FRANKFURT (Dow Jones)--Gut erholt zeigen sich am Mittwochmittag Europas Aktienmärkte nach dem Schwächeanfall vom Vortag. Für gute Laune sorgen erhöhte BIP-Prognosen der EU-Kommission. Sie erwartet nun für den Euroraum einen Anstieg von 4,8 Prozent in diesem Jahr. Bei ihrer Frühjahrsprognose waren es nur 4,3 Prozent gewesen. Für Deutschland geht sie nun von 3,6 statt 3,4 Prozent Wachstum aus. Der DAX steigt um 0,9 Prozent auf 15.651 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,4 Prozent auf 4.070 Punkte an.

Darüber hinaus agieren Marktteilnehmer aber weiter vorsichtig: "Die Konsolidierungsstimmung verfestigt sich", sagt Commerzbank-Marktanalyst Achim Matzke. Man blicke bereits wieder auf die Unterstützungsmarken nach unten, so im DAX auf den Bereich um 15.250 und im Euro-Stoxx-50 um 4.000 Punkte.

Impulse werden am Abend vom Protokoll der Sitzung der US-Notenbank erwartet. "Der Markt wird das Protokoll genau darauf abklopfen, wie die Haltung des FOMC zu Tapering, also Einschnitten bei den Anleihenkäufen, und zu Zinserhöhungen sein könnte", sagt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.


   Stabiles Wachstum gesucht - Autos unter Druck 

Bei den europäischen Branchenindizes erholen sich fast alle Verlierer des Vortags: Der rohstoffnahe Stoxx-Index der Basic Resources steigt mit 1,6 Prozent Plus an die Spitze der Branchen.

Beim Stoxx-Autoindex bricht die Erholung hingegen wieder zusammen, mit 0,4 Prozent Minus ist er erneut einer der Tagesverlierer. Belastend wirkt, dass der deutsche Branchenverband VDA seine Absatzprognose für 2021 gekappt hat. Grund ist der Chip-Mangel. Daimler sind mit 1,9 Prozent Minus der Hauptverlierer im DAX. Nur VW erholen sich mit 1 Prozent von den Vortagsverlusten.

Gesucht sind Unternehmen mit stabilen Wachstumsaussichten, so die Pharmatitel, aber auch ausgewählte Konsumwerte und Technologieaktien. Hochzyklische Aktien und Finanzwerte dürften es in dem Umfeld dagegen schwerer haben.

Passend dazu springen die Aktien der Sartorius-Tochter Stedim in Paris um 4,3 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Beide Sartorius-Unternehmen hatten am Vortag die Prognose erhöht. Sartorius im TecDAX legen um weitere 1,7 Prozent zu.


   Analysten befeuern SAP 

Stark im Markt liegen auch SAP: Sie gewinnen 4,1 Prozent, nachdem die Bank of America die Aktien des Index-Schwergewichts mit einem Kursziel von 150 Euro auf die Kaufliste genommen hat. Auch bei Heidelcement geht die Rally mit plus 4,3 Prozent weiter.

Die Suche nach stabilen Wachstumswerten zeigt sich auch bei den Analysteneinschätzungen. So hat Berenberg das Kursziel für den Brillenkonzern Essilorluxottica auf 175 von 150 Euro erhöht, der Kurs steigt um 1,7 Prozent. Und HSBC empfiehlt Adidas mit einem Kursziel von 360 Euro zum Kauf, der Kurs zieht um 2,9 Prozent an.

Unter Druck stehen hingegen Hochtief. Nach über 4 Prozent Minus in der Spitze notieren sie nun 2,7 Prozent tiefer. Im Handel wird auf einen Kreisebericht bei Reuters verwiesen, wonach Großaktionär Atlantia entschieden habe, der 16-prozentige Anteil sei nicht strategisch. Damit sei ein Verkauf eine Option, da die Italiener ihr Portfolio bereinigen wollten.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.070,00      +0,4%       17,33         +14,6% 
Stoxx-50                3.538,19      +0,5%       17,10         +13,8% 
DAX                    15.650,87      +0,9%      139,49         +14,1% 
MDAX                   34.755,66      +0,6%      211,50         +12,9% 
TecDAX                  3.645,83      +1,2%       43,90         +13,5% 
SDAX                   16.247,58      +0,0%        2,93         +10,0% 
FTSE                    7.139,93      +0,5%       39,05          +9,9% 
CAC                     6.512,34      +0,1%        4,86         +17,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,28                  -0,02          -0,52 
US-Zehnjahresrendite        1,34                  -0,01          -1,34 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %   08:05 Uhr  Di, 17:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1821         0%      1,1827         1,1825   -3,2% 
EUR/JPY                   130,96      +0,1%      130,84         130,76   +3,9% 
EUR/CHF                   1,0918      -0,1%      1,0922         1,0929   +1,0% 
EUR/GBP                   0,8555      -0,1%      0,8565         0,8567   -4,2% 
USD/JPY                   110,78      +0,1%      110,62         110,59   +7,3% 
GBP/USD                   1,3817      +0,1%      1,3809         1,3804   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,4660      -0,2%      6,4721         6,4813   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                34.648,76      +2,6%   34.885,26      33.905,26  +19,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  74,81      73,37       +2,0%           1,44  +54,7% 
Brent/ICE                  75,65      74,53       +1,5%           1,12  +48,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.806,88   1.796,98       +0,6%          +9,90   -4,8% 
Silber (Spot)              26,40      26,18       +0,9%          +0,23   +0,0% 
Platin (Spot)           1.100,05   1.095,45       +0,4%          +4,60   +2,8% 
Kupfer-Future               4,34       4,26       +2,0%          +0,08  +23,1% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 07, 2021 06:54 ET (10:54 GMT)