FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Donnerstagmittag wenig verändert. Die US-Notenbank hat wie erwartet die Geldpolitik bestätigt. "Die Fed bleibt locker und die erwarteten US-Infrastrukturprogramme stützen die Konjunkturerwartungen", so ein Händler. Allerdings bremst der Euro den exportorientierten DAX: Er legt nach der Fed-Sitzung weiter zu auf 1,2120 Dollar. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 15.235 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 4.021 Zähler nach oben.

Laut US-Notenbankchef Jerome Powell ist es für eine Diskussion um einen Ausstieg aus den Anleihenkäufen noch zu früh. Außerdem will die Fed den Markt auf eine solche vorbereiten. Zugleich hat die Fed die starke Konjunktur betont, aber auch die Risiken aufgrund der Pandemie. "Eine Straffung der US-Geldpolitik wird kommen, aber bis dahin wird die Konjunktur so stark sein, dass Wirtschaft und Börse damit umgehen können", erwartet ein Marktteilnehmer.


   Autowerte stellen den Tagesverlierer 

Für den Autosektor geht es um 1,8 Prozent nach unten. Hier verlieren VW 2,9 Prozent, Daimler 1,6 Prozent und BMW 1,3 Prozent. Grund sind Aussagen von Ford: Der US-Konkurrent hat zwar die Analystenerwartungen deutlich geschlagen, im ersten Quartal fiel ein Gewinn je Aktie von 89 Cent an, dem eine Schätzung von 22 Cent gegenüber stand. Die Chip-Knappheit werde den Gewinn nun aber stark belasten, der bereinigte Vorsteuergewinn in diesem Jahr werde um 2,5 Milliarden Dollar gedrückt, warnte Ford.

Aber auch sonst werden gute Unternehmenszahlen in vielen Fällen zu Gewinnmitnahmen genutzt: BASF fallen um 1,9 Prozent, obwohl der Konzern die Erwartungen an das erste Quartal geschlagen und den Ausblick erhöht hat. Aixtron brechen gleich um 7 Prozent ein - und das trotz ordentlicher Geschäftszahlen. Auch Clariant (-4,8%) geraten trotz besserer Zahlen unter Druck: "Derzeit prägt das Motto 'Sell on good News' den Markt", sagt ein Händler. Nach einer anfänglich negativen Kursreaktion haben STMicro nach besseren Geschäftszahlen ins Plus gedreht und gewinnen nun 4 Prozent.

Die Zahlen des spanischen Energie-Unternehmens Repsol lösen keinen großen Kurssprung aus. Hier geht es um 0,5 Prozent nach unten, während Shell in den Niederlanden um 1 Prozent zulegen. Bei Repsol seien die Daten im erwarteten Rahmen gewesen. Die Analysten von Equita unterstreichen, dass der bessere Nettogewinn im ersten Quartal überwiegend auf Kostensenkungen im Konzern zurückgehe.


   Klöckner mit bestem Quartal seit zwölf Jahren 

Für Unilever geht es nach Zahlenvorlage 3,5 Prozent nach oben. Das bereinigte Umsatzwachstum fiel über den Erwartungen aus. Nemetschek schießen nach besserer Geschäftsbilanz gleich um 7,5 Prozent nach oben.

Im Stahlbereich sind die Zahlen von Klöckner (plus 3,3%) stark ausgefallen. Das Unternehmen hat das beste Quartal seit zwölf Jahren hinter sich. Die Stahlnachfrage ziehe global wieder an, Preise und Lieferzeiten stiegen schnell. Analysten würden derzeit Stahlaktien mit ihren Empfehlungen lieben und die Zahlen wie eben von Klöckner diesen Optimismus auch rechtfertigen, heißt es. "Dazu kommt die anhaltende Spekulation um den Börsengang von Xom", so ein Händler mit Blick auf deren Metallhandelsplattform.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.020,51       0,14          5,48          13,17 
Stoxx-50                3.408,25       0,41         13,77           9,65 
DAX                    15.235,37      -0,37        -56,81          11,05 
MDAX                   33.093,93       0,37        122,07           7,46 
TecDAX                  3.538,90       0,73         25,78          10,15 
SDAX                   16.364,70      -0,05         -7,84          10,84 
FTSE                    7.012,75       0,70         49,08           7,79 
CAC                     6.334,74       0,44         27,76          14,11 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,21                     0,02          -0,45 
US-Zehnjahresrendite        1,65                     0,04          -1,03 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 8:15 Uhr  Mi, 17:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,2125     +0,00%        1,2133         1,2099   -0,7% 
EUR/JPY                   132,02     +0,25%        131,84         131,62   +4,7% 
EUR/CHF                   1,1020     -0,07%        1,1038         1,1037   +1,9% 
EUR/GBP                   0,8695     -0,05%        0,8692         0,8694   -2,6% 
USD/JPY                   108,87     +0,24%        108,69         108,79   +5,4% 
GBP/USD                   1,3946     +0,05%        1,3955         1,3919   +2,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,4651     -0,18%        6,4678         6,4748   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                54.447,51     -0,77%     54.293,76      54.443,50  +87,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  64,74      63,86         +1,4%           0,88  +33,1% 
Brent/ICE                  68,33      67,27         +1,6%           1,06  +32,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.775,82   1.780,90         -0,3%          -5,09   -6,4% 
Silber (Spot)              26,34      26,18         +0,6%          +0,16   -0,2% 
Platin (Spot)           1.217,33   1.221,50         -0,3%          -4,18  +13,7% 
Kupfer-Future               4,53       4,50         +0,8%          +0,04  +28,7% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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April 29, 2021 07:09 ET (11:09 GMT)