften die Aktienmärkte eher seitwärts tendieren, hieß es an der Börse. Die deutlich über Erwartung gestiegenen Lohnstückkosten ließen den Markt derweil weitgehend kalt. Und das obwohl die Daten doch ein mögliches Indiz dafür sind, dass die morgigen US-Verbraucherpreise ebenfalls höher ausfallen könnten. Die Lohnstückkosten sind im zweiten Quartal um 10,8 Prozent gestiegen - die Erwartung lag bei 9,5 Prozent. Außerdem wurden die Lohnstückkosten für das erste Quartal leicht nach oben revidiert auf 12,7 Prozent nach 12,6 Prozent zuvor.

Mit Abschlägen von 3,3 Prozent führte der Technologiesektor in Europa die Verliererliste in Europa mit Abstand an. Der Chiphersteller Micron hat seine Umsatzprognose für das vierte Quartal gesenkt. Die Erlöse im laufenden Quartal sollen nun am unteren Ende der Spanne von 6,8 bis 7,6 Milliarden Dollar liegen. Die Konsensschätzung liegt derweil bei 7,28 Milliarden Dollar, was für Revisionsbedarf spricht. ASML fielen 5,4 Prozent oder STMicro 5,3 Prozent. Für Infineon ging es 5,2 Prozent nach unten.


   Munich Re bestätigt Gewinnprognose trotz schwachem Anlageergebnis 

Die Munich Re hat mit ihrem Gewinn im zweiten Quartal trotz Belastungen beim Kapitalanlageergebnis durch die Inflation und die sich abkühlende Wirtschaft sowie den Ukraine-Krieg die Analystenprognosen übertroffen, für die Aktie ging es um 1,8 Prozent nach oben. Die Gewinnprognose für das Jahr bestätigte der DAX-Konzern, traut sich aber nur eine geringere Kapitalanlagerendite zu als bisher. Der Nachsteuergewinn des Rückversicherers fiel im Quartal wegen des schwachen Anlageergebnisses auf 768 Millionen Euro von 1,106 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens nur 719 Millionen Euro prognostiziert.

Der Laborausrüster Sartorius (-2,1%) stärkt sein Portfolio an Lösungen für neuartige Therapien mit der Übernahme der britischen Albumedix für etwa 415 Millionen Pfund. Das 1984 gegründete Unternehmen mit Sitz in Nottingham ist ein Anbieter von branchenführenden Lösungen, die auf rekombinantem Albumin basieren. Rekombinantes Humanalbumin ist ein wichtiger Baustein für die biopharmazeutische Industrie und wird für eine Reihe von Anwendungen benötigt, zum Beispiel als tierzellfreier Zusatz für Zellkulturmedien und für die Stabilisierung von Impfstoffen und Virustherapien.


   An Flughäfen läuft es wieder - Dufry und Fraport stark 

Als sehr gut wurden die Zahlen von Fraport (+2%) und Dufry (+4,1%) im Handel eingeschätzt. Das Flughafengeschäft belebe sich deutlich, was die höhere Jahresgewinnprognose bei Fraport zeige. Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal lagen über Erwartung, Sonderbelastungen habe es nur durch die Abschreibung der Russland-Beteiligung in St. Petersburg gegeben. Beim schweizerischen Duty-Free-Shop-Betreiber Dufry läuft es ebenfalls gut. Durch die kräftig angesprungene Reisetätigkeit steigen auch hier die Umsätze noch stärker als vom Unternehmen erwartet.

Mit Vorsicht ging der Markt in die Zahlenvorlage und vor allem den Ausblick von Deliveroo. Die Briten legen ihre Daten am Mittwoch vor und hatten Ende Juli ihre Prognose für das Wachstum des Bruttowarenvolumens deutlich gekürzt. Kommenden Dienstag folgt ein Zwischenbericht von Delivery Hero. Nach der jüngsten Erholungsrally sei das Enttäuschungspotenzial im Liefersektor hoch, hieß es im Handel. Delivery Hero fielen 6,1 Prozent, Hellofresh 7,2 Prozent und Zalando 5,9 Prozent. Just Eat Takeaway verloren 7,4 Prozent.

