FRANKFURT (Dow Jones)--An den meisten europäischen Aktienmärkten geht es am Donnerstagnachmittag etwas nach oben. So notiert der Euro-Stoxx-50 0,4 Prozent höher bei 4.300 Punkten. Doch der Handel plätschert allenfalls so dahin, die Umsätze sind verhältnismäßig dünn. Viele Investoren sind entweder im Urlaub oder in Gedanken bereits im Jahr 2022. Doch ob das kommende Jahr so gut performt wie die zurückliegenden zwölf Monate, das bleibt abzuwarten. Denn das Ende der lockeren Geldpolitik der Notenbanken, die aktuell extrem hohe Inflation mit den steigenden Inputkosten, die Lieferkettenproblematik und nicht zuletzt erneut das Corona-Virus sind die Themen, die es zu meistern gilt.

Der DAX beendete den Handel für 2021 heute bereits um 14 Uhr, er legte seit Jahresbeginn um 15,8 Prozent zu. Die Top-Performer unter den europäischen Indizes kommen dieses Jahr allerdings aus Österreich und aus Frankreich.

Eine einheitliche europäische Regelung, wann das Börsenjahr zu Ende ist, gibt es derweil nicht. Morgen bleiben die Börsen in Deutschland, Dänemark, Finnland, Italien Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz geschlossen. Ein verkürzter Handel findet dagegen in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal und Spanien statt.


   Umfeld für Anleihen ist und bleibt schwierig 

Während am Aktienmarkt in den vergangenen zwölf Monaten gutes Geld zu verdienen war, war dies bei den Anleihen kaum möglich. Der breit gefasste Rentenmarkt verzeichnete 2021 das schlechteste Jahr seit 22 Jahren. Und geht es nach Felix Herrmann, Chefvolkswirt bei Aramea Asset Management, wird das Umfeld für Anleiheinvestoren in den kommenden Monaten voraussichtlich nicht leichter. Die Renditen dürften weiter klettern während das Ausgangsniveau gering sei. Trotz globalem Zinsanstieg 2021 sprechen Anleihen mit einer negativen Verzinsung im Gegenwert von rund 14 Billionen Dollar weiterhin eine deutliche Sprache: Die Zinswüste bleibt riesig. Wer Anleihen nicht nur als Diversifikationsinstrument im Portfolio halten möchte, sondern positive Erträge anstrebt, wird im neuen Jahr gezwungen sein, mehr Risiko einzugehen.


   Technologiewerte einmal mehr Top 

Für den Sektor der Technologiewerte geht es um 0,6 Prozent nach oben, auf Jahresfrist hat der Sektor mit einem Plus von 33,5 Prozent die Nase weit vorne. Topperformer waren dagegen 2021 die Banken, die bisher um 34,5 Prozent zulegten. Einige Investoren hatten Ende letzten Jahres den Sektor für 2021 als Top-Call auf ihrer Liste. Auch wenn wir in Deutschland mit der Deutschen Bank mit einem Plus von 23 Prozent einen Underperformer im DAX haben, so legten zum Beispiel die Aktien der Societe Generale oder der Unicredit um rund 77 Prozent zu.

Relevante Unternehmensnachrichten sind weiter Mangelware. Die Branche der Reise- und Freizeitwerte hatte auch 2021 ein schwieriges Jahr, obwohl wieder mehr Menschen auf Reisen gingen. Doch nun malte der Lufthansa-Chef für die kommenden Wochen ein düsteres Bild. Bis 10. Januar laufe das Geschäft noch, aber dann "bricht es brutal ab", sagte Carsten Spohr vor Mitarbeitern. Wegen der sich ausbreitenden Virusvariante Omikron hagele es "haufenweise Cancellations". Der Lufthansa-Vorstand habe deshalb entschieden, im ersten Quartal mehr als 20.000 Flüge zu streichen, heißt es in der Börsenzeitung. Für die Lufthansa-Aktie ging es um 1,1 Prozent nach unten, Fraport gaben 1,2 Prozent nach.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.300,09      +0,4%         15,26        +21,0% 
Stoxx-50                3.826,13      +0,3%         11,71        +23,1% 
DAX                    15.884,86      +0,2%         32,61        +15,8% 
MDAX                   35.123,25      -0,1%        -24,35        +14,1% 
TecDAX                  3.920,17      +0,4%         15,92        +22,0% 
SDAX                   16.414,67      +0,2%         26,42        +11,2% 
FTSE                    7.415,72      -0,1%         -4,97        +14,9% 
CAC                     7.168,81      +0,1%          7,29        +29,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,20                    -0,01         +0,38 
US-Zehnjahresrendite        1,54                    -0,01         +0,62 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 7:55 Uhr  Mi,17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1339      -0,1%        1,1316        1,1348   -7,2% 
EUR/JPY                   130,46      -0,0%        130,30        130,44   +3,5% 
EUR/CHF                   1,0354      -0,3%        1,0377        1,0369   -4,2% 
EUR/GBP                   0,8389      -0,3%        0,8399        0,8419   -6,1% 
USD/JPY                   115,07      +0,1%        115,16        114,94  +11,4% 
GBP/USD                   1,3515      +0,2%        1,3474        1,3480   -1,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,3742      +0,1%        6,3697        6,3716   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.317,12      +0,0%     46.910,25     47.819,77  +62,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,04      76,56         +0,6%          0,48  +62,8% 
Brent/ICE                  79,30      79,23         +0,1%          0,07  +57,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.807,56   1.804,71         +0,2%         +2,85   -4,8% 
Silber (Spot)              23,02      22,80         +1,0%         +0,22  -12,8% 
Platin (Spot)             973,50     970,53         +0,3%         +2,97   -9,1% 
Kupfer-Future               4,42       4,41         +0,2%         +0,01  +25,7% 
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December 30, 2021 10:06 ET (15:06 GMT)