ZÜRICH (Dow Jones)--Nach einer dreitägigen Durststrecke mit zum Teil heftigen Verlusten hat sich der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag mit fester Tendenz gezeigt. Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt beflügelten die Börsen in Europa. Die russische Regierung hatte den Abzug eines Teils der an der Grenze zur Ukraine zusammengezogenen Soldaten angekündigt. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erklärte eine weitere Eskalation in dem Konflikt für abgewendet. Händler blieben aber misstrauisch gegenüber dem weiteren Vorgehen Russlands. Vermeintlich sichere Häfen wie der Franken gaben nach, der Euro erholte sich zur heimischen Währung und stützte so auch die eidgenössische Börse. Der SMI zog um 1,3 Prozent auf 12.182 Punkte an. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und ein -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 38,05 (zuvor: 51,49) Millionen Aktien.

Gesucht waren zyklische Werte - so auch ABB mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent. Der Industriegüterkonzern hat seine Turbolader-Sparte umbenannt und bereitet eine Ausgliederung des Geschäfts bzw. eien Verkauf im ersten Halbjahr 2022 vor. Die Division, die Antriebssysteme für die Bereiche Schifffahrt, Energie, Schienenverkehr und Straße liefert, firmiert nun als Accelleron. Der Finanzkonzern Partners Group (+2%) hat für sein drittes direktes Infrastrukturprogramm insgesamt 8,5 Milliarden US-Dollar von seinen Kunden erhalten. Defensive Titel hinkten der Entwicklung hinterher, so Swisscom (-0,1%) und Nestle (+0,4%).

Unter den Nebenwerten stürzten Temenos um 7,9 Prozent ab. Die Umsätze des Bankensoftware-Anbieters wie das EBIT im vierten Quartal hatten laut den Citi-Analysten den Konsens verfehlt. Die gegenüber dem Konsens um 3 bis 4 Prozent niedrigere EBIT-Prognose für 2022 belastete nach Ansicht der Analysten aber in erster Linie den Kurs.

Als gut schätzten Händler die Geschäftszahlen der Straumann Group (+4,9%) ein: "Sie tun gut daran, die eigene Profitabilität so deutlich zu betonen", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Bilanz des Dentalimplantatherstellers. Clariant (+2,9%) erholten sich leicht vom Vortagesabsturz. Der Spezialchemiekonzern teilte mit, Umsatz und Liquidität seien nicht von Bilanzierungsfehlern betroffen. Wegen der Möglichkeit solcher hatte der Konzern seinen Geschäftsausweis verschoben. Im Pharmasektor legten Cosmo (+7,4%) und Basilea (+4%) Geschäftszahlen vor.

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February 15, 2022 11:53 ET (16:53 GMT)