Der Ölsektor schloss 1,2 Prozent fester. Durch den südlichen Strang der Druschba-Pipeline fließt nach Angaben der Betreiberfirma Transneft seit Donnerstag kein russisches Erdöl mehr nach Europa. Als Grund wurde genannt, dass Ende Juli eine Banktransaktion aufgrund westlicher Sanktionen gegen Russland abgelehnt worden sei. Von den Lieferausfällen seien Ungarn, die Slowakei und Tschechien betroffen.


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Index                  Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                         stand      absolut         in %           seit 
.                                                          Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50          3.715,37       -41,85        -1,1%         -13,6% 
Stoxx-50               3.651,22       -11,19        -0,3%          -4,4% 
Stoxx-600                435,98        -2,95        -0,7%         -10,6% 
XETRA-DAX             13.534,97      -152,72        -1,1%         -14,8% 
FTSE-100 London        7.488,15        +5,78        +0,1%          +1,3% 
CAC-40 Paris           6.490,00       -34,44        -0,5%          -9,3% 
AEX Amsterdam            716,93       -10,94        -1,5%         -10,2% 
ATHEX-20 Athen         2.070,49        -3,04        -0,1%          -3,3% 
BEL-20 Bruessel        3.811,29       +12,38        +0,3%         -11,6% 
BUX Budapest          42.733,39     -1301,44        -3,0%         -15,8% 
OMXH-25 Helsinki       4.774,96       -32,64        -0,7%         -13,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul   2.996,47       -15,11        -0,5%         +48,0% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.711,86        +7,24        +0,4%          -8,2% 
PSI 20 Lissabon        6.158,70       +82,44        +1,3%         +12,1% 
IBEX-35 Madrid         8.311,90       +39,40        +0,5%          -4,6% 
FTSE-MIB Mailand      22.488,49      -239,45        -1,1%         -16,9% 
RTS Moskau             1.116,28       +32,76        +3,0%         -30,1% 
OBX Oslo               1.142,89       +13,42        +1,2%          +7,0% 
PX  Prag               1.243,72        +7,31        +0,6%         -12,8% 
OMXS-30 Stockholm      1.987,68       -29,47        -1,5%         -17,9% 
WIG-20 Warschau        1.684,14       -11,64        -0,7%         -25,7% 
ATX Wien               3.021,74       -22,06        -0,7%         -20,5% 
SMI Zuerich           11.132,48       -33,84        -0,3%         -13,5% 
* zu Vortagsschluss 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %  Di, 9:05 Uhr  Mo, 17:22 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0227       +0,3%        1,0205         1,0217   -10,1% 
EUR/JPY                138,03       +0,3%        137,65         137,48    +5,5% 
EUR/CHF                0,9742       +0,0%        0,9735         1,0489    -6,1% 
EUR/GBP                0,8458       +0,2%        0,8446         0,8433    +0,7% 
USD/JPY                134,96       -0,0%        134,91         134,54   +17,2% 
GBP/USD                1,2092       +0,1%        1,2080         1,2115   -10,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,7538       -0,1%        6,7607         6,7587    +6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.091,49       -3,2%     23.831,16      24.093,25   -50,1% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               90,38       90,76         -0,4%          -0,38   +26,3% 
Brent/ICE               96,71       96,65         +0,1%           0,06   +29,9% 
GAS                            VT-Schluss                      +/- EUR 
Dutch TTF              195,50      191,00         +1,3%           2,44  +215,3% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.796,12    1.789,00         +0,4%          +7,12    -1,8% 
Silber (Spot)           20,50       20,67         -0,8%          -0,17   -12,1% 
Platin (Spot)          937,28      943,93         -0,7%          -6,65    -3,4% 
Kupfer-Future            3,60        3,59         +0,3%          +0,01   -18,8% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
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August 09, 2022 12:00 ET (16:00 GMT)