FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter auf Erholungskurs zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Der DAX baut sein Plus auf 1,5 Prozent aus und übersteigt dabei die 15.300er-Marke auf 15.320 Punkte. Im Euro-Stoxx-50 geht es um 1,6 Prozent auf 4.128 Zähler nach oben. Am Anleihemarkt fallen die Kurse, die Renditen steigen also.

Besonders kräftig erholt zeigen sich die Auto- und Tourismuswerte mit bis zu 2,9 Prozent Aufschlag in den Stoxx-Branchenindizes. Verkauft werden "Corona-Gewinner" wie im DAX die am Vortag noch sehr festen Sartorius oder auch Hellofresh. Sie verlieren je 5 Prozent an Wert.

Der Markt ist weiter hin- und hergerissen zwischen der Entwicklung der Corona-Pandemie und Erwartungen an die Geldpolitik. Für etwas Entspannung an der Corona-Front sorgt Biontech-Chef Ugur Sahin. Ihm zufolge schützen die existierenden Impfstoffe vor einem schweren Krankheitsverlauf auch bei einer Infektion mit dem Omikron-Virus.

Derweil überraschte US-Notenbankchef Powell am Vorabend damit, dass er die Bezeichnung "temporär" mit Blick auf die stark erhöhte Inflation und die stark laufende Wirtschaft nicht mehr benutzte. Es sei nun eine gute Zeit, "das Wort in den Ruhestand zu schicken", sagte er vor einem Senatsausschuss. Zudem signalisierte er vor dem Hintergrund der starken Wirtschaft eine beschleunigte Rückführung der Wertpapierkäufe.

Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed früher als erwartet an der Zinsschraube dreht. Der Markt preist aktuell eine Zinserhöhung im März kommenden Jahres mit 26 Prozent ein, verglichen mit noch 18 Prozent am Vortag. Zugleich deuten die Powell-Aussagen aber an, dass die US-Notenbank derzeit noch keine größere Gefahr durch die Omikron-Variante sieht.

Der Dollar hatte mit den Aussagen zunächst einen kräftigen Schub nach oben erhalten, war dann aber im Einklang mit wieder sinkenden Marktzinsen wieder zurückgekommen. Aktuell tendiert er seitwärts.


   Öl- und Autowerte gesucht 

Gut erholt zeigen sich europaweit die Ölwerte parallel zu sich kräftig erholenden Ölpreisen. Der Branchenindex zählt mit 2,4 Prozent Plus zu den Hauptgewinnern. Vom Treffen der Gruppe Opec+ am Mittwoch und Donnerstag wird keine Fördererhöhung erwartet. Russland und Saudi-Arabien sehen keine Gründe für eine Anhebung des Förderniveaus.

Trotz des schwachen Ausblicks des Wettbewerbers Salesforce auf das vierte Quartal notiert die Aktie von SAP 1,8 Prozent höher. SAP belaste dies nicht, weil Salesforce mit der Integration von Slack kämpfe, heißt es.

Covestro und Daimler sind mit plus 3,3 Prozent, sowie VW mit plus 3,8 Prozent die Hauptgewinner im DAX. Für die Autoindustrie dürfte die erhoffte Auflösung des Orderstaus wegen des Chipmangels zu starken Gewinnzuwächsen führen, heißt es.

LEG Immobilien notieren trotz eines Ausblicks für 2022 um 0,7 Prozent leichter. LEG teilte außerdem mit, von Adler Group rund 15.400 Wohnungen zu kaufen. Für die hochverschuldete Adler Group bedeuten diese Transaktionen zunächst Liquidität. Mit 21 Prozent Plus gleicht die Aktie den Kurseinbruch vom Vortag wieder aus.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.129,85      +1,6%         66,79     +16,3% 
Stoxx-50                3.637,10      +1,2%         43,68     +17,0% 
DAX                    15.321,11      +1,5%        220,98     +11,7% 
MDAX                   34.197,82      +0,9%        307,07     +11,1% 
TecDAX                  3.836,05      -0,1%         -2,50     +19,4% 
SDAX                   16.424,67      +1,2%        196,80     +11,2% 
FTSE                    7.152,46      +1,3%         93,01      +9,3% 
CAC                     6.811,78      +1,3%         90,62     +22,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,32                    +0,04      +0,26 
US-Zehnjahresrendite        1,49                    +0,04      +0,57 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 8:17 Uhr  Di, 17:32   % YTD 
EUR/USD                   1,1327      -0,1%        1,1329     1,1270   -7,3% 
EUR/JPY                   128,41      +0,1%        128,56     127,84   +1,8% 
EUR/CHF                   1,0422      +0,0%        1,0423     1,0398   -3,6% 
EUR/GBP                   0,8502      -0,3%        0,8505     0,8519   -4,8% 
USD/JPY                   113,36      +0,2%        113,48     113,44   +9,8% 
GBP/USD                   1,3323      +0,2%        1,3321     1,3230   -2,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,3689      +0,0%        6,3677     6,3786   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.380,01      -1,3%     57.380,01  57.468,76  +97,5% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  69,11      66,18         +4,4%       2,93  +45,5% 
Brent/ICE                  72,45      69,23         +4,7%       3,22  +39,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.787,51   1.774,57         +0,7%     +12,94   -5,8% 
Silber (Spot)              22,91      22,90         +0,1%      +0,01  -13,2% 
Platin (Spot)             959,25     941,20         +1,9%     +18,05  -10,4% 
Kupfer-Future               4,33       4,28         +1,2%      +0,05  +22,9% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 01, 2021 07:06 ET (12:06 GMT)