FRANKFURT (Dow Jones)--Eine regelrechte Berg- und Talfahrt haben die europäischen Aktienindizes am Donnerstag bereits hinter sich. Zunächst ging es dabei deutlich nach unten. Im Tagestief notierte der DAX bei 13.311 Zählern. Doch dann kamen Käufer an den Markt. Anlass zu leichtem Optimismus lieferten zu diesem Zeitpunkt das Geschäftsklima in der Eurozone und andere Indikatoren. Das Klima lag im Januar bei minus 0,27 nach minus 0,41 im Vormonat und zeigt damit eine leichte Erholung. "Nach dem schwachen Ifo hatte man eher mit einem erneuten Absturz gerechnet", sagt ein Händler. Auch die Wirtschaftsstimmung war etwas besser.

An der Wall Street geht es zur Eröffnung nach oben. Stützend wirkt, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2020 ihre Erholung von der Corona-Krise fortgesetzt hat, doch der Zuwachs reichte nicht aus, um eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Gesamtjahr abzuwenden. Bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wurde zudem mit 847.000 ein stärkerer Rückgang als erwartet verzeichnet.

Der DAX notiert am Nachmittag 0,3 Prozent fester bei 13.664 Punkten, im Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 3.556 Punkte nach oben. Nachdem die Indizes der europäischen Aktienmärkte die vergangenen Wochen in einer Seitwärtsbewegung festgesteckt haben, ist nun die Volatilität zurückgekehrt. Der Euro wird indessen kaum verändert an der Marke von 1,2120 Dollar gehandelt.

"Am Aktienmarkt macht sich Nervosität breit", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Immer mehr fragen sich, ob die hohen Kurse und Bewertungen am Aktienmarkt wirklich zum weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeld passen", sagt er. Altmann spricht aber auch von einer "gesunden Bereinigung des Sentiments".


   Gute Quartalsberichte stützen nicht immer 

Bei den Unternehmenszahlen setzt sich der jüngste Trend zum Teil fort: Auch unerwartet gute Zahlen werden immer häufiger dazu genutzt, zu verkaufen. Die vorläufigen Zahlen von BMW sind zwar besser als erwartet ausgefallen. BMW geben dennoch um rund 0,8 Prozent nach. Swatch verlieren trotz eines zuversichtlichen Ausblicks 1,3 Prozent. Das operative Ergebnis von Swatch Group liegt laut Bernstein unter den Konsenserwartungen. Das Unternehmen habe 2020 mit einem Nettoverlust abgeschlossen und ein starker Schweizer Franken habe den deutlichen Umsatzrückgang noch verstärkt.

Für die Aktie der Lufthansa geht es um 7,2 Prozent nach oben. Hier beflügeln die Zahlen des Wettbewerbers American Airlines, für deren Aktie es an der Wall Street um 28 Prozent nach oben geht. Täglich verbrannte American Airlines zwar 30 Millionen Dollar, allerdings waren es im April 2020 noch 100 Millionen gewesen. Zum Ausblick auf das laufende Jahr zeigte sich der US-Wettbewerber vorsichtig optimistisch und erwartet ein Jahr im Zeichen der Erholung. Die Aktie von IAG, der Mutter von British Airways, legt in London um 6 Prozent zu, der Sektor der europäischen Reise- und Freizeitwerte gewinnt 1,3 Prozent.


   SAP-Aktionäre warten auf Erstnotiz der Tochter Qualtrics 

SAP geben vor der Erstnotiz der Tochter Qualtrics in den USA am Nachmittag nun um 1,6 Prozent nach. Als "massiv überzeichnet" hat CEO Christian Klein das Angebot in einem Interview mit dem US-Sender CNBC bezeichnet.

Nach Geschäftszahlen geht es in Madrid für Bankia um 4 Prozent nach oben. Wie Jefferies anmerkt sind die Zinseinnahmen höher als erwartet ausgefallen. Das Nettoergebnis fiel im vierten Quartal mit 50 Millionen Euro klar über der Schätzung der Analysten von 5 Millionen Euro aus.

Für Diageo geht es um 3,7 Prozent nach oben. Die Halbjahreszahlen stoßen auf ein sehr positives Echo. Das organische EBIT-Wachstum ist mit minus 3,4 Prozent viel besser ausgefallen als befürchtet. Im Konsens wurde ein Minus von 10,6 Prozent erwartet. Barclays hatte einen Rückgang von 7,6 Prozent erwartet. Die Zahlen stellen eine gute Indikation für Pernod Ricard dar - für die Aktie geht es in Paris im Windschatten um 2,7 Prozent nach oben.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.550,13       0,39       13,75      -0,07 
Stoxx-50                3.148,59      -0,29       -9,17       1,30 
DAX                    13.617,17      -0,02       -3,29      -0,74 
MDAX                   31.467,96       0,40      126,44       2,18 
TecDAX                  3.395,77      -0,13       -4,44       5,70 
SDAX                   15.216,98       0,20       30,70       3,06 
FTSE                    6.528,51      -0,59      -38,86       1,65 
CAC                     5.499,76       0,74       40,14      -0,93 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,54                   0,01      -0,78 
US-Zehnjahresrendite        1,04                   0,03      -1,64 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Do, 8:22  Mi, 17:09   % YTD 
EUR/USD                   1,2133     +0,19%      1,2088     1,2092   -0,7% 
EUR/JPY                   126,57     +0,43%      126,11     125,88   +0,4% 
EUR/CHF                   1,0774     +0,13%      1,0755     1,0754   -0,3% 
EUR/GBP                   0,8848     +0,05%      0,8854     0,8827   -0,9% 
USD/JPY                   104,33     +0,24%      104,33     104,11   +1,0% 
GBP/USD                   1,3712     +0,13%      1,3652     1,3698   +0,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,4753     -0,31%      6,5031     6,4944   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                31.950,25     +4,36%   31.334,00  30.596,00  +10,0% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  53,25      52,85       +0,8%       0,40   +9,5% 
Brent/ICE                  56,41      55,81       +1,1%       0,60   +9,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.858,45   1.844,90       +0,7%     +13,55   -2,1% 
Silber (Spot)              26,40      25,28       +4,4%      +1,12   +0,0% 
Platin (Spot)           1.086,25   1.071,55       +1,4%     +14,70   +1,5% 
Kupfer-Future               3,59       3,56       +0,9%      +0,03   +2,0% 
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January 28, 2021 10:08 ET (15:08 GMT)