ZÜRICH (Dow Jones)--Hatte der schweizerische Aktienmarkt am Vortag der europäischen Entwicklung noch hinterhergehinkt, marschierte er am Mittwoch mit neuen Rekordständen vorneweg. "Es gibt keine schlechten Nachrichten, die dem entgegenstehen", sagte ein Händler. Erneut harte und flächendeckende Lockdowns werde es trotz der Omikron-Variante des Coronavirus wohl nicht geben, hieß es weiter. Allerdings hatte ein Allzeithoch der schwer gewichteten Titel von Nestle ganz entscheidenden Anteil an der Fortsetzung der jüngsten Aktienrally in der Schweiz.

Der SMI gewann 0,7 Prozent auf 12.597 Punkte - bei 12.687,85 markierte der Leitindex einen neuen Höchststand. Anschließend setzten im Verlauf leichte Gewinnmitnahmen ein. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 33,79 (zuvor: 37,49) Millionen Aktien.

Die Titel des Lebensmmittelkonzerns Nestle gewannen 1,6 Prozent - auch hier nahmen Anleger nach dem Allzeithoch Gewinne mit. Das Unternehmen hatte seine Beteiligung am französischen Konsumgüterkonzern L'Oreal von 23,3 auf 20,1 Prozent gesenkt. Dadurch erlöste Nestle rund 8,9 Milliarden Euro, die Nestle für Aktienrückkäufe verwenden will. Insgesamt soll das Rückkaufprogramm bis 2024 rund 20 Milliarden Franken betragen. Analysten rechnen seit Jahren mit einem möglichen Ausstieg von Nestle bei den Franzosen. Die Beziehung zwischen dem Nescafé-Hersteller und L'Oreal wurde im Jahr 2017 besonders genau unter die Lupe genommen, als der von Daniel Loeb geleitete Hedgefonds Third Point eine Kampagne startete, um Nestle zum Verkauf seiner L'Oreal-Aktien zu bewegen. Analysten zeigten sich daher von dem Schritt wenig überrascht und äußerten die Erwartung, dass weitere Aktienverkäufe folgen könnten.

Bei Novartis stützten positive Studienergebnisse kaum, die Titel schlossen knapp im Minus. Die Wettbewerberpapiere von Roche zogen dagegen um 1,3 Prozent an. Nachdem die Titel des US-Pharmaherstellers Moderna am Vortag in den USA stark zugelegt hatten, folgten Lonza mit einem Aufschlag von 1,6 Prozent. Das Unternehmen kooperiert bei der Impfstoffproduktion mit Moderna. Im Luxusgütersegment wurden nach der Vortagesrally Gewinne eingestrichen, Swatch (-2,9%) bildeten das SMI-Schlusslicht - Richemont verloren 0,4 Prozent. Givaudan (+0,6%) wurden von einer Abstufung durch die UBS nur anfänglich belastet.

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December 08, 2021 11:50 ET (16:50 GMT)