FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen treten am Mittwochmittag weitgehend auf der Stelle. Die Veröffentlichung der EU-Erzeugerpreise spielen am Markt keine Rolle. Sie sind mit 7,6 Prozent im April zwar deutlich zum Vorjahr gestiegen, haben damit die Erwartung von 7,4 Prozent aber nur leicht überschritten. Im Monatsvergleich entsprach der Anstieg von 1,0 Prozent exakt der Erwartung. "Glück gehabt", kommentiert ein Händler. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 15.587 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 wird mit 4.079 Punkten 0,2 Prozent höher gehandelt.

Die "Macht der Basiseffekte" bemerkt derweil ein Händler mit Blick auf die VDMA-Auftragseingänge. Sie explodierten regelrecht mit einem Plus von 78 Prozent bei jenen aus dem Ausland und 60 Prozent bei den inländischen. Hier spiegele sich die niedrige Auftragslage vor einem Jahr wider. "Angesichts der riesigen Unsicherheiten um den Fortgang bei Corona war die Investitionsneigung entsprechend zusammengebrochen", erklärt der Marktteilnehmer. Das Wichtigste bei den VDMA-Zahlen sei daher der Ausblick, in dem von einem weiter an Kraft gewinnenden Aufschwung die Rede sei.


   Zusammensetzung des Stoxx-600 ändert sich 

Autoaktien bauen ihre Gewinne am Mittwochmittag aus, allen voran VW mit einem Plus von 3,1. In die Branchenwerte fließe weiter frisches Geld mit dem Thema Elektromobilität und vor dem Hintergrund der allgemeinen Konjunkturhoffnungen. "Schon bemerkenswert, dass Autos plötzlich als ESG-konform gespielt werden", meint ein Händler. Die größere CO2-Erzeugung bei der Produktion von E-Autos und ihr höheres Gewicht würden einfach verdrängt.

VW profitierten von dem Trend besonders, nachdem sich zuletzt Fantasie bezüglich eines Börsengang des geplanten Batteriegeschäfts ausgebreitet habe. Hinzu kommen Spekulationen über einen Börsengang der Porsche AG.

Mit Blick auf kursrelevante Nachrichten gibt es etwas Belebung im Vergleich zu den Vortagen. Der breite Stoxx-600-Index erfährt im Rahmen einer routinemäßigen Überprüfung einige Änderungen. Neu aufgenommen werden zum Handelsstart am 21. Juni unter anderem Auto1, Deliveroo und Christian Dior. Verlassen müssen den Index unter anderem Shop Apotheke und Iliad. Der Index selbst sei zwar nicht so stark mit ETF unterlegt, gleichwohl könnten die Änderungen für Bewegung in einigen Titeln sorgen, erwarten Händler.

Für Auto1 geht es um 7,1 Prozent nach unten auf 41,42 Euro. Das hat aber nichts mit der Aufnahme in den Stoxx-600 zu tun, sondern liegt daran, dass sich mehrere Anteilseigner von bis zu 9,76 Millionen Auto1-Aktien getrennt haben - und zwar zum Stückpreis von 41 Euro.

Auch beim Reifenhändler Delticom kommen Aktien auf den Markt. Das Unternehmen führt eine zweigeteilte Kapitalerhöhung durch. Der erste Teil ohne Bezugsrecht der Aktionäre ist bereits abgeschlossen. Dabei wurden Aktien zum Stückpreis von 7,12 Euro im Schnellverfahren platziert. Die Aktie gewinnt 1,4 Prozent auf 7,50 Euro.


   Hoffen auf Sapphire-Impuls bei SAP 

Mit Blick auf den DAX hoffen Marktteilnehmer bei SAP auf frische Impulse vom Beginn der alljährlichen Sapphire-Konferenz. "Die Aktie läuft seit über einem Monat nur noch seitwärts", sagt ein Händler. Die gute Stimmung am Markt habe sich hier nicht niedergeschlagen. SAP liegen 0,1 Prozent höher. Im MDAX steigen Beiersdorf nach einer Kaufempfehlung durch Berenberg 3 Prozent.

Volvo ziehen um 3,4 Prozent an, nachdem die Schweden am Vorabend mitgeteilt haben, die Aktionäre mit einer Extra-Ausschüttung am Verkauf einer Tochter beteiligen zu wollen.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.079,11       0,18        7,36      14,82 
Stoxx-50                3.470,99       0,37       12,85      11,67 
DAX                    15.586,84       0,13       19,48      13,62 
MDAX                   33.571,75       0,04       12,60       9,01 
TecDAX                  3.388,17      -0,70      -23,97       5,46 
SDAX                   16.303,81      -0,81     -133,09      10,42 
FTSE                    7.093,52       0,18       13,06       9,60 
CAC                     6.508,24       0,29       18,84      17,24 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,19                  -0,01      -0,43 
US-Zehnjahresrendite        1,60                  -0,01      -1,08 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mi, 8:24  Di, 18:41   % YTD 
EUR/USD                   1,2175     -0,32%      1,2212     1,2235   -0,3% 
EUR/JPY                   133,75     +0,03%      134,00     133,94   +6,1% 
EUR/CHF                   1,0977     +0,16%      1,0964     1,0962   +1,5% 
EUR/GBP                   0,8616     -0,19%      0,8628     0,8638   -3,5% 
USD/JPY                   109,85     +0,35%      109,73     109,47   +6,4% 
GBP/USD                   1,4131     -0,15%      1,4156     1,4163   +3,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,3873     +0,07%      6,3877     6,3847   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                37.118,04     +2,00%   36.993,51  36.258,76  +27,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,47      67,72       +1,1%       0,75  n.def. 
Brent/ICE                  71,07      70,25       +1,2%       0,82  +38,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.896,03   1.900,40       -0,2%      -4,37   -0,1% 
Silber (Spot)              27,81      27,93       -0,4%      -0,11   +5,4% 
Platin (Spot)           1.186,50   1.196,80       -0,9%     -10,30  +10,9% 
Kupfer-Future               4,65       4,66       -0,4%      -0,02  +31,8% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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June 02, 2021 06:58 ET (10:58 GMT)