FRANKFURT (Dow Jones--Weiter in guter Laune zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Die Berichtssaison läuft weiter rund und gibt immer wieder neuen Anlass zum Investieren. Dazu kommen global gute Konjunkturdaten, diesmal vom Caixin-Einkaufsmanager-Index (PMI) für Chinas Service-Sektor, der eine deutlich stärker als erwartete Erholung zeigte. Der DAX gewinnt 1,3 Prozent auf 15.398 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 4.026 Punkte nach oben.

Ab dem Nachmittag übernimmt dann Wall Street allein das Ruder. Wichtigster Termin ist die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts für April. Volkswirte erwarten, dass die Beschäftigung ex Agrar um 1 Million Stellen gestiegen ist. Von den Daten hängt viel ab, denn eine Überhitzung der US-Wirtschaft würde wieder Fragen aufwerfen, wie lange die US-Notenbank noch an ihrem extrem expansiven Kurs festhalten kann.


   Adidas sprinten an DAX-Spitze - Siemens hebt Ausblick an 

Nur gute Zahlen kommen von den DAX-Werten Siemens und Adidas. Der Sportschuhmacher hat beim Umsatz die Markterwartung um rund 5 Prozent übertroffen und beim Ergebnis vor Steuern sogar um rund 20 Prozent. Entsprechend zuversichtlich ist der Ausblick. Laut Jefferies zeigen sich darin keine Bremsspuren durch Absatzprobleme in China. Adidas springen um 8,1 Prozent.

Bei Siemens sprechen Marktteilnehmer von "wirklich starken Zahlen", hier geht es um 3,1 Prozent nach oben. Die gute Entwicklung der Medizintechniktochter Healthineers hatte bereits Hoffnungen geweckt. Der angehobene Ausblick bestätigte dies. Einige Analysten schauten besonders auf den Bereich Digital Industries, wo die EBITA-Marge auf 20,1 nach 15,9 Prozent im Vorjahr in die Höhe schnellte.

Die endgültigen Zahlen von BMW (+2%) lieferten wenig Überraschendes. Als "vorsichtiger als die Wettbewerber" wird der Ausblick eingestuft. Nachdem VW und Daimler den Ausblick mit Vorlage der Erstquartals-Zahlen angehoben hatten, bekräftigte BMW den Ausblick für den Absatz und den Gewinn vor Steuern.

Für Maschinenbauer Krones geht es um 2,8 Prozent höher nach einem soliden Start ins Jahr. Vor allem der Auftragseingang beschleunigte sich weiter und sprang im ersten Quartal um über 27 Prozent an. Analysten wie Baader Helvea und Warburg heben das als überraschend stark hervor und rechnen daher im Jahresverlauf mit einer Ausblickserhöhung.


  Apotheken etwas erholt 

Für die Aktie von Prosieben geht es um 4,7 Prozent nach unten. Hier belasten Berichte, wonach das Unternehmen auf kein großes Interesse beim geplanten Verkauf der Sparte Flaconi gestoßen sei und ihn zurückgestellt habe, meinen die Analysten der Citi. Dies hätte bis zu 1 Milliarde Euro bringen können.

Die Aktien der beiden Online-Apotheken Shop Apotheke (+0,2%) und Zur Rose (+2,9%) legen auch nach ihren deutlichen Kursverlusten nur teilweise wieder zu. Jefferies merkt positiv an, dass die politische Unsicherheit im Hinblick auf das elektronische Rezept nun zumindest gemildert sei. So hat der Bundestag am Vortag das DVPMG-Gesetz verabschiedet, dies ist wichtig für die Einführung des E-Rezepts.


  Credit Agricole gibt weiter keinen Ausblick 

Bei Credit Agricole geht es trotz guter Quartalszahlen um 1,1 Prozent nach unten. Mit 1,05 Milliarden Euro ist der Gewinn der französischen Bank zwar weit über der Markterwartung von 666 Millionen Euro ausgefallen. Marktteilnehmer monieren hier aber recht deutlich, dass die Bank noch immer keinen Ausblick auf das Gesamtjahr abgegeben hat.

Enel geben nach schwachen Zahlen für das erste Quartal um 1,0 Prozent nach. Zwar habe der Versorger die Jahresziele bestätigt, so die Citigroup. Dies sei aber nur aufgrund von Gewinnen aus Beteiligungsverkäufen möglich gewesen.


  Biotechs wieder im Visier 

Etwas erholt vom Vortagsabsturz zeigen sich die Impfstoff- und Biotech-Aktien. Curevac steigen um 8 Prozent und Biontech um 4 Prozent. Für Brain Biotech geht es sogar um fast 11 Prozent höher nachdem ein Erfolg bei der Technologie zum Genom-Editing erzielt wurde. Die Analysten von Baader sehen hier ein hohes wirtschaftliches Potenzial für Brain.

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May 07, 2021 06:53 ET (10:53 GMT)