Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter auf Erholungskurs liegen zum Wochenbeginn die europäischen Börsen. Der DAX gewinnt am Mittag 2,2 Prozent auf 13.925 Punkte und markiert die höchsten Stände seit fast zwei Wochen: Im Tageshoch stand der Index bei 14.082 Punkten. "Die diplomatischen Annäherungen zwischen Russland und der Ukraine sorgen für einen positiven Handelsstart in die neue Woche", sagt Jürgen Molnar von Robomarkets. Eine nachhaltige Beruhigung der Märkte hänge aber davon ab, dass dem Willen zu einer diplomatischen Lösung auch ein Ende der Kampfhandlungen folge. Noch geht der Krieg laut Beobachtern unvermindert weiter.

Der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,4 Prozent auf 3.737 Punkte an. Gestützt wird die Stimmung auch von einem deutlichen Rückgang der Energiepreise. Brent kommt um nahezu 4 Prozent zurück, mit 108 Dollar kostet das Fass der Nordseesorte nun 30 Dollar weniger als vor einer Woche. Der Gaspreis knickt um 13 Prozent ein. Und die Feinunze Gold fällt auf 1.960 Dollar. Der Stoxx-Branchenindex der Öl- und Gas-Aktien gibt um 1,1 Prozent nach, der Index der rohstoffnahen Basic Resources um 2,1 Prozent.

Die steigende Risikobereitschaft treibt auch die Zinsen wieder nach oben, und das hilft vor allem den Banken. Deren Stoxx-Branchenindex steigt um 3,1 Prozent. Im DAX führen Deutsche Bank den Aufschwung mit einem Plus von 9 Prozent an, gefolgt von VW, die 6,3 Prozent gewinnen.


  Gute Zahlen stützen VW 

Damit profitieren VW von neuen Geschäftszahlen, die am Freitag nach Handelsende bekannt wurden. Der Autobauer hat trotz Lieferengpässen bei Halbleitern und höheren Rohstoffkosten sowohl den Umsatz als auch den Gewinn kräftig gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Dazu sollen die Aktionäre eine deutlich höhere Dividende erhalten von 7,56 Euro je Vorzugsaktie nach 4,86 im Vorjahr. Auch die Ausschüttung fällt damit höher aus als von Analysten erwartet. Allerdings ist der Ausblick auf das laufende Jahr vorsichtig ausgefallen. Der Stoxx-Subindex der Autoaktien ist Tagesgewinner, er steigt um 4,6 Prozent.

Auf der anderen Seite fallen Delivery Hero und Hellofresh um jeweils 3,9 Prozent. "Die Investmentstory ist einfach durch", sagt ein Händler. Der Markt sei im aktuellen Umfeld mit der Erwartung eines steigenden Zinspfades nicht mehr bereit, für weit in der Zukunft erwartete Gewinne zu bezahlen. Die beiden Aktien dürften dem Vorbild von Peloton folgen, die von ihrem Corona-Hoch über 160 Dollar auf 21 Dollar eingebrochen seien. Just Eat Takeaway verlieren vor dem gleichen Hintergrund über 7 Prozent und Deliveroo in London 1,3 Prozent.

Überwiegend positiv fallen die Kommentare zu den Zahlen von Deutz (+7,1%) aus. Der Motorenbauer habe 2021 einen deutlich höheren Auftragseingang als erwartet erzielt. Dass der Ausblick angesichts des Ukrainekrieges vorsichtig ausfalle, sei nur realistisch, aber nicht belastend.

Der Finanzdienstleister Hypoport (-4,9%) hat seinen Umsatz im vierten Quartal stärker gesteigert als zunächst erwartet und stellt für 2022 weiteres Wachstum in Aussicht.

Telecom Italia legen um 6,3 Prozent zu. Nach der Übernahmeofferte durch KKR führt das Unternehmen nun formale Gespräche mit dem US-Investor mit dem Ziel, den Wert für die Aktionäre zu maximieren, auch im Blick auf andere potenziell interessierte Parteien.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.737,32      +1,4%       50,54     -13,1% 
Stoxx-50                3.508,84      +0,5%       17,71      -8,1% 
DAX                    13.925,45      +2,2%      297,34     -12,3% 
MDAX                   30.421,63      +1,5%      461,44     -13,4% 
TecDAX                  3.102,41      +1,1%       34,66     -20,9% 
SDAX                   14.056,66      +1,2%      172,91     -14,4% 
FTSE                    7.161,09      +0,1%        5,45      -3,1% 
CAC                     6.333,96      +1,2%       73,71     -11,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,33                  +0,09      +0,51 
US-Zehnjahresrendite        2,07                  +0,08      +0,56 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %     Mo,8:28   Fr,17:31   % YTD 
EUR/USD                   1,0954      +0,2%      1,0924     1,0938   -3,7% 
EUR/JPY                   129,25      +0,6%      128,62     128,10   -1,3% 
EUR/CHF                   1,0246      +0,3%      1,0220     1,0212   -1,2% 
EUR/GBP                   0,8409      +0,3%      0,8379     0,8375   +0,1% 
USD/JPY                   117,97      +0,4%      117,80     117,11   +2,5% 
GBP/USD                   1,3027      -0,1%      1,3022     1,3063   -3,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,3825      +0,3%      6,3675     6,3531   +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                38.918,37      +3,2%   38.620,65  38.747,71  -15,8% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 103,09     109,33       -5,7%      -6,24  +38,5% 
Brent/ICE                 107,50     112,67       -4,6%      -5,17  +39,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.956,50   1.980,94       -1,2%     -24,45   +6,9% 
Silber (Spot)              25,16      25,67       -2,0%      -0,51   +7,9% 
Platin (Spot)           1.040,07   1.074,80       -3,2%     -34,73   +7,2% 
Kupfer-Future               4,50       4,62       -2,5%      -0,12   +0,8% 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 14, 2022 07:42 ET (11:42 GMT)