Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte treten am Dienstagmittag weiterhin mehr oder weniger auf der Stelle. Der DAX kann sich mit einem kleinen Minus von 0,2 Prozent auf 14.286 Punkte knapp behaupten, der Euro-Stoxx-50 zieht etwas an, er legt 0,2 Prozent auf 3.894 Punkte zu. "Das ist ein typischer Konsolidierungstag, eine Verschnaufpause, in der die jüngsten Rally-Gewinne von 2.400 Punkten nun mehr oder weniger verteidigt werden", so ein Marktteilnehmer zum DAX. Weitere Konsolidierungstage im Wochenverlauf würden ihn nicht überraschen, sagt er. Daneben sprechen auch schwächere bis durchwachsene Konjunkturdaten aus Asien sowie negative Vorgaben der Wall Street zunächst gegen eine Fortsetzung der Rally.

Die Marktexperten von CMC erwarten, dass der Markt angesichts der in kurzer Zeit gestiegenen Bewertungen in den kommenden Wochen vor eine harte Bewährungsprobe gestellt wird. Zuletzt hatten die Hoffnung auf einen zukünftig weniger rigorosen Kurs bei den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank und erste Corona-Lockerungen in China die Stimmung befeuert.

Das Geschäft am Dienstag dürfte auch deswegen ruhig verlaufen, weil die Berichtssaison weiter ausklingt. Der Nachrichtenfluss im Chipsektor bleibt derweil positiv. Am Vortag hatte Infineon starke Quartalszahlen vorgelegt und den Ausblick angehoben. Daneben hat Berkshire Hathaway, das Beteiligungsvehikel der Investorlegende Warren Buffett bekannt gegeben, es sei mit 4,1 Milliarden Dollar bei Taiwan Semiconductor eingestiegen. Der Subindex der europäischen Technologiewerte notiert 0,5 Prozent höher, Infineon gewinnen 1,6 Prozent. Auch die Aktien der Versorger-Branche (+0,9%) notieren fester.

Noch stärker als Infineon legen im DAX Bayer mit einem Plus von 2,3 Prozent zu. Beiersdorf steigen um 1,4 Prozent. Deutsche Telekom ziehen um 1,2 Prozent und entziehen sich damit einer schwachen Vorlage von Vodafone.


   Gesenkte Prognose belastet Vodafone 

Vodafone fallen nach dem Quartalsbericht um 7 Prozent zurück. Belastend wirkt der Ausblick. Mit Verweis auf die Verschlechterung des globalen makroökonomischen Klimas und Kostensteigerungen rechnet Vodafone nunmehr mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 15,0 bis 15,2 statt 15,0 bis 15,5 Milliarden Euro. Der Stoxx-Branchenindex der Telekomaktien fällt um 1 Prozent. Noch stärker abwärts geht es nur mit dem Einzelhandelssektor (-1,9%), der sich zuletzt allerdings stark erholt hatte.

Bei Prosieben (-2,9%) belastet ein nur bestätigter Ausblick. Im Gesamtjahr erwartet Prosieben einen Umsatz von rund 4,15 Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von um 650 Millionen Euro. Während das Umsatzziel in etwa den Erwartungen entspreche, liege die Gewinnschätzung am Markt bei 693 Millionen Euro, heißt es.

Nach Vorlage von Geschäftszahlen liegen Nordex 2,4 Prozent im Plus. Die Zahlen sind laut Jefferies überwiegend besser als erwartet ausgefallen, allerdings hat das Unternehmen wegen Lieferverzögerungen und Kostensteigerungen den Ausblick für die operative Gewinnmarge in den unteren Bereich der Prognosespanne gesenkt.

Die Quartalszahlen von Encavis (-1,6%) sind schwächer als erwartet ausgefallen. Allerdings hat das Unternehmen den Ausblick bestätigt. Der Kurs des Brennstoffzellenspezialisten SFC Energy gewinnt nach dem Quartalsausweis über 7 Prozent.

United Internet (-1,7%) veranstaltet einen Kapitalmarkttag und stellt dabei die Tochter Ionos vor, die im kommenden Jahr an die Börse kommen soll. 2021 steigerte der Digitalisierungspartner seinen Gesamtumsatz um 12 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro und geht davon aus, dass dieses Wachstum 2022 noch zu übertreffen.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.893,71        +0,2%        6,20      -9,4% 
Stoxx-50                3.682,21        +0,3%        9,20      -3,6% 
DAX                    14.286,45        -0,2%      -26,85     -10,1% 
MDAX                   26.113,11        -0,7%     -191,72     -25,7% 
TecDAX                  3.122,17        +0,1%        2,55     -20,4% 
SDAX                   12.465,77        -0,8%     -103,56     -24,1% 
FTSE                    7.380,69        -0,1%       -4,48      +0,0% 
CAC                     6.627,78        +0,3%       18,61      -7,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,09                    -0,05      +2,27 
US-Zehnjahresrendite        3,80                    -0,06      +2,29 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:25   Mo,17:12   % YTD 
EUR/USD                   1,0423        +0,9%      1,0380     1,0333   -8,3% 
EUR/JPY                   145,08        +0,3%      145,05     145,15  +10,9% 
EUR/CHF                   0,9796        +0,6%      0,9765     1,0570   -5,6% 
EUR/GBP                   0,8780        -0,1%      0,8780     0,8810   +4,5% 
USD/JPY                   139,19        -0,6%      139,73     140,47  +20,9% 
GBP/USD                   1,1869        +1,0%      1,1821     1,1729  -12,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,0431        +0,1%      7,0251     7,0694  +10,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.734,06        +2,1%   16.860,36  16.487,51  -63,8% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  85,34        85,87       -0,6%      -0,53  +22,2% 
Brent/ICE                  92,79        93,14       -0,4%      -0,35  +26,4% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 125,81       113,70      +10,6%     +12,10  +79,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.775,60     1.770,83       +0,3%      +4,77   -3,0% 
Silber (Spot)              21,90        21,99       -0,4%      -0,09   -6,1% 
Platin (Spot)           1.031,15     1.021,00       +1,0%     +10,15   +6,3% 
Kupfer-Future               3,84         3,83       +0,2%      +0,01  -12,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 15, 2022 06:31 ET (11:31 GMT)