FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen dürften am Freitag wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten. Bei überschaubarer Nachrichtenlage richten sich die Blicke auf die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag. Die Spannung bei den Daten ist diesmal besonders hoch nach dem "Prognose-Debakel" der Volkswirte bei der letzten Veröffentlichung. Händler betonen daher, man könne zwar "rechnerisch immer einen Konsens ausrechnen", dieser spiegele aber keine Verbreitung in der Marktmeinung wider. "Jedes Institut dürfte mit seinen hauseigenen Schätzungen arbeiten", so ein Teilnehmer.
Stundenlöhne bei US-Arbeitsmarktdaten im Blick
Der Konsens am Freitag geht für Mai von 671.000 neuen Stellen nach 266.000 im April aus. "Die Flüsterschätzungen liegen aber um 800.000 und das bei einer Bandbreite von 600.000 bis über 1 Million", heißt es. Besonders werde auf die Entwicklung der Stundenlöhne geschaut: Denn für viele Jobs müssten schon "Welcome"-Prämien von vielen hundert Dollars bezahlt werden, noch zusätzlich zu höheren Löhnen, um sie überhaupt zu besetzen. Einige Volkswirte befürchten, dass steigende Löhne eine Inflationsspirale auslösen könnte, wie dies in den 70er-Jahren der Fall war.
Der DAX dürfte bei 15.618 Punkten starten nach 15.633 Punkten, der Euro-Stoxx-50 dürfte bei 4.076 Punkten nach 4.079 Punkten ins Rennen gehen.
Generali, NN Group "und eigentlich der halbe Finanzsektor" dürften am Freitag als Branche im Fokus stehen. Denn Generali wird Medienberichten zufolge ein Interesse an der Vermögensverwaltung des holländischen Versicherers NN Group nachgesagt. Die Italiener könnten dafür 1,5 Milliarden Euro bieten. "Man darf die Story aber nicht nur auf Generali eingrenzen, denn Interesse wird jedem Vermögensverwalter von der DWS über Allianz bis hin zu Banken wie Intesa nachgesagt", meint ein Händler. Vor allem die Ratings von Generali würde er dadurch in Bedrängnis geraten sehen, da dies nach Cattolica "die zweite Übernahme in einer Woche" wäre.
Mit weiter steigenden Kursen bei den Immobilienaktien rechnen Händler in den kommenden Wochen. Der Übernahmeversuch von S Immo durch Immofinanz zeige, dass die Konzentrationswelle in der Immobilienwirtschaft ungebremst weitergehe. "Nach der Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia und den ersten Diskussionen über eine Normalisierung der Zinsen war das erwartet worden", so ein Händler. In Wien hatte am Vorabend S Immo das Angebot von Immofinanz für 22,25 Euro je Aktie als "unattraktiv" abgelehnt.
Auto1 steigen in den MDAX auf
Stützend auf Auto1 könnte die Aufnahme in den MDAX wirken, heißt es im Handel. Bereits die Aufnahme in den Stoxx-600 sei gut für die Nachfrage durch ETFs und Institutionelle Investoren gewesen. "Das hätte bestimmt zu steigenden Kursen geführt, wenn sie am Mittwoch nicht die Stimmung durch diese Platzierung verdorben hätten", meint ein Händler. Die Platzierung von 4,6 Prozent des Kapitals durch Altinvestoren habe Vertrauen beschädigt, die Aktien seien daher nun in einem Abwärtstrend und würden sogar noch unterhalb des Platzierungspreises von 41 Euro gehandelt. Am Vortag gingen sie bei 38,69 Euro aus dem Handel.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 18:37 Uhr % YTD EUR/USD 1,2117 -0,09% 1,2128 1,2123 -0,8% EUR/JPY 133,50 -0,20% 133,77 133,68 +5,9% EUR/CHF 1,0957 -0,01% 1,0958 1,0968 +1,4% EUR/GBP 0,8594 -0,06% 0,8599 0,8595 -3,8% USD/JPY 110,24 -0,05% 110,30 110,27 +6,7% GBP/USD 1,4091 -0,09% 1,4103 1,4104 +3,1% USD/CNH 6,3999 +0,02% 6,3985 6,3993 -1,6% Bitcoin BTC/USD 37.873,51 -2,329 38.776,51 38.879,26 +30,4% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,75 68,81 -0,1% -0,06 +41,7% Brent/ICE 71,30 71,31 -0,0% -0,01 +39,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.870,53 1.870,30 +0,0% +0,23 -1,4% Silber (Spot) 27,40 27,48 -0,3% -0,08 +3,8% Platin (Spot) 1.155,63 1.161,50 -0,5% -5,88 +8,0% Kupfer-Future 4,47 4,46 +0,2% +0,01 +26,8% ===
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June 04, 2021 02:08 ET (06:08 GMT)