FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen sind nach oben ausgebrochen. Am Dienstagmittag geht es in DAX & Co steil nach oben, der DAX überwindet sogar die 15.700er-Marke. Überall sorgt für Rückenwind, dass die Sorgen bezüglich der Bedrohung durch die Corona-Virusvariante Omikron dank zuversichtlicher Aussagen abebben.

Stützend wirkt auch, dass die US-Futures auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung des Vortages hindeuten. Auch in Asien zogen die Indizes teils kräftig an. Dort kam gut an, dass die chinesische Notenbank bereits am Vortag die Mindestreserve für Banken gesenkt hatte, auch, um so den mit Problemen kämpfenden Immobilienunternehmen zu helfen. Daneben sind die chinesischen Exporte und Importe im November stärker als erwartet gestiegen.

Der DAX baut seine Gewinne weiter aus und gewinnt 2,2 Prozent auf 15.712 Punkte. Er notiert damit klar über der 200-Tagelinie bei 15.430 Punkten, was aus technischer Sicht als positives Zeichen gilt und weiteres Potenzial nach oben eröffnet. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 2,6 Prozent auf 4.243 Punkte nach oben.


   Deutsche Produktion und ZEW besser als erwartet 

Zur guten Stimmung tragen auch neue Daten zur Produktion in Deutschland bei. Mit einem Plus von 2,8 Prozent stieg die Industrieproduktion im Oktober weitaus stärker als mit plus 1,0 Prozent erwartet.

Auch die ZEW-Konjunkturerwartungen gingen weniger zurück als befürchtet. Ihr Befragungszeitraum war noch von den Unsicherheiten rund um das Auftauchen der Omikron-Variante geprägt. Der Index fiel auf 29,9 nach 31,7 im November. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 25,0 erwartet.

Bei den Risiken hat die Börse eine Videokonferenz zwischen dem russischen Präsidenten Putin und US-Präsident Biden am Nachmittag im Blick. Dort dürfte es unter anderem es um den Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze gehen. Eine Verschärfung der Krise könnte die Energiepreise nach oben treiben, was die bereits bestehenden Inflationsprobleme noch verschärfen würde.


   ABB erhöht die Prognose - Selbst Lieferdienste erholt 

Nachdem die europäischen Technologiewerte dem breiten Markt jüngst hinterherliefen, führen sie nun die Branchengewinner mit plus 3,9 Prozent an. Rohstoffaktien und Reiseaktien sind gesucht mit Aufschlägen von 2 bis über 3 Prozent dank steigender Konjunkturzuversicht und der nachlassenden Sorgen rund um die Omikron-Variante.

Größte Gewinner im DAX sind die zuletzt teils sehr schwachen Aktien von Zalando, Delivery Hero und Hellofresh mit Gewinnen bis 5,3 Prozent.

Positiv kommen erhöhte Prognosen von ABB (+1,3%) an. Das Schweizer Industrietechnikunternehmen erhöhte auf dem Kapitalmarkttag sein Umsatzwachstumsziel auf 4 bis 7 von 3 bis 5 Prozent. Das Ziel für die Gewinnmarge ab 2023 liegt nun bei mindestens 15 Prozent. Am Markt war aber teilweise auch mit einer stärkeren Anhebung gerechnet worden.

Symrise liegen 1,4 Prozent vorne. Der Aromastoffexperte kauft die kanadische Giraffe Foods dazu, einen Hersteller von Saucen, Dips und Dressings. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Für British American Tobacco (BAT) geht es um 2,3 Prozent nach oben. Stützend wirken Aussagen von CEO Jack Bowles, der sich positiv zur Möglichkeit eines Aktienrückkaufprogramms bei den aktuellen Bewertungen geäußert hat.

Heideldruck erhöhen sich um 4,5 Prozent. Das Unternehmen wächst nun überwiegend im Bereich Elektromobilität und kauft ein Ladesäulentechnologieunternehmen hinzu. Damit erweitert man das Angebot vom Heim- in den öffentlichen Bereich für Stadtwerke, Kommunen und Unternehmen.

Nachdem Stemmer Imaging schon bei den Zahlen zum dritten Quartal optimistischer wurde, wurde nun die Prognose für das operative Ergebnis angehoben. Die Aktie gewinnt 11,4 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.242,85      +2,6%      105,74     +19,4% 
Stoxx-50                3.728,43      +1,8%       65,32     +20,0% 
DAX                    15.711,97      +2,2%      331,18     +14,5% 
MDAX                   34.715,38      +2,1%      718,53     +12,7% 
TecDAX                  3.862,33      +2,9%      109,38     +20,2% 
SDAX                   16.539,18      +2,6%      425,74     +12,0% 
FTSE                    7.320,84      +1,2%       88,56     +11,9% 
CAC                     7.025,65      +2,3%      159,87     +26,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,37                  +0,02      +0,20 
US-Zehnjahresrendite        1,44                  +0,01      +0,53 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Di, 8:18   Mo,17:04   % YTD 
EUR/USD                   1,1262      -0,2%      1,1290     1,1275   -7,8% 
EUR/JPY                   127,89      -0,1%      128,43     127,91   +1,4% 
EUR/CHF                   1,0414      -0,3%      1,0443     1,0436   -3,7% 
EUR/GBP                   0,8500      -0,1%      0,8507     0,8518   -4,8% 
USD/JPY                   113,54      +0,0%      113,69     113,47   +9,9% 
GBP/USD                   1,3253      -0,1%      1,3275     1,3237   -3,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,3701      -0,1%      6,3684     6,3750   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                51.355,52      +1,0%   51.132,15  48.848,46  +76,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,64      69,49       +3,1%       2,15  +50,9% 
Brent/ICE                  74,81      73,08       +2,4%       1,73  +45,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.781,92   1.778,75       +0,2%      +3,17   -6,1% 
Silber (Spot)              22,40      22,38       +0,1%      +0,02  -15,1% 
Platin (Spot)             963,75     940,95       +2,4%     +22,80  -10,0% 
Kupfer-Future               4,38       4,34       +1,0%      +0,05  +24,5% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 07, 2021 06:54 ET (11:54 GMT)