Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Überwiegend Minuszeichen hat es zum Start der neuen Woche an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien gegeben. Ausreißer nach unten war Tokio mit einem Abschlag des Nikkei-Index von 1,6 Prozent auf 27.523 Punkte.

Marktteilnehmer machten dafür den Yen verantwortlich, der zum Dollar weiter stieg in den Bereich eines Zweiwochenhochs. Der Yen sei als sicherer Hafen gesucht, weil es nach enttäuschend ausgefallenen Daten zum US-Verbrauchervertrauen Sorgen um die Erholung der US-Wirtschaft gebe und auch angesichts der weiter nicht einzudämmenden Corona-Pandemie, sagten Händler. Dass das japanische BIP im zweiten Quartal des Jahres um 0,3 Prozent zum Vorquartal wuchs, lag im Rahmen der Erwartung und sorgte für keinen Impuls.

Insgesamt dominierte nach wenig inspirierenden Vorgaben aus den USA vom Freitag Zurückhaltung an den Börsen. Dazu trug auch die Entwicklung in Afghanistan bei, wo die radikalislamischen Taliban dabei sind, die Macht zu übernehmen.

Am besten hielt sich noch die Börse in Schanghai, die auf dem Niveau von Freitag schloss. Dass die Industrieproduktion in China im Juli ebenso die Erwartung nicht erfüllte wie der Einzelhandelsumsatz bremste nur leicht, weil es zugleich Spekulationen schürte, dass Peking der Wirtschaft stärker unter die Armen greifen dürfte. Im südkoreanischen Seoul wurde wegen eines Feiertags nicht gehandelt.

Unter den Einzelwerten in Tokio standen exportsensitive Aktien auf den Verkaufslisten weit oben, so das Papier des Traktorbauers Kubota (-3,9%) und des Roboterherstellers Yaskawa Electric (-4,4%). Nach Vorlage der Geschäftszahlen brachen Nippon Express um 13,2 Prozent ein, während Fujifilm um 6,8 Prozent kräftig zulegten. Auch bei Citizen Watch (+9,8%) kamen die Zahlen gut an.


   Tencent & Co unter Druck - mal wieder 

In Hongkong (-1,0%) bremsten laut Teilnehmern weiter die Sorgen um die Corona-Pandemie, vor allem aber auch die um mögliche weitere regulatorische Eingriffe Pekings. Dazu passend wiesen die Technologieschwergewichte Tencent und Meituan massive Verluste von bis zu 5,5 Prozent auf. Dass die Prognose für das für das BIP-Wachstum 2021 am Freitag von 3,5 bis 5,5 auf 5,5 bis 6,5 Prozent erhöht wurde, ging darüber unter.

In Sydney (-0,6%) ging es für Bendigo & Adelaide Bank um 9,9 Prozent abwärts, nachdem die Bank eine Übernahme angekündigt hatte. Aber auch die Kurse der großen Banken wie Westpac, Commonwealth Bank oder ANZ gaben deutlicher nach. Rohstoffaktien verloren ebenfalls an Wert. Hier dürften die schwachen Konjunkturdaten aus dem wichtigen Exportland China belastet haben, ebenso wie bei den Ölpreisen, die weiter auf dem Weg nach unten waren.

BHP (-1,4%) profitierten so auch nicht von Plänen, sein rund 15 Milliarden Dollar schweres Ölgeschäft an Woodside Petroleum (-4,6%) verkaufen zu wollen, obgleich beispielsweise die Analysten von Jefferies dies als grundsätzlich positiv bewerten. Der Minenbetreiber könne den Fokus in der Zukunft dann stärker auf Rohstoffe für Batterien richten. Woodside - das Unternehmen kommt aktuell auf eine Börsenbewertung von rund 15,5 Milliarden Dollar - bestätigte, aktuell in Verhandlungen mit BHP zu sein.


=== 
Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.582,50      -0,6%     +15,1%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     27.523,19      -1,6%      +1,9%         08:00 
Kospi (Seoul)           Feiertag                +10,4%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.517,34      -0,0%      +1,2%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     26.081,09      -1,2%      -3,1%         10:00 
Taiex (Taiwan)         16.858,77      -0,7%     +14,4%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.151,83      -0,4%     +11,3%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.497,60      -0,5%      -7,5%         11:00 
BSE (Mumbai)           55.634,80      +0,4%     +16,2%         12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Fr, 8:46 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1789      -0,0%     1,1794        1,1738   -3,5% 
EUR/JPY                   128,89      -0,3%     129,33        129,53   +2,2% 
EUR/GBP                   0,8514      +0,1%     0,8507        0,8502   -4,7% 
GBP/USD                   1,3845      -0,1%     1,3861        1,3806   +1,2% 
USD/JPY                   109,33      -0,3%     109,66        110,35   +5,9% 
USD/KRW                  1164,40      +0,2%    1162,37       1168,75   +7,3% 
USD/CNY                   6,4792      +0,0%     6,4774        6,4779   -0,7% 
USD/CNH                   6,4801      +0,0%     6,4788        6,4789   -0,4% 
USD/HKD                   7,7831      +0,0%     7,7829        7,7829   +0,4% 
AUD/USD                   0,7334      -0,5%     0,7368        0,7341   -4,8% 
NZD/USD                   0,7022      -0,3%     0,7043        0,7004   -2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.361,76      +1,0%  46.883,26     45.884,26  +63,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  67,46      68,44      -1,4%         -0,98  +40,0% 
Brent/ICE                  69,69      70,59      -1,3%         -0,90  +36,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.774,92   1.779,86      -0,3%         -4,94   -6,5% 
Silber (Spot)              23,54      23,75      -0,9%         -0,21  -10,8% 
Platin (Spot)           1.013,95   1.033,00      -1,8%        -19,05   -5,3% 
Kupfer-Future               4,33       4,39      -1,3%         -0,06  +22,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 16, 2021 03:17 ET (07:17 GMT)