FRANKFURT (Dow Jones)--Schwache US-Arbeitsmarktdaten können am Freitagnachmittag der weiter guten Stimmung an Europas Börsen nichts anhaben. Die Zahl der Beschäftigten fiel im Dezember um 140.000, erwartet wurde eine Zunahme um 50.000. Arbeitslosenquote und Stundenlöhne fielen dagegen etwas günstiger als gedacht aus, zudem wurde das Jobwachstum der beiden Vormonate nach oben revidiert.

Der DAX liegt mit 0,6 Prozent im Plus auf 14.049 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 3.639 nach oben. Am Devisenmarkt gibt es wenig Bewegung, am Anleihemarkt ebenfalls.

Die Nicht-Reaktion sei auch darauf zurückzuführen, dass nach den schwachen ADP-Daten unter der Woche die Erwartungshaltung bereits niedrig gewesen sei, heißt es. Daneben schauten die Anleger derzeit durch die Daten hindurch, weil sie ohnehin auf neue Wirtschaftsstimuli unter Joe Biden setzten. Die schwachen Daten dürften diese Erwartungen sogar noch verstärken.

Und es gibt auch günstige Nachrichten von der Impffront. Der von Biontech und seinem Partner Pfizer entwickelte Impfstoff bildet auch Antikörper gegen die in Großbritannien und Südafrika verbreiteten Mutationen des Corona-Virus. Außerdem darf Biontech in Europa aus einer Impfstoffampulle ab sofort 6 statt 5 Dosen verimpfen und in Großbritannien ist nun auch der Moderna-Impfstoff zugelassen worden. Daneben stützen positive Unternehmensnachrichten, vor allem aus dem Technologiesektor.

Keine Rolle für die Börsen spielt der politische Scherbenhaufen nach der Erstürmung des Kapitols. Auch wenn dies medienwirksame Ereignisse waren, beeinflussen sie die Gewinnerwartungen der US-Unternehmen nicht.


  Kräftige Gewinne im Technologiesektor 

Kräftige Gewinne gibt es im Technologiesektor dank starker globaler Vorlagen. So rechnet Samsung im vierten Quartal mit einem deutlichen Gewinnanstieg bei den Halbleitern und auch Micron und STMicroelectronics haben mit neuen Zahlen die Erwartungen spielend übertroffen. Der Sektorindex in Europa springt um 2,8 Prozent nach oben. Im DAX sind Infineon mit 7,7 Prozent Spitzenreiter, STMicro steigen um 3,8 Prozent.

Für die Aktie der Commerzbank geht es dagegen um 2,7 Prozent nach unten nach der Nachricht, dass die Bank den bestehenden Goodwill in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro vollständig abschreiben wird.

Um 3 Prozent abwärts geht es für die Credit-Suisse-Aktie. Die Bank erwartet im vierten Quartal einen Nettoverlust wegen neuerlicher Belastungen durch auf 850 Millionen Dollar erhöhte Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in den USA.

Marks & Spencer geben nach Umsatzzahlen für das dritte Quartal um 2,7 Prozent nach. Laut AJ Bell sind sie aber kein Desaster. Das Nahrungsmittelgeschäft habe sich dank des Joint Ventures mit Ocado besser als erwartet entwickelt. Allerdings habe das Bekleidungsgeschäft enttäuscht. Ocado liegen 4,7 Prozent im Plus.

Curevac setzen ihre Rally nach der Bekanntgabe der Partnerschaft mit Bayer fort und steigen auf Xetra um 5,4 Prozent. Auch bei Biontech geht die Impfstoffrally weiter und treibt den Kurs um 8,3 Prozent an. Daneben meldete das Unternehmen Fortschritte bei der Impfstoffforschung zu Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose.

Tui fallen um 22 Prozent, was aber dem Bezugsrechtsabschlag im Zug der Kapitalerhöhung geschuldet ist. Für 29 alte Aktien können Aktionäre 25 neue zum Kurs von 1,07 Euro kaufen.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.646,51       0,67         24,09           2,66 
Stoxx-50                3.190,34       0,57         18,02           2,65 
DAX                    14.076,40       0,77        108,16           2,61 
MDAX                   31.451,86       0,73        227,58           2,13 
TecDAX                  3.302,48       1,60         51,91           2,79 
SDAX                   15.273,58      -0,03         -4,79           3,41 
FTSE                    6.868,94       0,17         11,98           6,14 
CAC                     5.705,22       0,62         35,37           2,77 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,56                     0,00          -0,80 
US-Zehnjahresrendite        1,10                     0,02          -1,58 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:20 Uhr  Do, 17:27 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,2247     -0,15%        1,2267         1,2271   +0,3% 
EUR/JPY                   127,29     -0,08%        127,42         127,38   +0,9% 
EUR/CHF                   1,0837     -0,20%        1,0861         1,0852   +0,3% 
EUR/GBP                   0,9019     -0,27%        0,9028         0,9053   +1,0% 
USD/JPY                   103,93     +0,07%        103,87         103,82   +0,6% 
GBP/USD                   1,3580     +0,12%        1,3571         1,3555   -0,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,4620     -0,11%        6,4577         6,4686   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.908,55     +5,63%     38.405,50      39.369,25  +44,3% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  51,49      50,83         +1,3%           0,66   +6,1% 
Brent/ICE                  55,12      54,38         +1,4%           0,74   +6,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.862,84   1.913,00         -2,6%         -50,16   -1,9% 
Silber (Spot)              25,99      27,18         -4,4%          -1,18   -1,5% 
Platin (Spot)           1.085,95   1.120,30         -3,1%         -34,35   +1,5% 
Kupfer-Future               3,65       3,70         -1,3%          -0,05   +3,8% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 08, 2021 10:06 ET (15:06 GMT)